Langzeit-Sicherheit und –Wirksamkeit der Gabe von Certolizumab Pegol in Kombination oder als Monotherapie bei Rheumatoider Arthritis: 5-Jahresergebnisse einer offenen Verlängerungsstudie
Der Monotherapie mit Certolizumab Pegol in der Dosierung von 400mg alle vier Wochen wurde in dieser Untersuchung ein akzeptables Sicherheitsprofil bestätigt. Die Langzeittherapie mit Certolizumab Pegol ging mit vergleichbaren Verbesserungen der Krankheitsaktivität und des Funktionsstatus einher, wobei die Mehrheit der Patienten mit einer Kombinationstherapie mit DMARDs behandelt worden war. Die Retentionsraten bei den Monotherapie-Patienten waren in der Verlängerungsstudie mit denen der Gesamtpopulation Certolizumab Pegol vergleichbar.
Certolizumab Pegol - alle vier Wochen verabreicht - hat sich als wirksame Therapie der Rheumatoiden Arthritis (RA) mit einem akzeptablen Sicherheitsprofil sowohl als Monotherapie (FAST4WARD, NCT00548834) oder in Kombination mit Methotrexat (MTX) (Studie 014, NCT00544154) erwiesen. 1,2
In dieser auf dem ACR-Kongress 2012 vorgestellten post-hoc Analyse wurde die Langzeit-Sicherheit und –Wirksamkeit von 400mg Certolizumab Pegol als Monotherapie und in Kombination mit MTX über fünf Jahre evaluiert.
In die offene Verlängerungsstudie (OLE, NCT00160693) wurden Patienten aufgenommen, die die 24 Wochen dauernde Phasen der FAST4WARD oder 014 Studie abgebrochen oder abgeschlossen hatten. Primäres Ziel der Verlängerungsstudie war, die Daten zur Sicherheit zu erheben. Die Patienten durften zusätzlich DMARDs einnehmen. Über die Rate der in der Stuie verbleibenden Patienten und die Wirksamkeit wird bis zur Woche 280 (5,4 Jahre), über die Sicherheit bis zur Woche 364 berichtet.
Die Sicherheitsdaten stammten von den Patienten, die mit Certolizumab Pegol in der OLE behandelt worden waren (also die Patienten, die in den ursprünglichen Studien mit Certolizumab Pegol oder die Patienten, die in der Doppelblindphase mit Placebo und dann mit Certolizumab Pegol behandelt worden waren, Patienten insgesamt n=402, alle Patienten unter Monotherapie n=126).
Für die Beurteilung der Wirksamkeit wurden die Daten der Patienten, die die FAST4WARD und die 014 Studie nach 24 Wochen abgeschlossen hatten herangezogen (n=71, Certolizumab Pegol Therapie regulär beendet). Die zweite Population bestand aus den Patienten, die FAST4WARD beendet hatten und in die OLE überführt worden waren und keine zusätzlich Therapie mit Methotrexat oder anderen DMARDs erhalten hatten (n=48, Certolizumab Pegol Monotherapie reguläre beendet).
Nach 280 Wochen waren noch 50 Prozent der Patienten, die die Monotherapie mit Certolizumab Pegol in FAST4WARD regulär beendet und in der OLE weiter behandelt worden waren, unter Behandlung mit Certolizumab Pegol (Abbildung im Originalabstract). Diese Retentionsrate war mit der aller Patienten unter Certolizumab Pegol vergleichbar (Abbildung).
Bei den Monotherapie-Patienten betrug die Rate für alle unerwünschten Ereignisse 323,4 auf 100 Patientenjahre, davon 2,8 für Reaktionen an der Injektionsstelle, 16,5 für alle schweren unerwünschten Ereignisse und 0,8 für Neoplasmen. Diese Raten waren damit niedriger als sie bei allen Patienten mit 416,4, 3,6, 24,4 bzw. 1,6 waren.
Die Ereignisraten für schwere Infektionen, unerwünschte Wirkungen, die zum Therapieabbruch führten und unerwünschte Wirkungen mit Todesfolge waren für die beiden Populationen vergleichbar (Tabelle im Originalabstract).
Bei den Patienten unter Certolizumab Pegol bzw. den Patienten unter Monotherapie mit Certolizumab Pegol betrug die mittlere Veränderung im DAS28 zur Ausgangssituation in der Doppelblindstudie -1,8, (Konfidenzintervall 1,2) bzw. -1,9 (1,4) bei Eintritt in die OLE und -3,0 (1,4) bzw. -3,1 (1,6) nach 280 Wochen.
Die Veränderungen im HAQ zur Ausgangssituation waren -0,4 (0,5) bzw. 0,6 (0,7) bei Eintritt in die OLE und -0,5 (0,6) bzw. -0,7 (0,8) nach 280 Wochen.
Fazit:
Der Monotherapie mit Certolizumab Pegol in der Dosierung von 400mg alle vier Wochen wurde in dieser Untersuchung ein akzeptables Sicherheitsprofil bestätigt. Einige unerwünschte Ereignisse scheinen unter der Monotherapie niedriger zu sein als bei allen ausgewerteten Patienten. Diese Beobachtung muss allerdings bestätigt werden, da sie auch eine Folge eines Bias bei der Selektion sein kann.
Die Langzeittherapie mit Certolizumab Pegol ging mit vergleichbaren Verbesserungen der Krankheitsaktivität und des Funktionsstatus einher, wobei die Mehrheit der Patienten mit einer Kombinationstherapie mit DMARDs behandelt worden war. Die Retentionsraten bei den Monotherapie-Patienten waren in der Verlängerungsstudie mit denen der Gesamtpopulation Certolizumab Pegol vergleichbar.
Literatur:
1. Fleischmann R et al. Ann Rheum Dis. 2009;68:805-811
Full Text
2. Choy E et al. Accepted for publication in Rheumatology November 2011
Literatur und Links
Long-Term Safety and Efficacy of 4-Weekly Certolizumab Pegol Combination and Monotherapy in Rheumatoid Arthritis: 5 Year Results from an Open Label Extension Study
Presenter: Roy M. Fleischmann: University of Texas Southwestern Medical Center at Dallas
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Weitere Informationen zu Certolizumab Pegol bei rheuma-online:
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