Langzeit-Sicherheitsprofil von Certolizumab Pegol bei Rheumatoider Arthritis: 5-Jahresergebnisse einer offenen Verlängerungsstudie
Das Langzeit-Sicherheitsprofil der Therapie mit 400 mg Certolizumab Pegol (Cimzia®) in vierwöchentlichen Abständen als Monotherapie oder in Kombination mit DMARDs wurde in dieser Studie über fünf Jahre als akzeptabel beurteilt und stimmte mit den Daten überein, die man von einem TNF-Inhibitor erwarten würde. Bei dieser Studienpopulation führte die später eingesetzte Certolizumab Pegol Behandlung (im Anschluss an die Placebo-Phase) zu einer höheren Krankheitsaktivität und einem schlechteren körperlichen Funktionsstatus nach 280 Wochen.
Das Sicherheitsprofil von Certolizumab Pegol in vierwöchentlichen Abständen (Q4W) bei Rheumatoider Arthritis (RA) wurde in der FAST4WARD Studie als Monotherapie und in der 014-Studie in Kombination mit Methotrexat (MTX) als akzeptabel beurteilt [1, 2]. In dieser auf dem EULAR 2012 vorgestellten Studie wurde nun die Langzeitsicherheit von 400 mg Certolizumab Pegol (Q4W) bei RA über fünf Jahre untersucht.
Die Patienten in FAST4WARD wurden randomisiert entweder mit 400 mg Certolizumab Pegol (Q4W) als Monotherapie oder mit Placebo 24 Wochen lang behandelt. Die Studie 014 war vergleichbar, Certolizumab Pegol wurde jedoch mit MTX kombiniert.
Patienten, die 12 Studienwochen abgeschlossen oder zu diesem Zeitpunkt die Studie abgebrochen hatten, wurden in eine offene Verlängerungsstudie übernommen und mit 400 mg Certolizumab Pegol (Q4W) - wie in dem Protokoll der FAST4WARD vorgesehen – behandelt. Die Patienten aus FAST4WARD durften in der Verlängerungsstudie nun auch zusätzlich DMARDs einnehmen.
Primäres Ziel der Verlängerungsstudie war die Nachverfolgung der Sicherheit von Certolizumab Pegol. Der Verbleib der Patienten in der Studie wurde bis zu Woche 280 (5,4 Jahre) und die Sicherheitsresultate wurden bis zur Woche 364 dokumentiert. Die ausgewertete Sicherheits-Population umfasste alle in die Verlängerungsstudie eingeschlossenen Patienten.
Aus FAST4WARD (Certolizumab Pegol → Certolizumab Pegol) wurden 210 und aus der 014 Studie (Placebo → Certolizumab Pegol) wurden 192 Patienten übernommen. Von den 210 Patienten waren nach 280 Wochen noch 105 (50%) Patienten und aus der 014-Studie 89 (46%) Patienten in der Studie.
Der Anteil unerwünschter Wirkungen (AE), AEs, die zum Studienabbruch führten, AEs mit tödlichem Ausgang, schwerwiegende AEs und schwerwiegende Infektionen waren für die beiden Patientenkollektiven (CZP→ CZP bzw. PBO→Certolizumab Pegol) vergleichbar (s. Tabelle).
Tuberkulose-, Candida- und Herpes-Infektionen ereigneten sich in 0 vs. 0,38, 1,41 vs. 0,63 und 5,84 vs. 5,25 Fällen pro 100 Patientenjahren in den CZP→ CZP vs. PBO→CZP Gruppen.
Für die Untergruppe der Patienten aus FAST4WARD, die weiterhin mit der Certolizumab Pegol Monotherapie behandelt worden waren, sind auch separate Sicherheitsdaten verfügbar (Tabelle). Zu Beginn der Verlängerungsstudie lag der DAS28-3(CRP) bei 4,38 vs. 5,13 und der HAQ-DI bei 1,09 vs. 1,43 in den CZP vs PBO Kollektiven.
Waren die Patienten zunächst mit Placebo und erst in der Verlängerungsstudie mit Certolizumab Pegol behandelt worden, trat zwar eine Verbesserung ein. Diese Patienten erreichten jedoch auch nach 280 Wochen nicht das Niveau der Krankheitsaktivität oder des körperlichen Funktionsstatus wie die Patienten, die von Anfang in FAST4WARD oder 014 eine Therapie mit Certolizumab Pegol erhalten hatten. Der mittlere DAS28-3(CRP) lag nach 280 Wochen bei 2,98 bzw. 3,12 und der mittlere HAQ-DI bei 0,83 bzw. 1,09 in den CZP→CZP bzw. PBO→Certolizumab Pegol Gruppen.
Fazit
Das Langzeit-Sicherheitsprofil der Therapie mit 400 mg Certolizumab Pegol in vierwöchentlichen Abständen als Monotherapie oder in Kombination mit DMARDs wurde als akzeptabel beurteilt und stimmte mit den Daten überein, die man von einem TNF-Inhibitor erwarten würde. Bei dieser Studienpopulation führte die später eingesetzte Certolizumab Pegol Behandlung zu einer höheren Krankheitsaktivität und einem schlechteren körperlichen Funktionsstatus nach 280 Wochen.
Literatur
Fleischmann R et al. Ann Rheum Dis. 2009;68:805-811. Full Text
Choy E et al. Rheumatology 51, 7: 1226-1234, Abstract
Literatur und Links
[EULAR 2012] [SAT0151] LONG-TERM SAFETY OF 4-WEEKLY CERTOLIZUMAB PEGOL IN RHEUMATOID ARTHRITIS: 5 YEAR RESULTS FROM AN OPEN LABEL EXTENSION STUDY
R. Fleischmann1, R. van Vollenhoven2, J. Vencovsky3, R. Alten4, O. Davies5, C. Stach6, M. de Longueville5, B. van Lunen7, E. Choy8 1Metroplex Clinical Research Center, Dallas, United States; 2Karolinska Institute, Stockholm, Sweden; 3Institute of Rheumatology, Prague, Czech Republic; 4Schlosspark Klinik, University Medicine Berlin, Berlin, Germany; 5UCB Pharma, Brussels, Belgium; 6UCB Pharma, Monheim, Germany; 7UCB Pharma, Raleigh, United States; 8Cardiff University School of Medicine, Cardiff, United Kingdom
Abstract
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