Leflunomid bei Dialysepatienten mt rheumatoider Arthritis – eine Studie zur Pharmakokinetik des DMARDs
Die Daten dieser Studie zur Pharmakokinetik von Leflunomid bei Dialysepatienten zeigen, dass der aktive Metabolit durch die Dialyse nur in sehr geringen, vernachlässigbaren Mengen aus dem Blut entfernt wird. Der Blutspiegel wird im Verlauf einer Standarddialyse von 3-4,5 Stunden daher nicht reduziert. Eine zusätzliche Gabe von Leflunomid nach der Dialyse ist somit nicht notwendig.
Leflunomid ist eines der wenigen DMARDs, das bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) und schwerer Niereninsuffizienz eingesetzt werden kann. Leflunomid wird zu seinem aktiven Metaboliten Teriflunomid (A77-1726) umgebaut. Leflunomid und A77-1726 haben das gleiche Molekulargewicht von 270,21 Dalton (atomare Masseneinheit).
Der normale Grenzwert für die Standarddialysemembran liegt zwischen 20.000 and 60.000 Dalton. Daher sollten Leflunomid und auch sein Metabolit sehr gut dialysierbar sein. Leflunomid und Teriflunomid sind jedoch sehr stark eiweißgebunden (>99%). Es war allerdings nicht geklärt, ob diese Proteinbindung während der Dialyse stabil bleibt. Daher stellte sich die Frage, ob die Standarddosis von 20 mg Leflunomid pro Tag auch bei Dialysepatienten ausreichend ist.
Die Wissenschaftler der Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen haben die Spiegel des aktiven Metaboliten von Leflunomid bei Dialyse-Patienten gemessen, die auch an einer RA erkrankt waren und mit Leflunomid behandelt wurden. Blutproben wurden vor und nach dem Dialysator sowie die Dialysate am Ausfluss gesammelt. Die Proben wurden beim Start der Dialyse und nach 1, 2, 3 und 4 Stunden einer Standarddialyse entnommen.
Die Konzentration des A77-1726 im Serum und im Dialysat wurden mit der Hochdruckflüssigkeitschromatographie bestimmt. Die Clearance des A77-1726 wurde zu jeder Stunde der Dialyse berechnet. Die ausgeschiedene Menge des Metaboliten wurde zusätzlich berechnet.
Die fünf RA-Patienten in dieser Studie waren zwischen 31 und 80 Jahre alt. Drei Patienten wurden über einen Zeitraum von vier Stunden, ein Patient drei Stunden und ein Patient 4,5 Stunden pro Blutwäsche dialysiert. Die Zahl der Dialysen war für alle Patienten auf drei festgelegt.
Insgesamt wurden so 19 Einzelwerte für die Clearance berechnet. Die Werte variierten zwischen 0 und 4,3 ml/Minute. Die ausgeschiedene Menge des aktiven Metaboliten lag zwischen 5,8 und 8,8 µg während einer kompletten Dialyse.
Schlussfolgerung:
Die Autoren schließen aus ihrer Untersuchung, dass Leflunomid das ideale DMARD für RA-Patienten, die chronisch dialysiert werden müssen, darstellt.
EULAR 2011-SAT0260
LEFLUNOMIDE IN DIALYSISPATIENTS WITH RHEUMATOID ARTHRITIS – A PHARMACOKINETIC STUDY
R. Bergner 1,*, A. Tuleweit 1, S. Abdel Mutallib 1, L. Peters 1
1Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
Abstract
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