Leflunomid: Aufsättingsdosis vs Therapieschema mit fixer Dosierung
Die Effektivität von Leflunomid bei DMARD-naïven Patienten mit früher rheumatoider Arthritis wurde erneut bestätigt. Ein zusätzlicher Nutzen der Aufsättigungsdosis mit 100 mg über drei Tage konnte im Vergleich zu der fixen Dosis von 20 mg Leflunomid indes nicht festgestellt werden.
Im Therapiemanagement der rheumatoiden Arthritis (RA) ist der frühe und effektive Einsatz von DMARDs ein wesentlicher Bestandteil. Leflunomid gilt auch bei früher RA als wirksame Therapiealternative für Methotrexat [1]. Um schnell klinisch aktive Serumspiegel zu erreichen, wird eine Aufsättigungsdosis empfohlen. In dieser Studie (LEADER - Leflunomide EfficAcy Response Related to Dosing Regimen in Early Rheumatoid Arthritis) wurden Effektivität und Verträglichkeit einer initial höheren Dosis untersucht.
Die Studie wurde multizentrisch, doppelblind und randomisiert durchgeführt. Für die Studie geeignet waren Patienten, wenn sie an einer RA litten, die innerhalb der vorangegangenen sechs Monate diagnostiziert worden war, und bei denen eine Basistherapie mit DMARDs als erforderlich erachtet wurde.
Die Patienten wurden randomisiert mit der Aufsättigungsdosis (100 mg, LD) oder von Anfang an mit 20 mg Leflunomid (FD) behandelt. Nach einer dreitägigen Doppelblindphase schloss sich eine offene Beobachtungsphase von drei Monaten mit 20 mg dieses DMARDs an.
Für die Auswertung nach dem intention-to-treat Verfahren lagen Daten von 120 Patienten (LD n=54, FD n=66) vor. Seit der Diagnose waren im Median 1,0 Monate vergangen. Die ersten Symptome waren vor 6,1 Monaten aufgetreten. Im Mittel hatten die Patienten 9,2 geschwollene und 12,0 schmerzhafte Gelenke.
Nach drei Monaten hatten insgesamt 69,0 Prozent der Patienten nach den ACR20-Responsekriterien angesprochen. Patienten unter der Aufsättigungsdosis lagen allerdings mit einer Ansprechrate von 58,5 Prozent deutlich niedriger als die FD-Gruppe mit 77,8 Prozent. Diese Differenz war hingegen weder nach einem Monat (ACR20: 62.3% für die LD-Gruppe, 55.6% für die FD-Gruppe) noch bei einem der anderen Endpunkte (ACR50,70, DAS28) messbar. Die Ansprechraten für das gesamte Kollektiv betrugen nach drei Monaten ACR50: 41,4 Prozent, ACR70: 17,7 Prozent und DAS28: 81,7 Prozent.
Die Häufigkeit unerwünschter Wirkungen war für beide Gruppe vergleichbar (53,7% LD vs 49,3% FD). In der Gruppe mit der dreitägigen Aufsättigungsdosis von 100 mg Leflunomid wurde bei acht Patienten, bei den Patienten mit der fixen Dosis bei vier Patienten von einer Diarrhoe berichtet. Bei den Laboruntersuchungen fielen erhöhte Leberfunktionsparameter bei fünf Patienten der LD- und bei einem Patienten der FD-Gruppe auf. In beiden Gruppen wurde über jeweils drei unerwünschte schwerwiegende Arzneimittelwirkungen berichtet.
Schlussfolgerung:
Die Effektivität von Leflunomid bei DMARD-naïven Patienten mit früher RA wurde erneut bestätigt. Ein zusätzlicher Nutzen der Aufsättigungsdosis mit 100 mg über drei Tage konnte im Vergleich zu der fixen Dosis von 20 mg Leflunomid indes nicht festgestellt werden. Unter der Aufsättigungsdosis wurden darüber hinaus etwas mehr unerwünschte Wirkungen am Gastrointestinaltrakt und der Leber gesehen. In der LEADER- Studie konnte ein Vorteil der z. Zt. empfohlenen Aufsättigungsdosis also nicht bestätigt werden.
Literatur und Links:
1. Combe et al. EULAR recommendations for the management of early arthritis: report of a task force of the European Standing Committee for International Clinical Studies Including Therapeutics (ESCISIT)
Ann Rheum Dis 2007; 66:34-45
Abstract
EULAR 2010 - THU0202 EFFICACY AND SAFETY OF LEFLUNOMIDE IN DMARD-NAÏVE PATIENTS WITH RECENTLY-DIAGNOSED RHEUMATOID ARTHRITIS: COMPARISON OF A LOADING AND A FIXED DOSE REGIMEN IN THE LEADER STUDY
M. Cutolo 1,*, H. Bolosiu 2, G. Perdriset 3, P. Ill 3
1Research Laboratory & Academic Unit of Clinical Rheumatology, Univ. of Genova, Genova, Italy, 2Dpt of Rheumatology, Univ. of Medicine, Cluj-Napoca, Romania, 3Sanofi-aventis, Paris, France
Abstract
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Mittwoch, 09.06.2010
<//font>Leflunomid bei früher RA<//font><//span><//span>