JuMBO Register: Langzeitergebnisse von JIA-Patienten unter Etanercept

Bildnachweis: Daily News. An official publication of the American College of Rheumatology. http://www.nxtbook.com/tristar/acr/day4_2010/index.php#/34/OnePage

In dieser Untersuchung - Juvenile arthritis Methotrexate/Biologics long-term Observation (JuMBO) - werden die Befunde von Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) zusammengeführt, deren Daten während ihrer Kindheit in dem deutschen Etanercept/Methotrexat-Register dokumentiert worden waren.

Für die auf dem diesjährigen Kongress des American College of Rheumatology (ACR) präsentierten Daten wurden diese JIA Patienten, die jetzt älter als 18 Jahre alt waren, kontaktiert und gebeten, an der prospektiven Kohortenstudie JuMBO teilzunehmen.

Von den JuMBO-Teilnehmern wurden alle sechs Monate der klinische Status, die Therapie und die Patienten-relevanten Endpunkte sowie die Lebensqualität und der sozioökonomische Status festgehalten.

Bis April 2010 wurden 486 von 645 (75%) Patienten ausfindig gemacht und kontaktiert. 398 Patienten stimmten der Teilnahme zu. Daten der Eingangsuntersuchung und weiterer Folgeuntersuchungen von Patienten, die zu irgendeinem Zeitpunkt mit Etanercept behandelt worden waren, lagen von 285 Patienten vor.

Diese Patienten waren im Mittel 20 Jahre alt, die Krankheitsdauer betrug 11 Jahre. Zum Zeitpunkt der letzten verfügbaren Dokumentation wurden noch 80 Prozent der Patienten mit DMARDs behandelt. Unter einer Etanercepttherapie standen 58 Prozent der Patienten.

Vierundzwanzig Prozent dieser Patienten wiesen eine inaktive JIA auf. Fünfundvierzig Prozent berichteten, keine Funktionseinschränkungen mehr zu haben (HAQ-Score=0).

Die jungen Patienten beurteilten ihre Lebensqualität niedriger als Gesunde im gleichen Alter. Das betraf jedoch nicht alle, sondern folgende Bereiche: körperlicher Funktionsstatus, Vitalität, körperliche Schmerzen, Allgemeingesundheit und körperliche Rollenfunktion.

In der untersuchten Kohorte verstarben drei Patienten. Als Todesursache wurden in allen drei Fällen Komplikationen der rheumatische Grunderkrankung gesehen. Auf den Beobachtungszeitraum und alle kontaktierten Patienten bezogen (2.320 Patientenjahre), beträgt das standardisiert Mortalitätsrisiko 6,2 für weibliche Patienten und 1,4 für männliche Patienten.

Zu den Begleiterkrankungen oder schweren Nebenwirkungen, die während der Beobachtungsperiode von 1.097 Patientenjahren berichtet wurden, zählten:

• drei neu aufgetretene entzündliche Darmerkrankungen, von denen zwei unter Etanercept auftraten,
• sieben neu diagnostizierte Fälle einer Uveitis (vier Patienten unter Etanercept)
• und 16 medizinisch relevante Infektionen (1,5/100 Patientenjahre). Nur sechs der Infektionen erreigneten sich unter Etanercept, eine davon war eine Infektion an einer Endoprothese.
• Maligne Erkrankungen wurden nicht berichtet.

Schlussfolgerung:
Die ersten Daten aus dem JuMBO-Register zeigen ein besseres Langzeitergebnis des Parameters körperliche Funktionsfähigkeit unter einer Therapie mit Etanercept bei Patienten mit schwerer idiopathischer Arthritis. Als Vergleich dienen hier die Patienten mit schwerer JIA, deren Krankheitsverlauf vor Beginn der Biologika-Ära beobachtet wurde. Etanercept scheint in der Langzeittherapie ein akkzeptables Sicherheitsprofil zu haben. Hier sind allerdings noch mehr Daten erforderlich, um diese Aussage zu bestätigen.

Literatur und Links

ACR 2010 [227] - Long-Term Outcome of Patients with Juvenile Idiopathic Arthritis Treated with Etanercept – Results of the Biologic Register JuMBO.

Kirsten Minden, MD1,Martina Niewerth, MPH2,Angela E Zink, PhD3,Eva Seipelt, MD4,Ivan Foeldvari, MD5,Hermann Girschick, PhD6,Gerd Horneff, PhD7. 1German Rheumatism Research Center Berlin, a Leibnitz institute, Berlin,2German Rheumatism Research Center Berlin, a Leibnitz institute,3Epidemiology Unit, German Arthritis Res Centre, Berlin,4Immanuel Krankenhaus Berlin-Buch,5Hamburger Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie am Klinikum Eilbek, Hamburg,6Scientific Advisory Board,7Asklepios Kinderklinik St. Augustin GmbH

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