Etanercept bei Polymyalgia rheumatica: eine randomisierte kontrollierte Studie
Die Monotherapie mit Etanercept verbesserte in dieser Studie die Krankheitsaktivität der Polymyalgia rheumatica bei glukokortikoid-naiven Patienten. Der Effekt war allerdings eher mäßig, so dass man davon ausgehen kann, dass der Tumornekrosefaktor-alpha bei der PMR eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Diese erste randomisiert, kontrollierte Studie zum Einsatz von Etanercept bei Polymyalgia rheumatica (PMR) wurde durchgeführt, um zu klären, welche Rolle der Tumornekrosefaktor(TNF)-alpha bei der PMR spielt und welches therapeutische Potenzial Etanercept bei PMR hat.
Zwanzig frisch diagnostizierte, glukokortikoid-naive Fälle mit einer PMR und 20 passenden Kontrollpersonen ohne diese Erkrankung schlossen diese Studie ab. Die Studienteilnehmer wurden in einem Verhältnis von 1:1 entweder mit Etanercept (25 mg zweimal pro Woche) als Monotherapie oder mit Placeboinjektionen im gleichen Turnus 14 Tag lang behandelt.
Primärer Endpunkt waren Veränderungen im PMR-Aktivitäts-Score (PMR-AS). Zu den sekundären Endpunkten zählten: Veränderungen der BSG, Plasmaspiegel von TNF-alpha und Interleukin(IL)-6, der Funktionsstatus (Health Assessment Questionnaire) und die kumulative Einnahme von Tramadol während der Studienzeit.
Zu Studienbeginn war der TNF-alpha Spiegel im Plasma bei den PMR-Patienten höher als bei den Kontrollen. Der PMR-AS nahm bei den Patienten signifikant um 24 Prozent ab, was sich in der verbesserten Mobilität der Schulter ausdrückte. Signifikante Reduktionen wurden ebenfalls bei der Einschätzung der Krankheitsaktivität durch den Arzt und bei der Senkung des CRP beobachtet.
Nicht signifikant waren die Veränderungen bei der Morgensteifigkeit und bei der Patientenselbsteinschätzung der Schmerzen. Parallel dazu erfolgte eine Reduktion der IL-6 Spiegel und der BSG. Die Placebobehandlung bewirkte weder eine Veränderung des PMR-AS, der BSG oder des IL6. Beim Funktionsstatus wie auch die Tramadoleinnahme wurde kein Unterschied zwischen den Gruppen beobachtet.
Fazit:
Die Monotherapie mit Etanercept verbesserte in dieser Studie die Krankheitsaktivität der Polymyalgia rheumatica bei glukokortikoid-naiven Patienten. Der Effekt war allerdings eher mäßig, so dass man davon ausgehen kann, dass der Tumornekrosefaktor-alpha bei der PMR eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Literatur und Links
Effect of etanercept in polymyalgia rheumatica: a randomized controlled trial
Frederik Kreiner and Henrik Galbo
Arthritis Research & Therapy 2010, 12:R176doi:10.1186/ar3140
Full text
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