Etanercept vs Sulfasalazin bei akuten entzündlichen Läsionen – MRT-Darstellung bei früher axialer Spondyloarthritis
Patienten mit aktiv entzündlichen Läsionen (MRT) bei einer frühen axialen Spondyloarthritis profitierten signifikant mehr von eine Behandlung mit Etanercept (Enbrel®) als Patienten, die mit Sulfasalazin behandelt wurden. Dieser Effekt korrelierte bei den Etanercept-Patienten mit einem überzeugenden klinischen Ansprechen.
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht die frühzeitige Darstellung akuter entzündlicher Läsionen bei axialer Spondyloarthritis (SpA). Dieses bildgebende Verfahren wurde daher herangezogen, um das Potenzial von Etanercept mit dem von Sulfasalazin bei nicht lange bestehenden Symptomen einer axialen SpA zu vergleichen.
Patienten, die die unlängst publizierten ASAS-Klassifikationskriterien für eine axiale SpA erfüllten, wurden entweder mit 25 mg Etanercept zweimal pro Woche subkutan (n=40) oder mit 2-3 Gramm Sulfasalazin (SASP) peroral täglich (n=36) behandelt.
Alle Patienten wiesen im Ganzkörper-MRT aktive entzündliche Läsionen (Knochenmarködeme) entweder in den Iliosakralgelenken oder in der Wirbelsäule auf. Die Symptomdauer betrug weniger als fünf Jahre.
Das Ganzkörper-MRT wurde zu Studienbeginn, nach 24 und 48 Wochen durchgeführt. Zwei Radiologen, die weder die medikamentöse Therapie noch den Untersuchungszeitpunkt kannten, bewerteten die Bilder. Daraus resultierte ein Score von 0 bis 24 für die Iliosakralgelenke und von 0 bis 69 für die Wirbelsäule.
Die Patientendaten waren für beide Gruppen vergleichbar. Zu Studienbeginn sah man bei 92 Prozent der Patienten aktive entzündliche Läsionen in den Iliosakralgelenke, 41 Prozent in der Wirbelsäule und nur 5 Prozent in der Wirbelsäule aber nicht in den Iliosakralgelenken. Entsprechend der kurzen Erkrankungsdauer lag der mittlere Score für die Iliosakralgelenke bei 6,6 von 24 und war damit relativ betrachtet höher als der für die Wirbelsäule mit 1,8 von 69.
Etanercept war SASP sowohl klinisch als auch bei den MRT-Scores eindeutig überlegen
Bei den Patienten, die mit Etanercept behandelt wurden, wurde eine eindeutige Reduktion des Scores für die Iliosakralgelenke von 7,8 auf 2,4 nach 48 Wochen gesehen. Auch nach Adjustierung des nicht-signifikanten Unterschieds bei den Scores zu Studienbeginn blieb diese Reduktion signifikant größer als die unter SASP ermittelte (5,4 zu 3,5 nach 48 Wochen, p=0,003).
Das gleiche galt für die Entzündungszeichen der Wirbelsäule: Etanercept 2,3 zu Studienbeginn und 1,4 nach 48 Wochen vs SASP 1,0 zu Studienbeginn und 1,3 nach 48 Wochen (p=0,0024).
Die Hälfte der mit Etanercept behandelten Patienten erfüllten nach 48 Wochen die ASAS-Kriterien für eine Remission und 70 Prozent die ASAS40-Responsekriterien. Die entsprechenden Daten für SASP waren: 19 Prozent Remission und 31 Prozent ASAS40.
Alle sechs Etanercept-Patienten, die nach 48 Wochen komplett frei von Entzündungszeichen sowohl in den Iliosakralgelenken als auch in der Wirbelsäule waren, waren auch frei von klinischen Symptomen. Die beiden SASP-Patienten, die klinisch in Remission waren, wiesen dagegen weiterhin entzündliche Läsionen im MRT auf.
Schlussfolgerung:
Patienten mit aktiv entzündlichen Läsionen (MRT) bei einer frühen axialen Spondyloarthritis profitierten signifikant mehr von eine Behandlung mit Etanercept als Patienten, die mit Sulfasalazin behandelt wurden. Dieser Effekt korrelierte bei den Etanercept-Patienten mit einem überzeugenden klinischen Ansprechen.
Literatur und Links
EULAR 2010 - OP0022 EFFECTS OF ETANERCEPT VS. SULFASALAZINE ON ACUTE INFLAMMATORY LESIONS AS DETECTED BY WHOLE BODY MRI IN EARLY AXIAL SPONDYLOARTHRITIS – A 48 WEEK RANDOMIZED CONTROLLED TRIAL
I.-H. Song 1,*, K.-G. Hermann 2, H. Haibel 1, C. Althoff 1, J. Listing 3, B. Freundlich 4, M. Rudwaleit 1, J. Sieper 1
Abstract
Weitere Informationen zu Etanercept auf rheuma-online 2010:
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