Die Heilung von Erosionen bei RA erfolgt fast ausschließlich in Gelenken ohne Schwellung
In dieser Analyse der TEMPO-Studie wurde eine Reparatur von Gelenkschädigungen im Verlauf einer rheumatoiden Arthritis fast ausschließlich in Gelenken festgestellt, die entweder keine Schwellungen oder eine Verbesserung der Gelenkschwellungen aufwiesen, und wenn die Patienten mit Etanercept (Enbrel®) behandelt wurden.
Negative Ergebnisse bei Röntgenscores, die unter verblindeten Bedingungen erstellt worden sind, erwecken den Eindruck, dass es eine Reparatur der beschädigten Gelenkstrukturen bei rheumatoider Arthritis (RA) tatsächlich gibt.
Wahrscheinlich findet diese – so vorhanden - bevorzugt in inaktiven Gelenken von Patienten, die mit Medikamenten mit bekannter struktureller Wirksamkeit behandelt werden, statt.
Ziel dieser Untersuchung war daher, heraus zu finden, ob eine Gelenkreparatur in Zusammenhang mit sowohl dem Fehlen als auch der Verbesserung einer Gelenkschwellung sowie mit der Therapie in Zusammenhang zu sehen ist.
Die Röntgenbilder von Patienten aus der TEMPO-Studie wurden von Fachleuten je zweimal nach dem Sharp-van der Heijde Score bewertet. Das Lesen der Röntgenbilder erfolgte ohne dass die Reader wussten, welche Therapie der Patient erhalten hatte, noch kannte er die zeitliche Reihenfolge.
Die Veränderungen bei den Erosionsscores einzelner Gelenke wurden gekoppelt mit den dazugehörigen klinischen Untersuchungen zur Schwellung dieser Gelenke analysiert.
Bei jedem der vier unabhängigen Reader war der Erosionsscore nur in den Untergruppen der Gelenke ohne Schwellungen oder verbesserten Gelenkschwellungen statistisch signifikant negativ, wenn Erosionen bereits zu Behandlungsbeginn mit der Studienmedikation bestanden hatten.
Die Multivarianzanalyse ergab, dass sich der Erosionsscore signifikant verschlechterte, wenn a) das Gelenk bereits zu Studienbeginn beschädigt war, b) die Schwellung persistierte und c) mit Methotrexat an Stelle von Etanercept behandelt wurde. Für die Reparatur bestand eine Assoziation mit einer Verbesserung der Schwellung und der Therapie mit Etanercept (p</=0,007).
Fazit: In dieser Analyse der TEMPO-Studie wurde eine Reparatur von Gelenkschädigungen im Verlauf einer rheumatoiden Arthritis fast ausschließlich in Gelenken festgestellt, die entweder keine Schwellungen oder eine Verbesserung der Gelenkschwellungen aufwiesen, und wenn die Patienten mit Etanercept behandelt wurden.
Eine Progression wurde häufiger bei Gelenken mit persistierender Schwellung, bei Patienten, die mit einer Monotherapie mit MTX behandelt wurden, und bei vorbestehender Gelenkschädigung gesehen.
Literatur und Links:
Cédric Lukas1, Désirée van der Heijde2, Saeed Fatenajad3, Robert Landewé4
Repair of erosions occurs almost exclusively in damaged joints without swelling
Ann Rheum Dis published 6 April 2010; doi:10.1136/ard.2009.119156
Abstract
A long-term, open-label trial of the safety and efficacy of etanercept (Enbrel) in patients with rheumatoid arthritis not treated with other disease-modifying antirheumatic drugs
L Klareskog, M Gaubitz, V Rodriguez-Valverde, M Malaise, M Dougados, J Wajdula for The Etanercept Study 301 Investigators
Annals of the Rheumatic Diseases 2006;65:1578-1584
Abstract
weitere Informationen zur TEMPO-Studie auf rheuma-online:
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