Einfluss der Patienten- und Krankheitsmerkmale auf den therapeutischen Erfolg bei RA-Patienten unter Adalimumab: Daten einer deutschen, nicht-interventionellen Beobachtungsstudie
Die Regressionsanalyse der Daten aus dieser nicht-interventionellen Studie ergab, dass RA-Patienten mit einer hohen Krankheitsaktivität und niedrigen Funktionskapazität besonders von der Behandlung mit Adalimumab (Humira®) profitieren.
Ziel dieser Arbeit war, mithilfe der Daten einer nicht-interventionellen Studie die Effektivität von Adalimumab bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) in der täglichen Praxisroutine zu untersuchen und den möglichen Einfluss der Patienten- und Krankheitsmerkmale auf den therapeutischen Erfolg abzuschätzen.
Während des Zeitraums von April 2003 bis März 2009 wurden insgesamt 2.625 RA-Patienten mit spezifischen Daten vor Beginn und nach 12 Monaten der Adalimumab-Behandlung in die Studie einbezogen. Die Autoren analysierten das Therapieansprechen und führten eine stufenweise Regressionsanalyse und Untergruppenanalyse mit den Faktoren, die die Therapieantwort beeinflussen, durch.
Während der einjährigen Adalimumab-Therapie nahm die Krankheitsaktivität von einem mittleren DAS28 von 5,9 vor Therapiebeginn auf einen mittleren DAS28 von 3,9 nach einem Jahr ab. Die Funktionskapazität verbessert sich in diesem Zeitraum von 59,0 auf 68,4 Prozentpunkt im Funktionsfragebogen Hannover (FFbH).
In multivariaten Regressionsmodellen war ein hoher DAS28-Ausgangswert der stärkste positive Prädiktor für eine Abnahme der Krankheitsaktivität. Ein hoher FFbH-Ausgangswert (niedrige Funktionskapazität) war mit einer reduzierten Zunahme der Funktionskapazität assoziiert.
Männliches Geschlecht war ein positiver prognostischer Faktor für sowohl die Verbesserung der Krankheitsaktivität als auch der Funktionskapazität. Fortgeschrittenes Alter und die Vorbehandlung mit mehreren Biologicals waren jedoch mit einem reduzierten therapeutischen Ansprechen assoziiert.
Die Untergruppenanalyse lieferte weiteren Rückhalt für den Effekt des Basis-DAS28, FFbH und der vorangegangenen Biologic-Therapie auf das Therapieansprechen.
Fazit
Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass die Behandlung mit Adalimumab in der klinischen Routinepraxis zu einer reduzierten Krankheitsaktivität und einer verbesserten Funktionskapazität führt. Patienten mit einer hohen Krankheitsaktivität und niedrigen Funktionskapazität profitieren besonders von der Adalimumab-Therapie.
Literatur und Links
Impact of patient and disease characteristics on therapeutic success during adalimumab treatment of patients with rheumatoid arthritis: data from a German noninterventional observational study
Stefan Kleinert, Hans-Peter Tony, Andreas Krause, Martin Feuchtenberger, Siegfried Wassenberg, Constanze Richter, Ekkehard Röther, Wolfgang Spieler, Holger Gnann and Bianca M. Wittig
Rheumatology International
DOI: 10.1007/s00296-011-2033-5
Abstract
weitere Informationen zur Therapie mit Adalimumab bei rheuma-online während der letzten 12 Monate
Donnerstag, 28.07.2011
Remission unter Adalimumab und anschließendes Absetzen der Therapie bei RA-Patienten
Montag, 21.06.2010
Kontinuierliche Krankheitskontrolle auch nach Absetzen des TNF-Inhibitors bei Patienten mit früher RA nach Induktion eines LOW-DAS mit Adalimumab plus Methotrexat
Montag, 30.05.2011
Mit gezielter Adalimumab-Therapie den Langzeitverlauf bei Patienten mit früher RA optimieren
Montag, 18.04.2011
Zulassungserweiterung für HUMIRA® in der pJlA bei Kindern ab 4 Jahren
Mittwoch, 06.04.2011
Montag, 21.03.2011
Adalimumab reduziert den Knochenmasseabbau an der Hand unabhängig vom klinischen Ansprechen
Montag, 14.02.2011
Was passiert klinisch und radiologisch, wenn Adalimumab bei RA-Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf MTX nicht rechtzeitig eingesetzt wird
Montag, 31.01.2011
Verbesserung der Schilddrüsenfunktion bei hypothyreoten RA-Patienten unter Adalimumb
Dienstag, 18.01.2011
Mittwoch, 01.12.2010
Dienstag, 21.09.2010
8-Jahresdaten bei der Rheumatoiden Arthritis zu Humira®
Montag, 23.08.2010:
Adalimumab bei Patienten mit AS oder PsA, die bereits mit TNF-Inhibitoren vorbehandelt sind