COMET-Studie: Zweijahresdaten Etanercept plus MTX vs. MTX-Monotherapie bei früher RA
Die Kombination von Etanercept (Enbrel®) mit Methotrexat (MTX) war auch nach zwei Jahren der Monotherapie mit MTX ohne signifikantes, zusätzliches Sicherheitsrisiko ausnahmslos überlegen. Das galt sowohl für das Erreichen einer klinischen Remission als auch das Aufhalten der radiologisch sichtbaren Gelenkzerstörung – so das Fazit des Vortrags anlässlich des EULAR-Kongresses in Kopenhagen am 12. Juni 2009.
Mit der Erkenntnis des Nutzens der frühen, aggressiveren Therapie und den Vorteilen potenter Biologicals haben sich die Strategien im Umgang mit der rheumatoiden Arthritis (RA) geändert.
Die traditionellen DMARDs reduzieren zwar die Krankheitsaktivität, sind jedoch häufig suboptimal in der Beeinflussung der Gelenkschäden. Die Wirksamkeit einer Therapie wird aber in der Rheumatologie zunehmend durch die klinische und radiologische Beweisführung der Krankheitskontrolle definiert.
Im zweiten Jahr der COMET-Studie sollte untersucht werden, welchen Einfluss die unveränderten bzw. veränderten Therapieregime des ersten Studienjahrs auf klinische und radiologische Ergebnisse haben.
Patienten, die das erste Studienjahr mit der Kombination von Etanercept plus MTX bzw. der Monotherapie mit MTX beendet hatten (n=411), begannen das zweite Jahr der COMET-Studie.
Die ursprüngliche Kombinationsgruppe wurde entweder mit der Kombination (EM/EM, n=111) oder mit Etanercept alleine (EM/E, n=111) weiterbehandelt. Die ursprüngliche MTX-Monotherapiegruppe erhielt im zweiten Studienjahr entweder die Kombination mit Etanercept (M/EM, n=90) oder weiter die MTX-Monotherapie (M/M, n=99).
Zu den Endpunkten zählten die klinische Remission (DAS28 <2,6) oder das Aufhalten der radiologischen Progression (Veränderung im Gelenkscore [mTSS] </= 0,5) nach zwei Jahren. Die Daten der mITT (modifyed Intention to Treat)- Population nach zwei Jahren wurden nach dem Prinzip LOCF (Last Observation Carried Forward) analysiert. Für die mITT-Populationen nach einem und zwei Jahren wurde außerdem eine NRI (Net Reclassification Improvement)-Analyse durchgeführt.
Etanercept plus MTX ist auch im 2. Jahr der COMET-Studie der MTX-Monotherapie überlegen
Für die Analyse der Zweijahresdaten standen die Daten von 398 Patienten für die klinische und von 360 Patienten für die radiologische Auswertung zur Verfügung. Die kombinierte Ein- und Zweijahres-NRI-Analyse umfasste 528 Personen.
Nach zwei Jahren war in den Studienarmen mit konstanter (EM/EM) oder nach einem Jahr verzögert eingeleiteter Kombinationstherapie (M/EM) der prozentuale Anteil an Patienten in Remission signifikant größer als in der Gruppe mit durchgehend verabreichter MTX-Monotherapie (M/M, p<0,01; LOCF).
Die NRI-Analyse ergab, dass in den Studienarmen EM/EM, EM/E und M/EM signifikant mehr Patienten (%) nach zwei Jahren in Remission waren als in der M/M-Gruppe (p<0,5, LOCF).
Ein Aufhalten der radiologischen Progression wurde in der Patientengruppe, die seit Studienbeginn die Kombination von Etanercept plus MTX erhalten hatten, zu einem signifikant größeren Prozentsatz beobachtet als in allen anderen Studienarmen (p<0,01, LOCF).
Neue Sicherheitsaspekte oder Unterschiede hinsichtlich schwerwiegender unerwünschter Wirkungen zwischen den Therapiearmen wurden nicht registriert.
Fazit:
Die Kombination von Etanercept mit Methotrexat war auch nach zwei Jahren der Monotherapie mit MTX ohne signifikantes, zusätzliches Risiko ausnahmslos überlegen. Das galt sowohl für das Erreichen einer klinischen Remission als auch das Aufhalten der radiologisch sichtbaren Gelenkzerstörung. Obwohl die nach einem Jahr nachträglich eingeleitete Kombination klinisch signifikant wirksamer war als die Monotherapie mit MTX, bestand dieser Effekt hinsichtlich der Wirkung auf die Gelenke nicht.
Literatur und Links
[EULAR 2009 OP-0149] CLINICAL REMISSION AND INHIBITION OF RADIOGRAPHIC PROGRESSION WITH COMBINATION ETANERCEPT-METHOTREXATE THERAPY VERSUS MONOTHERAPY IN ACTIVE, EARLY RHEUMATOID ARTHRITIS: 2-YEAR RESULTS FROM THE COMET TRIAL
P. Emery*1, F. Breedveld2, D. van der Heijde2, G. Ferraccioli3, M. Dougados4, D. Robertson5, R. Pedersen5, A. S. Koenig5, B. Freundlich5
1Rheumatology, University of Leeds, Leeds, United Kingdom, 2Rheumatology, Leiden University Medical Center, Leiden, Netherlands, 3Rheumatology, Catholic University of the Sacred Heart-CIC, Rome, Italy, 4Rheumatology, Cochin Hospital, Descartes University, Paris, France, 5Medical Affairs, Wyeth Research, Collegeville, United States
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