Langzeitsicherheitsprofil von Rituximab bei RA in klinischen Studien
Die Langzeitsicherheitsdaten von 3.194 RA-Patienten unter Rituximab (MabThera®), die bis zu 9,5 Jahren behandelt worden waren und daraus resultierenden 11.962 Patientenjahren, demonstrieren, dass Rituximab im Zeitverlauf und über mehrfache Zyklen gut vertragen wurden.
Um die Langzeitsicherheitsdaten von Rituximab plus Methotrexat (MTX) bei rheumatoiderArthritis (RA) zu evaluieren, wurden die zusammengeführten Fallanalysen aus klinischen Studien ausgewertet.
Die erneute Behandlung mit Rituximab beruhte auf der Entscheidung des behandelnden Arztes und einer offensichtlich aktiven Erkrankung mit entweder mindestens acht schmerzhaften oder geschwollenen Gelenken oder einem DAS28 von mehr als 2,6.
Patienten, die in klinischen Studien mehr als fünf Jahre beobachtet worden waren, wurden als Untergruppe gesondert analysiert. Patienten, die in placebokontrollierten Studien Placebo erhalten hatten, wurden als Placebo-Gruppe zusammengefasst.
Im September 2010 lagen Daten von 3.194 RA-Patienten (11.962 Patientenjahre) vor, die mit Rituximab bis zu 9,5 Jahre lang und über 17 Zyklen behandelt worden waren.
Zu dieser Analyse gehören folgende Gruppen: 1.935 Patienten, die > 3 Jahre, 627 Patienten, die > 5 Jahre mit Rituximab behandelt worden waren sowie 1.739, 1.451 und 854 Patienten, die ≥3, ≥4, ≥5 bzw. ≥6 Zyklen erhalten hatten. Die Placebogruppe bestand aus 818 Patienten, deren Daten 1.107 Patientenjahre ausmachten.
Die häufigste Nebenwirkung unter Rituximab waren infusionsbedingte Reaktionen. Die meisten dieser Reaktionen wurden als CTC Grad 1 oder 2, selten als schwer eingestuft und ereigneten sich in der Mehrzahl während des ersten Behandlungszyklus (734/3194 Patienten; 23,0%).
Abgesehen von den Infusionsreaktionen glich das Sicherheitsprofil von Rituximab dem der Patienten unter Placebo oder der allgemeinen RA-Population. Die Rate schwerer unerwünschter Wirkungen und Infektionen blieb bei den Patienten, die länger als fünf Jahre unter Beobachtung standen, generell im Zeitverlauf bzw. während der Zyklen stabil (s. Tabelle im Originalabstract).
Die Rate an schweren Infektionen betrug 3,94 Ereignisse pro 100 Patientenjahre. Bei den Patienten, die länger als fünf Jahren mit Rituximab behandelt waren, betrug diese Rate 3,26 Ereignisse pro 100 Patientenjahre. Beide Zahlen sind mit der Rate schwerer Infektionen unter Placebo vergleichbar: 3,79 Ereignisse pro 100 Patientenjahre.
Die häufigste schwere Infektion war eine Lungenentzündung, von der 2,0 Prozent der Patienten betroffen waren. Schwere opportunistische Infektionen waren selten: 0,06/100 Patienten Jahre unter Rituximab im Vergleich zu 0,09/100 Patientenjahre unter Placebo.
Die Analyse ergab keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für maligne Erkrankungen. Die Rate für Myokardinfarkte betrug 0,41/100 Patientenjahre und stimmte somit mit den Ereignissen in der allgemeinen RA-Population mit 0,48-0,59/100 Patientenjahren überein.
Schlussfolgerung
Die Langzeitsicherheitsdaten von 3.194 RA-Patienten unter Rituximab, die bis zu 9,5 Jahren behandelt worden waren, und daraus resultierenden 11.962 Patientenjahren zeigen, dass Rituximab im Zeitverlauf und über mehrfache Zyklen gut vertragen wurden. Auch mit zunehmender Behandlungsdauer (627 Patienten mit 4.418 Patientenjahren und mehr als fünf Therapiejahren) wurden keine neue Sicherheitssignale beobachtet. Insgesamt blieb das Sicherheitsprofil von Rituximab dem von Placebo ähnlich und stimmte mit den publizierten Daten für Patienten mit moderater bis schwerer RA überein.
Referenz: 1. British Society for Rheumatology Biologics Register, 2007
Literatur und Links
EULAR 2011- SAT0267
LONG-TERM SAFETY PROFILE OF RITUXIMAB IN RHEUMATOID ARTHRITIS CLINICAL TRIALS: POOLED ANALYSIS OF UP TO 9.5 YEARS FOLLOW-UP OF THE RETREATMENT POPULATION
R. F. van Vollenhoven 1,*, P. Emery 2, C. O. Bingham III 3, E. Keystone 4, R. Fleischmann 5, D. E. Furst 6, N. Tyson 7, N. Collinson 7, P. B. Lehane 7
1Karolinska Institute, Stockholm, Sweden, 2Leeds General Infirmary, Leeds, United Kingdom, 3Johns Hopkins University, Baltimore, United States, 4University of Toronto, Toronto, Canada, 5University of Texas Southwestern Medical Center, Dallas, 6UCLA, Los Angeles, United States, 7Roche Products Ltd, Welwyn Garden City, United Kingdom
Abstract
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