Ein Vitamin D-Mangel ist bei Gesunden und bei SLE-Patienten mit einer vermehrten Autoimmunantwort verbunden
Die Beobachtung, dass ANA-positive, gesunde Kontrollpersonen in dieser Studie häufiger Vitamin D-defizient waren als ANA-negative Kontrollen, wie auch die Ergebnisse, dass ein Vitamin D-Mangel mit gewissen Immunanomalien bei SLE einherging, legt nahe, dass Vitamin D bei der Autoantikörperproduktion und der Pathogenes des SLE eine wichtige Rolle spielt.
Ein Vitamin D-Mangel ist weit verbreitet und ist mit vielen chronischen Erkrankungen in Zusammenhange gebracht worden. Dazu gehören auch Autoimmunerkrankungen.
Diese Studie wurde durchgeführt, um den Einfluss niedriger Vitamin D-Spiegel auf die Antikörperproduktion bei gesunden Personen, wie auch eine B-Zellhyperaktivität und die Interferon α (IFNα) Aktivität bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) zu untersuchen.
Hierzu wurden die Serumspiegel des 25-Hydroxyvitamin D (25(OH)D) bei 32 amerikanischen Frauen europäischen Ursprungs mit SLE und bei 32 passenden Kontrollen analysiert. Außerdem wurden die Lupus-assoziierten Autoantikörper und die Serum IFNα Activität bestimmt. An isolierten peripheren mononukleären Zellen wurde die B-Zellaktivität getestet.
Ein Vitamin D-Mangel (25(OH)D <20 ng/ml) wurde signifikant häufiger bei den Patientinnen mit SLE (n=32, 69%) und den Kontrollen mit positiven antinukleären (ANA) Antikörpern (n=18, 22%) festgestellt.
Bei Patienten mit einer hohen B-Zellaktivität wurden niedrigere mittlere Serum 25(OH)D-Spiegel gemessen als bei Personen mit niedriger B-Zellaktivität (17,2 vs 24,2 ng/ml; p=0,009).
Patienten mit Vitamin D-Mangel wiesen auch eine höhere Serum IFNα Activität als Patienten mit ausreichenden Vitamin D-Spiegeln auf (3,5 vs 0,3; p=0,02).
Fazit
Die Beobachtung, dass ANA-positive, gesunde Kontrollpersonen in dieser Studie signifikant häufiger Vitamin D-defizient waren als ANA-negative Kontrollen, wie auch die Ergebnisse, dass ein Vitamin D-Mangel mit gewissen Immunanomalien bei SLE einherging, legt nahe, dass Vitamin D bei der Autoantikörperproduktion und der Pathogenes des SLE eine wichtige Rolle spielt.
Literatur und Links
Vitamin D deficiency is associated with an increased autoimmune response in healthy individuals and in patients with systemic lupus erythematosus
Lauren L Ritterhouse, Sherry R Crowe, Timothy B Niewold, Diane L Kamen, Susan R Macwana, Virginia C Roberts, Amy B Dedeke, John B Harley,
R Hal Scofield, Joel M Guthridge, Judith A James
Ann Rheum Dis 2011;70:1569-1574 doi:10.1136/ard.2010.148494
Abstract
Weitere Informationen zu Vitamin D auf rheuma-online in den Jahren 2010 und 2011:
Mittwoch, 25.05.2011
Viertes Hohenheimer Ernährungsgespräch zeigt: Viele Menschen in Deutschland sind mit Mikronährstoffen unterversorgt - Risiko wird oft übersehen
Donnerstag, 17.02.2011
Vitamin D-Status bei Patienten mit RA und undifferenzierter entzündlicher Arthritis
Donnerstag, 06.01.2011
Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und Krankheitsaktivität bei RA
Freitag, 09.07.2010
Sind die aktuell empfohlenen Vitamin D-Dosierungen zu niedrig
Dienstag, 22.06.2010
Vitamin D-Mangel bei einer Reihe von rheumatischen Erkrankungen bestätigt
Freitag, 21.05.2010
Vitamin D schützt ältere Patienten vor Komplikationen nach Hüftfraktur
Freitag, 12.03.2010
Hohe Vitamin D-Spiegel reduzieren Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes 2 und die Häufigkeit eines Metabolischen Syndroms
Freitag, 12.02.2010
Nutzen/Risiko-Abwägung einer Supplementierung mit Vitamin D
Freitag, 29.01.2010
Vitamin D hat positive Wirkungen am Herzen