Vitamin D-Status bei Patienten mit RA und undifferenzierter entzündlicher Arthritis
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass bei Patienten mit akuten Arthritiden eher ein Vitamin D-Mangel bestand als bei den Patienten mit etablierter rheumatoider Arthritis. Die Autoren folgern im Hinblick auf die schädigenden Effekte eines Vitamin D-Mangels auf das Immunsystem und die progressiven Eigenschaften undifferenzierter entzündlicher Arthritiden (UID), dass ein nicht zu unterschätzender Anteil der risikobehafteten UID über die Serumbestimmung des 25-Hydroxyvitamin D identifiziert werden kann.
Es wird diskutiert, dass ein Vitamin D-Mangel an der Pathogenese und/oder Progression verschiedener Erkrankungen, wie z. B. Kollagenosen
beteiligt ist.
Um den Vitamin D-Status in verschiedenen Stadien entzündlicher Arthritiden zu analysieren, wurden in dieser Arbeit die Vitamin D-Spiegel bei etablierter rheumatoider Arthritis (RA) und undifferenzierten entzündlichen Arthritiden mit denen von Kontrollpersonen verglichen.
In die Studie wurden 108 Patienten mit RA, 39 Patienten mit UIA und 239 Kontrollpersonen aufgenommen und die Serumspiegel der Speicherform des Vitamin D 25-Hydroxyvitamin D (25-OHD) gemessen. Ein Serumspiegel von weniger als 20 ng/ml wurde als Vitamin D-Mangelzustand angesehen.
Zwischen den RA-Patienten und den Kontrollpersonen wurde weder ein auffälliger Unterschied bei der Höhe der 25-OHD-Spiegeln noch bei der Häufigkeit eines Vitamin D-Mangels festgestellt. Der mittlere 25-OHD-Spiegel bei den Patienten mit undifferenzierten Arthritiden lag jedoch signifikant niedriger als bei den Kontrollen.
Die statistische Analyse ergab eine signifikant positive Assoziation zwischen einem Vitamin D-Mangel und einer undifferenzierten entzündlichen Arthritis, die auch nach der Korrektur der Daten um Störfaktoren, wie Alter und Geschlecht signifikant blieb (Odds Ratio* (OR)=2,24). Die Assoziation zwischen einem im Serum gemessenen Vitamin D-Mangel und einer etablierten RA erreichte hingegen keine statistische Signifikanz (OR=1,24).
Fazit:
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass bei Patienten mit akuten Arthritiden eher ein Vitamin D-Mangel bestand als bei den Patienten mit etablierter rheumatoider Arthritis. Die Autoren folgern im Hinblick auf die schädigenden Effekte eines Vitamin D-Mangels auf das Immunsystem und die progressiven Eigenschaften undifferenzierter entzündlicher Arthritiden, dass ein nicht zu unterschätzender Anteil der risikobehafteten UID über die Serumbestimmung des 25-Hydroxyvitamin D identifiziert werden kann.
*Odds Ratio, auch Quotenverhältnis genannt, ist ein Maß für die Stärke, mit der ein vorhandener Risikofaktor mit dem Auftreten einer Erkrankung zusammenhängt. Zum Vergleich wird eine Gruppe herangezogen, deren Mitglieder diesen Risikofaktor nicht aufweisen.
Literatur und Links
The status of serum vitamin D in patients with rheumatoid arthritis and undifferentiated inflammatory arthritis compared with controls
Behzad Heidari, Karimollah Hajian-Tilaki and Parnaz Heidari
Rheumatology International Online first 01/26/2011
DOI: 10.1007/s00296-010-1736-3
Abstract
Weitere News zu Vitamin D während der letzten 12 Monate bei rheuma-online:
Donnerstag, 06.01.2011
Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und Krankheitsaktivität bei RA
Freitag, 09.07.2010
Sind die aktuell empfohlenen Vitamin D-Dosierungen zu niedrig
Dienstag, 22.06.2010
Vitamin D-Mangel bei einer Reihe von rheumatischen Erkrankungen bestätigt
Freitag, 21.05.2010
Vitamin D schützt ältere Patienten vor Komplikationen nach Hüftfraktur
Freitag, 12.03.2010
Hohe Vitamin D-Spiegel reduzieren Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes 2 und die Häufigkeit eines Metabolischen Syndroms
Freitag, 12.02.2010
Nutzen/Risiko-Abwägung einer Supplementierung mit Vitamin D