Bewertung der Entzündungsaktivitäten bei Arthritis-Patienten mit einem neuen in vivo fluoreszenzoptischen bildgebenden Verfahren
Das Indocyaningrün-verstärkte fluoreszenzoptische bildgebende Verfahren (FOI) ist eine neue Technologie, die ermöglicht, entzündliche Veränderungen bei Arthritispatienten sensitiv darzustellen. FOI war sensitiver als die klinische Untersuchung und zeigte eine gute Übereinstimmung mit der klinischen Untersuchung, dem Doppler-Ultraschall und dem MRT, wobei das FOI mehr positive Ergebnisse lieferte.
Hintergrund
Indocyaningrün-verstärkte (ICG) fluoreszenzoptischen bildgebenden Verfahren (FOI) sind eine etablierte Technik zur Darstellung von Entzündungsvorgängen beim Tier. Die so gewonnenen Daten stimmen im experimentellen Arthritismodel mit einer histologisch nachgewiesenen Synovitis überein. Die vorliegende Arbeit ist jetzt die erste vergleichende Studie der fluoreszenzoptischen Bildgebung mit anderen bildgebenden Methoden bei Arthritis-Patienten.
Methodik
Die Daten von 252 FOI-Untersuchungen (Xiralite System, mivenion GmbH, Berlin, Deutschland; ICG Bolus mit 0,1 mg/kg/Körpergewicht, Sequenz mit 360 Bildern, ein Bild pro Sekunde) wurden mit den Daten klinischer Untersuchungen, aus dem Ultraschall (US) und der magnetresonanztomographischen (MRT) Untersuchung der Hände von Arthritis-Patienten verglichen.
Ergebnisse
In einer FOI-Sequenz ließen sich drei Phasen unterscheiden (P1-P3). Im Vergleich zu den MRT-Daten hatte das fluoreszenzoptische bildgebende Verfahren eine Sensitivität von 76 Prozent und eine Spezifität von 54 Prozent, wobei die Spezifität der Phase 1 94 Prozent betrug.
Für die fluoreszenzoptische Bildgebung wurden - in Abhängigkeit von die für den Vergleich herangezogene Phase und Parameter - Übereinstimmungsraten von 88 Prozent mit der klinischen Untersuchung, 64 Prozent im Vergleich zur Graustufen-Sonographie, 88 Prozent im Vergleich zur Dopplersonographie und 83 Prozent im Vergleich zum MRT errechnet.
Das fluoreszenzoptische bildgebende Verfahren ergab im Vergleich zur klinischen Untersuchung, zum Ultraschall und zum MRT höhere Raten positiver Ergebnisse. Das FOI korrelierte signifikant (p<0,05) mit der Krankheitsaktivität (DAS28, r=0,41), Ultraschall (r=0,40) and RAMRIS (Rheumatoid Arthritis MRI Score) (r=0,56).
Bei 97,8 Prozent der Gelenke gesunder Kontrollpersonen ergab die fluoreszenzoptische Bildgebung normale Befunde.
Schlussfolgerung
Das Indocyaningrün-verstärkte fluoreszenzoptische bildgebende Verfahren ist eine neue Technologie, die ermöglicht, entzündliche Veränderungen bei Arthritispatienten sensitiv darzustellen. FOI war sensitiver als die klinische Untersuchung und zeigte eine gute Übereinstimmung mit der klinischen Untersuchung, dem Doppler-Ultraschall und dem MRT, wobei das FOI mehr positive Ergebnisse lieferte.
Eine adäquate Interpretation der FOI-Sequenz erfordert eine separate Auswertung aller Phasen. Zur Darstellung einer Synovitis und Tenosynovitis scheint das fluoreszenzoptische bildgebende Verfahren gleich gute Informationen zu liefern wie ein MRT mit 1,5 Tesla und das Ultraschallverfahren.
Literatur und Links
Inflammation assessment in patients with arthritis using a novel in vivo fluorescence optical imaging technology
Stephanie G Werner1, Hans-Eckhard Langer1, Sarah Ohrndorf2, Malte Bahner3, Peter Schott4, Carsten Schwenke5, Michael Schirner3, Hans Bastian2, Gudrun Lind-Albrecht1, Bernward Kurtz4, Gerd R Burmester2, Marina Backhaus2
Ann Rheum Dis 2012;71:504-510 doi:10.1136/annrheumdis-2010-148288
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Weitere Informationen zu Xiralite bei rheuma-online:
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