Bessere Langzeitergebnisse durch schnelles Ansprechen unter Certolizumab Pegol möglich
Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA), die innerhalb der ersten 12 Behandlungswochen auf Certolizumab Pegol (Cimzia®) ansprachen, wiesen nach einem Jahr bessere klinische und patienten-relevante Ergebnisse auf als Patienten, die zu einem späteren Zeitpunkt auf die Behandlung ansprachen.
Für Patienten, die bereits zu Woche 6 auf Certolizumab Pegol ansprachen, waren die langfristigen Vorteile der Therapie mit dem anti-TNF noch größer [1].
Diese post-hoc Analyse der RAPID 1-Studie untersuchte, wie sich Kinetik bzw. Zeitpunkt des Ansprechens mit Certolizumab Pegol auf klinische und patienten-relevante Ergebnisse (Patient-reported Outcomes, PRO) auswirkte.
In der RAPID 1-Studie waren Patienten mit mittelschwerer bis schwerer RA eingeschlossen, die ungenügend auf eine Erstbehandlung mit Methotrexat (MTX) angesprochen hatten.
Die post-hoc Auswertung bezog sich auf den Studienarm der Patienten, die mit 200 mg Certolizumab Pegol plus MTX alle zwei Wochen oder Placebo plus MTX behandelt worden waren (n = 363). Zunächst wurde ermittelt, welche Bedeutung ein Therapieansprechen mit Certolizumab Pegol zu Woche 12 für die Patientenprognose zum Studienende nach 52 Wochen hatte.
Gemessen an einer DAS28-Verbesserung von ≥ 1,2 sprachen 75,8% der Patienten bereits zu Woche 12 auf die Therapie an. Diese profitierten auch langfristig von der Behandlung mit Certolizumab Pegol: Nach einem Jahr wies ein deutlich höherer Anteil dieser Patienten eine niedrige Krankheitsaktivität (DAS28 ≤ 3,2) auf im Vergleich zu den Patienten ohne eine DAS28-Verbesserung zu Woche 12 (37,2% vs. 6,1%).
Weiterhin zeigte sich nach einem Jahr, dass die an der Veränderung des modified Total Sharp Score (mTSS) gemessene radiologische Progression bei den Patienten mit DAS28-Ansprechen zu Woche 12 deutlich geringer ausfiel als bei Patienten, die nicht zu Woche 12 ansprachen (Veränderung mTSS 0,18 vs. 1,22).
Zudem gab es in der Gruppe der Patienten mit DAS28-Ansprechen zu Woche 12 nach einem Jahr mehr Patienten, bei denen die radiologische Progression aufgehalten werden konnte, im Vergleich zu den Patienten ohne DAS28-Verbesserung (mTSS Non-Progression 78,5% vs. 69,3%).
Früheres Ansprechen, höherer langfristiger Nutzen
Um genauer zu untersuchen, wie klinisches Ansprechen und langfristige Ergebnisse nach einem Jahr zusammenhängen, wurden die Patienten in der post-hoc Analyse weiter unterschieden in zwei Subgruppen: Patienten mit einem Ansprechen zu Woche 6 und auch zu Woche 12 („Woche-6-Responder“) und Patienten, die nicht zu Woche 6, aber zu Woche 12 ansprachen („Woche-12-Responder“). Als Definition des Ansprechens wurde eine DAS28-Verbesserung von ≥ 1,2 gewählt.
Es zeigte sich, dass 81,3% der Patienten, die innerhalb von 12 Wochen ansprachen, eine DAS28-Verbesserung (≥ 1,2) unter der Therapie mit Certolizumab Pegol bereits zu Woche 6 erreicht hatten.
Dieses schnelle Ansprechen (zu Woche 6) war mit einer anhaltenden Verbesserung der ACR20/50/70-Ansprechraten über die gesamte Studiendauer von 52 Wochen assoziiert: So erzielten 81,0% der Woche-6-Responder nach einem Jahr ein ACR20-Ansprechen gegenüber 53,3% der Woche-12-Responder.
Ein ACR50-Ansprechen erreichten 61,0% der Woche-6-Responder (gegenüber 35,6% der Woche-12-Responder) und ein ACR70-Ansprechen 37,4% (gegenüber 13,3%) nach einem Jahr.
Auch der Anteil von Patienten mit niedriger Krankheitsaktivität in Woche 52 war unter den Woche-6-Respondern deutlich höher als bei den Woche-12-Respondern (42,0% vs. 22,2%).
Bei Betrachtung der PRO-Parameter Schmerzen, Fatigue oder Funktionseinschränkungen war ein ähnlicher Trend festzustellen: Patienten, die schnell auf die Behandlung ansprachen (zu Woche 6), beobachteten eine signifikant stärkere Schmerzlinderung, Verringerung von Fatigue und Verbesserung der Beweglichkeit als Patienten, die nach Woche 12 ansprachen.
Hinsichtlich der Verträglichkeit von Certolizumab Pegol zeigte die Analyse keine neuen Signale. In der RAPID 1-Studie wurde der Wirkstoff im Allgemeinen gut vertragen. Häufige Nebenwirkungen waren Infektionen wie z. B. Infektionen der oberen Atemwege, wie sie auch bereits in Studien mit anderen TNF-α-Inhibitoren beobachtet wurden.
Relevanz des Ansprechens für langfristigen Therapieerfolg
Die Ergebnisse der post-hoc Analyse belegten, dass der Zeitpunkt des Therapieansprechens mit Certolizumab Pegol innerhalb von 12 Wochen Rückschlüsse auf das langfristige Erreichen von wichtigen Therapiezielen zulässt. Die Studiendaten stehen damit im Einklang mit der von den neuen EULAR-Empfehlungen frühen Entscheidung über die Fortführung der Therapie nach 4-12 Wochen.
Neue, kürzlich präsentierte Studiendaten zu Certolizumab Pegol zeigten, dass sich diese Erkenntnisse auch auf eine heterogene, dem klinischen Alltag nähere Patientenpopulation übertragen lassen: In der Phase-IIIb-Studie REALISTIC erzielten auch RA-Patienten, die mit einem oder mehreren TNF-a-Inhibitoren vorbehandelt waren, ein schnelles und gleichmäßig starkes ACR-Ansprechen unter der Therapie mit Certolizumab Pegol [2].
Literatur:
1Keystone E et al. J Rheum 2011; 38: 6: 990–996, Full Text
2Weinblatt ME et al. Poster FRI0214, EULAR 2011
Quelle: Pressemitteilung
UCB Pharma GmbH
Haas & Health Partner Public Relations GmbH
Weitere Informationen zu certolizumab Pegol bei rheuma-online während des letzten Jahres:
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