RAPID, REALISTIC, FαsT: Von klinischen Studien in den Praxisalltag - Schnelles Ansprechen von Certolizumab Pegol kann zum Therapieziel Remission führen
Erste Interim-Ergebnisse der nicht-interventionellen Studie (NIS) FαsT belegen, dass nach 12 Wochen Behandlung mit Certolizumab Pegol (Cimzia®) über die Hälfte der Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) im Praxisalltag eine Remission oder niedrige Krankheitsaktivität (LDA) erreichte [1].* Die Daten der FαsT-Studie, an der ca. 150 deutsche Studienzentren beteiligt sind, wurden beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in München präsentiert.
Sie bestätigen das in der Phase-IIIb-Studie REALISTIC gesehene schnelle Ansprechen mit dem anti-TNF Certolizumab Pegol, das bei mit TNF-α-Inhibitor vorbehandelten Patienten zu einer schnellen DAS28-Verbesserung geführt hatte [2].
In den Zulassungsstudien RAPID 1 und 2 hatte sich bereits gezeigt, dass der schnelle Wirkeintritt von Certolizumab Pegol eine leitlinienkonforme [3] Entscheidung über die Fortführung der Therapie innerhalb von 12 Wochen erlaubt.
Wie Professor Dr. Gerd-Rüdiger Burmester (Berlin) bei einer Presseveranstaltung von UCB im Rahmen des DGRh-Kongresses ausführte, kann bei Biologika die Kinetik des Ansprechens als Indikator für das Therapie-Outcome dienen.
Als verlässliche Biomarker bei der RA etablieren sich derzeit jedoch vor allem Autoantikörper gegen citrullinierte Proteine. Diese können sich Burmester zufolge sehr gut dazu eignen, um Krankheitsbeginn, Progression oder Therapieantwort auf bestimmte Behandlungen vorherzusagen.
Der potenzielle Nutzen von Biomarkern bei der RA sei vor allem darin zu sehen, dass sie eine frühe Erkennung der Erkrankung, also noch vor dem Eintreten von irreversiblen Schädigungen, möglich machen.
Bei dem PEGylierten anti-TNF Certolizumab Pegol könne die Schnelligkeit des Ansprechens durchaus als prädiktiv für den langfristigen Behandlungserfolg angesehen werden, wie Professor Dr. Ulf Müller-Ladner (Bad Nauheim) aufzeigte:
„Fast drei Viertel der Patienten, die in RAPID 1 mit Certolizumab Pegol behandelt wurden, erreichten bereits zu Woche 6 eine DAS28-Verbesserung um mindestens 1,2 Punkte – nach 12 Wochen traf dies sogar auf 87% der Patienten zu [4], so Müller-Ladner.
Patienten, die ein frühes Ansprechen (nach 6 Wochen) zeigten, hatten Müller-Ladner zufolge auch langfristig (nach 52 Wochen) noch bessere Ansprechraten im Vergleich zu den Patienten, bei denen nach 12 Wochen eine DAS28-Verbesserung eintrat [5].
Des Weiteren ergaben Daten aus der offenen Verlängerungsphase der RAPID 1-Studie, dass die Wirksamkeit von Certolizumab Pegol auch im Verlauf über 2 Jahre anhielt: Beispielweise konnte die radiologische Progression – gemessen an einer mTSSVeränderung ≤ 0,5 zum Ausgangswert – bei 72,4% der Patienten, die 2 Jahre in der Studie verblieben, aufgehalten werden [6].
Hinsichtlich der Verträglichkeit sah man in der RAPID 1-Studie, dass der Wirkstoff im Allgemeinen gut vertragen wurde. Häufige Nebenwirkungen waren Infektionen wie z. B. Infektionen der oberen Atemwege, wie sie auch bereits in Studien mit anderen TNF-α-Inhibitoren beobachtet wurden.
Wie Müller-Ladner aus den Daten schlussfolgerte, ermögliche das schnelle Ansprechen unter Certolizumab Pegol dem behandelnden Rheumatologen, im Rahmen der von den EULAR-Empfehlungen geforderten engmaschigen Kontrollen nach spätestens 12 Wochen zu entscheiden, ob die gewählte Therapiestrategie beibehalten werden sollte oder nicht.
Schnelles Ansprechen bei breit gefasster Patientenpopulation realistisch
Um die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Certolizumab Pegol in einer breiteren Patientenpopulation zu untersuchen, wurde die REALISTIC-Studie durchgeführt. Wie Professor Dr. Andrea Rubbert-Roth (Köln) erläuterte, sei das Besondere dieser Phase-IIIb-Studie, dass die Einschlusskriterien weiter gefasst sind und sie so auch mit TNF-α-Inhibitoren erfolglos vorbehandelte Patienten umfasste: „Moderne randomisierte plazebokontrollierte Studien haben stringente Ein- und Ausschlusskriterien, die nicht immer die Patienten der täglichen Praxis abbilden“, so Rubbert-Roth.
Aus dem RABBIT-Register gehe hervor, dass nur 21-33% der Patienten unter TNF-α-Inhibitor-Therapie theoretisch die Einschlusskriterien von klinischen Studien erfüllen würden [7].
Vor diesem Hintergrund zeigten die klinischen Wirksamkeitsdaten aus REALISTIC, dass ein schnelles Ansprechen von Certolizumab Pegol auch in dieser komplexen Patientenpopulation möglich sei: Bereits zu Woche 2 wiesen 31,8% der Patienten in der Studie eine ACR20-Response auf, während dies zum Ende der Studie nach 12 Wochen auf 51,1% der Patienten zutraf [2].
Ein weiterer wichtiger Endpunkt war die Veränderung der Krankheitsaktivität zu Woche 12. Die Gruppe der mit Certolizumab Pegol behandelten Patienten zeigte eine deutliche Reduktion des DAS28(CRP) im Vergleich zur Kontrollgruppe (-1,64 versus -0,79 Punkte) [2], wie Rubbert-Roth hervorhob.
Zudem war in der REALISTIC-Studie ein konstantes Bild der Wirksamkeit von Certolizumab Pegol über verschiedene Subgruppen hinweg zu beobachten.
Die vorherige Behandlung mit TNF-α-Inhibitoren zeigte ähnliche ACR20-Ansprechraten unter Certolizumab Pegol zu Woche 12 wie bei Patienten ohne Vorbehandlung [8]. Hinsichtlich der Verträglichkeit zeigte die Studie keine neuen Signale im Vergleich zu den Zulassungsstudien.
Remission oder LDA bei über 50% der Patienten nach 12 Wochen in der Praxis
Die momentan laufende, nicht-interventionelle Studie (NIS) FαsT wird künftig Daten zu Certolizumab Pegol aus dem tatsächlichen Praxisalltag liefern, wie Professor Dr. Hubert Nüßlein (Nürnberg) erläuterte: „FαsT untersucht die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Certolizumab Pegol an über 1.000 RA-Patienten aus circa 150 deutschen Studienzentren. Das primäre Studienziel ist die Remission gemessen am DAS28(CRP)-Wert nach 2 Jahren.“
Die ersten Interim-Daten aus FαsT von 104 Patienten mit auswertbarem DAS28(CRP)-Wert zu Woche 0 und 12 belegen Nüßlein zufolge, dass über die Hälfte der ausgewerteten Patienten eine Remission oder niedrige Krankheitsaktivität (LDA) [1] erreichte.
Des Weiteren ergab die Analyse der Patient-reported Outcomes (PRO) in FαsT deutliche Verbesserungen bei Schmerz, Fatigue, Morgensteifigkeit sowie Funktionseinschränkungen (HAQ-DI) bereits zu Woche 6 sowie zu Woche 12 [1].
„Die ersten Ergebnisse aus FαsT legen nahe, dass sich die guten Wirksamkeitsdaten zu Certolizumab Pegol aus den klinischen Studien REALISTIC und RAPID tatsächlich in die tägliche Praxis übertragen lassen“, folgerte Nüßlein. Certolizumab Pegol stelle somit eine wirksame und gut verträgliche Therapieoption für RA-Patienten dar, mit der schnelle Verbesserungen der klinischen Symptome und der Lebensqualität des Patienten möglich seien [9].
* Patienten mit vorliegendem DAS28(CRP) zu Woche 0 und 12
Quelle: Pressemitteilung
UCB Pharma GmbH,
Haas & Health Partner, Public Relations GmbH
Literatur und Links
1 Burmester GR et al., DGRh 2011 Poster RA.45
2 Weinblatt ME et al., ACR 2010 Poster 1805
Um das Abstract zu lesen, gehen Sie bitte auf folgende Seite:
Welcome to the ACR/ARHP 2010 Scientific Meeting Online Itinerary Builder
und loggen Sie sich als “guest” ein. Auf der dann aufgebauten Seite geben
Sie bitte oben links die Abstractnummer (1805) ein und rufen Sie den Text
auf.
3 Smolen JS et al., Ann Rheum Dis 2010; 69(6):964-75, Full Text
4 UCB data on file
5 Keystone EC et al., J Rheum 2011; 38(6): 990–996, Full Text
6 Keystone EC et al., ACR 2009 Poster 1666
7 Zink A et al., Arthritis Rheum. 2006; 54(11):3399-407, Abstract
8 Weinblatt ME et al., Poster FRI0214, EULAR 2011
9 Modesto I et al., future Medicien, Therapy 2011; 8(4): 391-402, Abstract
Weitere Informationen zu Certolizumab Pegol bei rheuma-online:
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