Certolizumab Pegol plus Methotrexat verschafft RA-Patienten eine deutliche Erleichterung von der Krankheitslast

Mit der Einführung der Biologika zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) haben sich auch die Therapieziele erweitert: Der Patient sollte dieser Tage auch möglichst weitgehend von körperlicher, psychischer und sozialer Krankheitslast befreit werden.

Zum besseren Verständnis der Verbesserung dieses Symptomenkreises führt die Erhebung einer klinisch bedeutsamen Verbesserung unter Anwendung klinisch wichtiger Differenzen (minimal clinically important differences, MCIDs)[1] bei der Wirksamkeit eines Therapeutikums.

Zusätzlich zur Untersuchung der Wirksamkeit einer Therapie auf die durch die Patienten berichteten Veränderungen der Studienparameter (PROs, patient reported outcomes) dienen die MCIDs in einer Number Needed-To-Treat (NNT) oder prädiktiven Analyse dem besseren Verständnis des Ausmaßes des therapeutischen Nutzens.

Die NNT Analyse bestimmt die Zahl der Patienten, die behandelt werden müssen, um den gewünschten Nutzen in einem zusätzlichen Patienten zu erzielen. Kleine NNTs zeigen einen günstigen Therapieeffekt. (Bei einem NNT von z. B. 3 profitiert jeder dritte Patient von der Behandlung. Anmerkung Missler-Karger)[2].

Zusätzlich kann der prognostische Wert von MCIDs überprüft werden, indem getestet wird, ob das Erreichen von Verbesserungen ≥MCID zu einem frühen Zeitpunkt zu einem bessere Langzeitergebnis der aktiven Therapie führt.

Ziel dieser weiteren Auswertung der Rapid 2 Studie war, herauszufinden, welchen Einfluss Certolizumab Pegol auf die PROs bei RA-Patienten hatte. Diese Ergebnisse wurden mithilfe der NNT Analyse interpretiert. Außerdem wurde untersucht, ob eine Assoziation zwischen den Ansprechraten bei den PROs und den Langzeitergebnissen bestand.

Insgesamt 619 Patienten mit aktiver RA wurden randomisiert mit entweder 200 oder 400 Milligramm Certolizumab Pegol oder Placebo plus Methotrexat behandelt. Zu den untersuchten PROs gehörten die Schmerzintensität, die Einschätzung der Krankheitsaktivität, körperliche Funktionsfähigkeit, Fatigue und die gesundheitsabhängige Lebensqualität.

Die Behandlung mit entweder 200 oder 400 Milligramm Certolizumab Pegol plus Methotrexat führte zu einer schnellen, klinisch bedeutsamen Verbesserung aller durch die Patienten beurteilten Studienparameter.

Die Werte der NNT-Analysen für Patienten mit entweder 200 oder 400 Milligramm Certolizumab Pegol oder Placebo plus Methotrexat ≥MCID bei bis zu fünf PROs lag zwischen zwei und drei.

Für alle sechs PROs (Schmerzintensität, die Einschätzung der Krankheitsaktivität, körperliche Funktionsfähigkeit, Fatigue und der Short-Form 36-item Physical and Mental Component Summary Scores) betrug die NNT fünf.

Bei den Patienten, die größere Verbesserungen bei der Schmerzintensität nach sechs Wochen als nach 12 Wochen zeigten, wurde nach 24 Wochen eine niedrigere Krankheitsaktivität beobachtet.

Die Patienten, die erst nach 12 Wochen ein Ansprechen bei der Schmerzintensität aufwiesen, erreichten bessere klinische Ergebnisse nach 24 Wochen als die Nonresponder.

Fazit:
Die vorliegenden Daten demonstrieren, dass die Therapie mit Certolizumab Pegol eine umfassende Erleichterung der Krankheitslast bei rheumatoider Arthritis bewirkt.

Trial registration number NCT00160602.

Literatur und Links

Certolizumab pegol plus methotrexate provides broad relief from the burden of rheumatoid arthritis: analysis of patient-reported outcomes from the RAPID 2 trial 
Vibeke Strand1, Josef S Smolen2, Ronald F van Vollenhoven3, Philip Mease4, Gerd R Burmester5, Falk Hiepe5, Dinesh Khanna6, Enkeleida Nikaï7, Geoffroy Coteur8, Michael Schiff9
Ann Rheum Dis doi:10.1136/ard.2010.143586
Online first 17 March 2011
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1) Number needed to treat (NNT): implication in rheumatology clinical practice
M Osiri1, M E Suarez-Almazor2, G A Wells3, V Robinson4, P Tugwell4
Ann Rheum Dis 2003;62:316-321 doi:10.1136/ard.62.4.316
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2) Newer biological agents in rheumatoid arthritis: impact on health-related quality of life and productivity.
Strand V, Singh JA.
Drugs 2010;70:121–45.
Abstract

Weitere Informationen zu Certolizumab Pegol in rheuma-online:

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