Was tun bei Klaustrophobie (Platzangst) im Stollen?
Patienten, bei welchen eine Heilkur im Stollen infrage kommt, werden vor jeder Einfahrt ärztlich untersucht und beraten; das nimmt vielen bereits die Angst vor dem Unbekannten (nicht zuletzt deshalb haben wir hier in rheuma-online deshalb die Abläufe bei einer Einfahrt in den Stollen auch so ausführlich beschrieben). Speziell medizinisch geschultes Personal begleitet den Waggonzug, der die Patienten zu den einzelnen Stationen bringt. Sollte trotzdem ein Patient unerwartet unter einem Beklemmungsgefühl leiden, ist es möglich, vor oder während der Einfahrt ein leichtes Beruhigungsmittel („Sedativum“) zu verabreichen. In aller Regel löst aber ein Gespräch mit dem Arzt und/ oder einer Krankenschwester die eventuell auftretenden Ängste.
Natürlich besteht in einem Notfall (Kollaps, Herzinfarkt oder ähnliches) IMMER die Option, mit einem speziellen Notzug den Stollen zu verlassen.
Viele Patienten würden gerne die Vorteile einer Radonkur in Anspruch nehmen, leiden aber unter dem Gefühl der Platzangst, der sog. Klaustrophobie. Die Vorstellung „in einem dunklen Tunnel“ im Innern des Berges quasi „gefangen“ zu sein, löst bei den Betroffenen eine Stress-Reaktion aus. Aus diesem Reaktionsprogramm erklären sich die unterschiedlichsten Stress-Symptome:
- Die Pupillen erweitern sich.
- Die Atmung wird schneller.
- Puls und Blutdruck steigen, das Herz fängt an zu rasen.
- Die Haare richten sich auf, es kommt zum „Gänsehauteffekt“.
Diese Akutsituation ist für die Menschen nicht nur unangenehm; man kann sich leicht die gefährlichen Folgen einer Panikattacke im Stollen vorstellen. Deshalb ist Patienten, die unter diesen Symptomen leiden, von einer Einfahrt in den Stollen abzuraten. Für diese Patientengruppe besteht die Möglichkeit, das Radon in Form von Trinkkuren (Mineralwasser) oder in Form von Bäderbehandlungen aufzunehmen.