Was ist besonders zu beachten?
Die Wirksamkeit der Heilstollen-Behandlung kann gesteigert werden, wenn man sich an bestimmte Regeln hält. Außerdem ist die Therapie besonders verträglich und wenig belastend, wenn man einige wichtige Hinweise berücksichtigt.
Die folgenden praktischen Tipps und Empfehlungen ergeben sich aus der besonderen Art der Therapiemaßnahme.
Da eine milde Hyperthermie zu einem der wesentlichen Therapiemechanismen gehört, sollte der Körper vor der Heilstolleneinfahrt ausreichend auf das damit verbundene starke Schwitzen vorbereitet sein. Dies bedeutet, daß vor der Einfahrt in den Stollen (und außerdem im Anschluß an die Behandlung) genügend getrunken werden sollte (nach Möglichkeit vorher und nachher jeweils mindestens ein Liter). Dabei ist auf eine ausreichende Zufuhr von Elektrolyten (Spurenelementen wie Natrium und Kalium) zu achten, d.h. bei der Flüssigkeitszufuhr sollte nach Möglichkeit auf Mineralwasser oder entsprechende ausreichend Elektrolyt-haltige Getränke zurückgegriffen werden.
Unmittelbar vor der Einfahrt in den Stollen sollte kein Kaffee getrunken werden; von selbst versteht sich, daß strikt auf alkoholische Getränke verzichtet werden sollte.
Da die Heilstollen-Therapie je nach der gewählten Station, d.h. der Dosis von Wärme, Luftfeuchtigkeit und Radon, mit einer z.T. doch deutlichen Herz-Kreislauf-Belastung einhergehen kann, sollte man sich vor der Einfahrt in den Stollen schonen, d.h. beispielsweise in der Nacht zuvor ausreichend lange geschlafen und im übrigen auf körperliche „Exzesse“ jeder Form verzichtet haben. Dazu gehören auch zu umfangreiche Mahlzeiten oder andere, den Organismus stärker belastende Faktoren.
Nach der Einfahrt in den Heilstollen ist die anschließende Nachruhe ein wesentlicher Teil der Behandlung. Dazu stehen im angeschlossenen Therapiegebäude ausreichende Ruheräume mit Liegen zur Verfügung.
Um eine weitere Aufnahme des Radons durch die Haut auch noch nach der Stolleneinfahrt zu ermöglichen, sollte man unmittelbar im Anschluß daran nicht duschen. Dies kann später, z.B. nach der Nachruhe erfolgen.
Ein schlichter praktischer Hinweis betrifft den Umstand, daß sich auch nach der Nachruhe der Körper noch in einer Hyperthermie-Phase befindet, d.h. die Körpertemperatur ist erhöht und die Blutgefäße in der Peripherie (z.B. Haut und Schleimhäute) sind stark erweitert. Man fühlt sich sehr warm; damit besteht aber die Gefahr, daß man sich erkältet, wenn man sich auf dem Weg nach Hause nicht ausreichend warm anzieht. Dies betrifft in erster Linie die kältere Jahreszeit. Da der Heilstollen allerdings im Hauptkamm der Alpen und fast 1.300 m über dem Meeresspiegel liegt, sollte man darauf vorbereitet sein, daß das Wetter von Zeit zu Zeit umschlagen und es auch mitten im Sommer den einen oder anderen Schneefall geben kann.
In den ersten Stunden nach der Einfahrt in den Heilstollen empfehlen wir keine stärkeren sportlichen Aktivitäten.
Ebenfalls ungünstig und damit zu vermeiden sind am selben Tag weitere physikalische Belastungen bzw. Therapieformen, die in dieselbe therapeutische Richtung wie die Heilstollen-Behandlung gehen. Dazu gehören alle weiteren intensiveren Wärmeanwendungen wie Fango-Packungen, Ganz-Körper-Moorpackungen oder auch Sauna etc.. Inwieweit solche Behandlungen im freien Intervall zwischen den Einfahrten in den Stollen möglich und medizinisch sinnvoll sind, muß mit dem behandelnden Arzt abgestimmt und im Rahmen eines Gesamt-Therapieplanes koordiniert werden.
Weiterhin sollte zwischen zwei Heilstollen-Behandlungen ein therapiefreies Intervall liegen, das je nach Krankheitsbild (Diagnose), Krankheitsaktivität und Schwere der Erkrankung, Alter der Patientin oder des Patienten sowie weiteren Faktoren, insbesondere auch laufender medikamentöser Behandlung sowie Begleiterkrankungen zwischen einem und zwei Tagen betragen sollte, d.h. Einfahrten in den Stollen nur alle zwei oder drei Tage.