Wann wirkt Remicade?
Vor einer Woche bekam ich meine erste Remicade-Infusion. Natürlich hatte ich riesige Hoffnungen. Leider wirkte das Medikament bei mir nicht wunschgemäss.
Ich fühlte mich zwar etwa 2 Tage wacher, und der Allgemeinzustand war m.E. besser. Nun habe ich aber wieder Gelenkschmerzen und fühle mich wieder sehr müde.
Eine solche "Krise" hatte ich seit der Behandlung mit MTX nie mehr.
Weshalb jetzt, da ja zwei starke Medikamente wirken müssten? (MTX wirkt auch ur halbwegs, ist also auch fragwürdig, ob ich da weitermachen soll).
Kann es sein, dass ich bei einer zweiten Infusion mit Remicade eine
Besserung erwarten kann oder soll ich auf weitere verzichten?
Wie bringe ich diese elende Müdigkeit und die Gelenkschmerzen sonst noch weg? Mit einem andern TNF-a Blocker? Oder?
Der Wirkungseintritt ist bei einer Remicade-Therapie bei einigen Patienten nahezu dramatisch und wird dann im günstigsten Fall schon unmittelbar nach der ersten Infusion verspürt. Bei anderen kommt es nicht zu dieser Sofortwirkung, sondern, ähnlich wie bei den üblichen langwirksamen Antirheumatika wie Mtx, erst langsam im Behandlungsverlauf zu einem Effekt.
Nach meiner Erfahrung sollte die Wirkung von Remicade aber nach spätestens 3 Monaten eingesetzt haben. Wenn dies bis zu diesem Zeitpunkt nicht erfolgt ist, würde ich von einer unzureichenden oder fehlenden Wirksamkeit ausgehen und die langwirksame antirheumatische Therapie ändern.
Glücklicherweise ist das unzureichende Ansprechen auf eine Remicade-Therapie nicht gleichbedeutend damit, daß nun keine anderen Behandlungsmöglichkeiten mehr zur Verfügung stehen. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von guten Daten, die zeigen, daß in einem solchen Fall der Wechsel auf einen anderen TNF-alpha-Blocker möglich ist und mit einer guten Wirksamkeit verbunden ist. Dies gilt umgekehrt auch für die Therapie mit anderen TNF-alpha-Blockern, d.h. beispielsweise den Wechsel von Etanercept (Enbrel) auf Infliximab (Remicade) nach Unwirksamkeit oder unzureichender Wirksamkeit der ersten Substanz.