"Ausschluß" von rheumatischer Erkrankungen durch Laboruntersuchungen
Ich werde am Mittwoch beim Arzt untersucht, um eine rheumatische Erkrankungmeines Hüftgelenkes "laborchemisch auszuschließen". Wie genau läuft die Untersuchung ab und was wird hier genau gemacht?
Der Ausschluß einer rheumatischen Entzündung ist leichter gesagt als getan. Grundsätzlich kann man sagen, daß es ingesamt etwa 400 rheumatische Erkrankungen gibt, von denen vielleicht etwa ein Drittel bis die Hälfte zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gehören bzw. solchen, die mit einer im Blut nachweisbaren Entzündung einhergehen. Allerdings ist gerade in der Anfangsphase einer rheumatischen Erkrankung die Entzündung nur vor Ort, d.h. sie ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Blut nachweisbar. Deshalb ist es viel leichter, eine rheumatische Entzündung nachzuweisen, als sie "auszuschließen". Der fehlende Nachweis einer rheumatischen Entzündung im Blut heißt nicht, daß beispielsweise in den Gelenken nicht doch eine rheumatische Entzündung vorliegt.
Was wird an Laboruntersuchungen in der Rheumatologie gemacht?
Da es etwa 400 rheumatische Erkrankungen gibt, gibt es fast ebensoviele mögliche Bluttests. Es ist natürlich unsinnig, diese alle auf einmal zu machen. Deshalb ist der wichtigste Schritt eine genaue Erhebung der Krankheitsgeschichte ("Anamnese") und eine insbesondere eine genaue Klärung der Symptome und möglicher Begleitsymptome. Von großer Bedeutung ist weiterhin die Suche nach einem möglichen Auslöser, beispielsweise einer vorausgegangenen Infektion.
In der Praxis eines nicht rheumatologisch spezialisierten Arztes, z.B. eines Allgemeinmediziners oder eines nicht rheumatologisch spezialisierten Internisten, werden als sogenannten "Screening"-Untersuchungen in der Regel folgendeLaborwerte bestimmt:
Blutsenkung
c-reaktives Protein (CRP)
ggf. Rheumafaktor.
Weitere Blutuntersuchungen ergeben sich aus der individuellen Symptomkonstellation und insbesondere auch aus der Anamnese.