Vitamin-D Mangel bei kardiovaskulären Erkrankungen
Rezeptoren für Vitamin D sind im Gewebe ubiquitär vorhanden. Dazu gehören die glatte Muskulatur der Gefäße, das Endothel und die Kardiomyozyten. Ein Mangel an Vitamin D hat daher vermutlich negative Effekte auf das Herz-Kreislauf-System. Langzeitdaten fehlen jedoch. Die Autoren von der "Harvard Medical School" und der Universität Boston, USA, haben die Daten der "Framingham Offspring" Studie analysiert, um konkrete Ergebnisse zu liefern.
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Von 1739 Teilnehmern der Framingham Offspring Studie (mittleres Alter 59 Jahre, 55% weiblich) ohne vorangegangene kardiovaskuläre Erkrankungen wurde der Vitamin D Status erhoben, indem die 25-Dihydroxy-Vitamin D (25-OH D) Spiegel gemessen wurden.
Ein Vitamin D Mangel wurde vorher in zwei Kategorien eingeteilt: < 15 ng/ml und < 10 ng/ml.
28% der Teilnehmer wiesen Werte von < 15 ng/ml und 9% < 10 ng/ml auf.
Während einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 5,4 Jahren entwickelten 120 Personen erste Herz-Kreislauf Probleme. Die Personen mit einem 25-OH D Spiegel von < 15 ng/ml hatten im Vergleich zu den Studienteilnehmern mit höheren Vitamin D Spiegeln eine relative Risikosteigerung (Hazard-Ratio) für kardiovaskuläre Ereignisse von 1,62.
Dieser Effekt wurde nur bei Personen mit Bluthochdruck beobachtet (Hazard-Ratio 2,13), nicht jedoch bei Personen mit normalem Blutdruck (Hazard-Ratio 1,04).
Das kardiovaskuläre Risiko stieg mit abnehmendem 25-OH D: multivariabel adjustierte Hazard-Ratio von 1,53 für die Gruppe mit Serumspiegeln von 10 bis < 15 ng/ml und 1,8 bei einem Serumgehalt < 10 ng/ml. Eine weitere Berücksichtigung des C-reaktiven Proteins, körperlicher Aktivität oder eine Vitamininahme hatte keinen Einfluss auf diese Ergebnisse.
Fazit:
Ein Mangel an Vitamin D steht im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um zu ermitteln, welche Korrektur des Mangels an Vitamin D zur Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen beitragen könnte.
Literatur und Link
http://circ.ahajournals.org/cgi/content/abstract/117/4/503?etoc
Thomas J. Wang, MD; Michael J. Pencina, PhD; Sarah L. Booth, PhD; Paul F. Jacques, DSc; Erik Ingelsson, MD, PhD; Katherine Lanier, BS; Emelia J. Benjamin, MD, MSc; Ralph B. D’Agostino, PhD; Myles Wolf, MD, MMSc*; Ramachandran S. Vasan, MD*
Vitamin D Deficiency and Risk of Cardiovascular Disease
Circulation, 2008;117:503-511
Abstract