Schwangerschaft unter Leflunomid
Die Ergebnisse dieser Studie können für Frauen, die unter Leflunomid (Arava®) unbeabsichtigt schwanger werden und bei denen mit Cholestyramin eine Auswaschtherapie vorgenommen wird, eine gewisse Beruhigung hinsichtlich eventueller Schwangerschaftsrisiken bieten.
In präklinischen Reproduktionsstudien hat sich Luflunomid als embryotoxisch und teratogen erwiesen. Frauen, die Leflunomid einnehmen, werden instruiert, schwangerschaftsverhütende Maßnahmen zu ergreifen. Frauen, die dennoch schwanger werden, wird eine Therapie mit Cholestyramin empfohlen, um Leflunomid beschleunigt zu eliminieren.
Die vorliegende Studie ist mit dem Ziel durchgeführt worden, den Ausgang einer Schwangerschaft bei Frauen zu untersuchen, die mit Leflunomid behandelt wurden, und eine Auswaschtherapie mit Cholestyramin erhielten
Dazu wurden 64 Frauen mit rheumatoider Arthritis (RA), die während der Schwangerschaft Leflunomid erhalten hatten (davon 95,3% Cholestyramin), 108 schwangere Frauen mit RA ohne Leflunomid und 78 gesunde schwangere Frauen zwischen 1999 und 2009 in eine prospektive Kohortenstudie aufgenommen.
Mit den Müttern wurden ausführliche Gespräche geführt, die Kinder speziellen Untersuchungen unterzogen. Weiter Daten stammten aus den Krankenakten.
Insgesamt bestand kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der wesentlichen Strukturdefekte in der Leflunomid-Gruppe (drei von 56 Lebendgeburten, 5,4%) im Vergleich zu den beiden Vergleichsgruppen (jede 4,2%, p=0,13). Dieser Prozentsatz war auch vergleichbar mit den drei bis vier Prozent, die in der Normalbevölkerung erwartet werden.
Ein spezifischen Muster der wesentlichen oder weniger bedeutenden Strukturdefekte bestand nicht. Die Kinder der Mütter sowohl aus der Leflunomid- als auch der RA-Gruppe hatten eine geringe Geburtsgröße und wurden früher geboren als die Kinder gesunder Mütter. Nach Korrektur der Faktoren, die sich störend auf das Ergebnis auswirken können, bestand zwischen den Kindern der Mütter mit rheumatoider Arthritis mit und ohne Leflunomid kein Unterschied mehr.
Trotz kleiner Fallzahlen in dieser Studie wird die Annahme, dass Schwangerschaften bei RA-Patientinnen, die früh mit Leflunomid behandelt und eine Auswaschtherapie mit Cholestyramin erhalten haben, einem erheblichen Risiko unterliegen, durch diese Daten nicht gestützt. Die Ergebnisse können für Frauen, die unter Leflunomid unbeabsichtigt schwanger werden und bei denen mit Cholestyramin ausgewaschen wird, eine gewisse Beruhigung darstellen.
Literatur und Link
Birth outcomes in women who have taken leflunomide during pregnancy
Christina D. Chambers 1 *, Diana L. Johnson 1, Luther K. Robinson 2, Stephen R. Braddock 3, Ronghui Xu 4, Janina Lopez-Jimenez 1, Nicole Mirrasoul 1, Elizabeth Salas 1, Yunjun J. Luo 1, Shelia Jin 4, Kenneth Lyons Jones 1, Organization of Teratology Information Specialists Collaborative Research Group
Arthritis&Rheumatism, Volume 62 Issue 5, Pages 1494 – 1503
Abstract