NT-proBNP ein Marker für kardiovaskuläre Risiken unter NSAR-Therapie?
Eine Forschergruppe um Professor Kay Brune aus Erlangen hat in einer Pilotstudie erarbeitet, dass mit Hilfe des Parameters N-terminales pro-B-Typ natriuretisches Peptid (NT-proBNP) vorhergesagt werden kann, ob Patienten, die mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden, ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse besteht.
Anhand der Konzentration des N-terminalen pro-B-Typ natriuretischen Peptids (NT-proBNP) lässt sich die Funktion des BNP im Serum messen - einem Hormon, das die Wasserretention in der Niere und die Gefäßweite reguliert. Es wird daher als Marker für eine kardiale Dysfunktion herangezogen.
Das NT-proBNP wurde bei 433 Arthrosepatienten gemessen, die in eine Studie einbezogen waren, um einen neuen Metalloproteinasehemmer zu testen.
Die Forscher registrierten kardiovaskuläre Ereignisse und glichen sie mit dem Gebrauch von in der Vergangenheit eingenommenen Coxiben, traditionellen nicht-steroidalen Antirheumatika (tNSAR) und Glucocorticoiden ab.
Während eines Zeitraums von 200 Tagen wurden 82 leichte bis schwere kardiovaskuläre Ereignisse registriert. Das Risiko, ein solches Ereignis zu erfahren, war bei den Patienten, die mit Coxiben, tNSAR oder Glucocorticoiden behandelt waren und eine NT-proBNP-Konzentration von >/= 100ng/l im Serum aufwiesen, 1,95fach größer als Patienten unter der vergleichbaren Therapie mit einem Serumspiegel < 100 ng/l.
Weitere Analysen der Studienergebnisse erhärten die Argumentation, dass NT-proBNP ein wichtiger Marker zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos für Arthrosepatienten unter antientzündlicher Therapie darstellen könnte.
Literatur
Brune K, Katus HA, Moecks J, Spanuth E, Jaffe AS, Giannitsis E.
N-terminal pro-B-type natriuretic peptide concentrations predict the risk of cardiovascular adverse events from antiinflammatory drugs: a pilot trial.
Clin Chem. 2008 Jul;54(7):1149-57. Epub 2008 May 1
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