Leflunomid (Arava®) – Behandlungserfolge bei Psoriasis-Arthritis
Seit der Zulassung in den USA im Jahr 1998 wurden weltweit über 700.000 Patienten mit Leflunomid behandelt. In Europa können die Ärzte auf etwa 5 Jahre Erfahrung mit dieser Substanz in der Behandlung der Rheumatoiden Arthritis zurückblicken. Im Juni 2004 kam dann die Zulassung zur Behandlung der Psoriasis-Arthritis (PsA). Die TOPAS-Studie liefert hier erste Ergebnisse.
Professor Erika Gromnica-Ihle, Chefärztin der Rheumaklinik Berlin-Buch, beurteilt Leflunomid nach 5 Jahren Erfahrung mit dieser Substanz als wirksames Basistherapeutikum (DMARD) zur Behandlung der RA, da es das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und die Funktionsfähigkeit der Gelenke verbessert.
Da sich die Ergebnisse der Zulassungsstudien nicht immer mit den Erfahrungen der niedergelassenen Ärzte decken, wurden auch aus der täglichen Praxis Patientendaten gesammelt. Speziell die ersten drei Behandlungsmonate sollten Aufschluss über Wirksamkeit und Verträglichkeit der Arava®-Therapie geben. An dieser Beobachtung nahmen 275 Ärzte (88% davon Rheumatologen) mit 1420 Patienten teil.
Jeweils nach 6 und 12 Wochen wurden folgende Parameter beurteilt:
- Zahl der geschwollenen und schmerzhaften Gelenke
- Funktionsfähigkeit der Gelenke
- Dauer der Morgensteifigkeit
- Aktivität der RA nach Arzt und Patientenurteil
- Schmerzintensität
- Lebensqualität
- Serologische Entzündungszeichen
Nach Ablauf der Beobachtungsdauer waren bei allen Patienten deutliche Verbesserungen festzustellen, 70-80% der Ärzte und Patienten bewerteten die Therapie als „gut“ oder „sehr gut“. Professor Dr. Klaus Krüger, niedergelassener Rheumatologe aus München urteilt: „Die Ergebnisse der Anwendungsbeobachtung stehen damit im Einklang mit den Ergebnissen der Phase-III-Studien“.
Psoriasis-Arthritis wurde bisher hauptsächlich Methotrexat (MTX) behandelt, da es auf Haut und Gelenke wirkt. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Behandlung der PsA mit Leflunomid wurde in der Multi-Center-Studie TOPAS (Treatment with Leflunomide in Psoriatic Arthritis) geprüft. An dieser 24-wöchigen Studie nahmen 188 Patienten in 33 Zentren teil.
Der PsARC-Score (PsARC=Psoriatic Arthritis Response Criteria) dokumentiert die Krankheitsaktivität, wie zum Beispiel die Zahl der geschwollenen und schmerzhaften Gelenke. Bei 59 Prozent der Patienten wurde bei den zu Grunde gelegten Kriterien eine deutliche Reaktion auf die Behandlung festgestellt (die Kontrollgruppe zeigte eine Besserung nur in 29 Prozent der Fälle).
Der PASI-Score (Psoriasis Area and Severity Index) misst die Wirkung auf befallene Hautpartien. Auch hier war unter Leflunomid eine im Mittel 48-prozentige Verbesserung zu verzeichnen.
Die aus der Therapie bei der RA bekannte gute Verträglichkeit hat sich auch bei der PsA-Therapie bestätigt, so dass Gromnica-Ihle Leflunomid als „wichtige Therapieoption für Patienten mit Psoriasis-Arthritis“ bewertet.
Weiterführende Informationen:
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