Frühe Therapie mit Humira® (Adalimumab) und Methotrexat
Die PREMIER-Studie belegt: Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, bei denen die radiologische Progression während der ersten 6 Monate unter Therapie mit Adalimumab in Kombination mit Methotrexat (MTX) inhibiert wurde, besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Gelenk-schädigungen unter der Kombinationstherapie innerhalb von zwei Jahren fortschreiten.
Weitere Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit früher RA (Erkrankungsdauer <3 Jahre), die 6 Monate lang Humira® und MTX erhielten, eine signifikant geringere radiologische Progression aufwiesen als Patienten unter MTX-Monotherapie. Jeder zweite Patient unter der Kombinationstherapie erzielte eine klinische Remission, definiert als ein Disease Activity Score 28 (DAS28) von unter 2,6 Punkten. Die Studiendaten wurden jetzt auf dem jährlichen Kongress der European League Against Rheumatism (EULAR) in Wien vorgestellt.
PREMIER ist eine zweijährige doppelblinde, kontrollierte Studie, in der jeweils die Wirksamkeit von Humira®, MTX und der Kombination beider Substanzen bei früher RA verglichen wurde. Dabei wurden 799 Patienten in drei Arme randomisiert und erhielten entweder 40 mg Humira® s.c. alle 14 Tage in Kombination mit MTX oder die jeweilige Monotherapie.
Erste 6 Monate der Therapie wichtig für die Hemmung der Langzeitprogression
Einer der co-primären Studienendpunkte von PREMIER war die Hemmung der radiologischen Progression, bewertet über den Total Sharp Score (TSS). Die Veränderungen des TSS, die die Gelenkerosionen und die Gelenkspaltverengungen belegen, wurden anhand von Röntgen-aufnahmen ermittelt. 76% der Patienten unter Kombinationstherapie wiesen nach 6 Monaten keine Zeichen einer radiologischen Progression auf. Bei 74% dieser Patienten war auch nach 2 Jahren keine Progression der Gelenkzerstörung feststellbar. Im Gegensatz hierzu zeigten nur 51% der Patienten unter MTX-Monotherapie nach 6 Monaten kein Fortschreiten der radiologischen Gelenkzerstörung, bei 61% von ihnen traf dies auch nach 2 Jahren noch zu.
„Die Daten der PREMIER-Studie sind ermutigend, denn sie zeigen, dass eine frühe und aggressive Therapie die Gelenkzerstörung hemmen oder gar aufhalten kann“, betont Prof. Ferdinand Breedveld, Klinik für Rheumatologie, Universität Leiden, Niederlande. „Es wird geschätzt, dass 70% der RA-Patienten innerhalb der ersten zwei Jahre nach Beginn der ersten klinischen Zeichen und Symptome Gelenkschädigungen ausbilden. Dieses Ergebnis zeigt die Bedeutung, die Krankheitsprogression in den ersten 6 Monaten der Therapie zu hemmen.“
Ein weiterer co-primärer Studienendpunkt war das Erreichen der ACR50-Kriterien des American College of Rheumatology (ACR), was eine mindestens 50-prozentige Verbesserung der Zahl schmerzempfindlicher und geschwollener Gelenke und weiterer klinischer Parameter erfordert. Nach 2 Jahren hatten 59% der Patienten unter der Kombinationstherapie die ACR50-Kriterien erreicht. PREMIER ist die erste Studie bei RA, die die ACR50-Kriterien als primären Endpunkt verwendet.
Frühe Behandlung führt zu klinischer Remission
Die PREMIER-Daten zeigen, dass 49% der mit der Kombinationstherapie von Humira® 40 mg sc. alle 14 Tage und MTX behandelten Patienten nach 2 Jahren eine klinische Remission erreichten, definiert als ein DAS28 von <2,6. Dagegen erreichten nur 25% der Patienten unter MTX-Monotherapie dieses Kriterium.
Im Dezember 2004 hat Abbott bei der European Medicines Agency (EMEA) und der U.S. Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung von Humira® als First-Line-Therapie zur Behandlung moderater bis schwerer aktiver RA beantragt. Zur Zeit ist Humira® zur Behandlung von Patienten mit moderater bis schwerer aktiver RA indiziert, die auf eine Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) nur unzureichend angesprochen haben.