Welche Risiken und Nebenwirkungen können über einen langen Zeitraum bei Azulfidine RA auftreten? Welche Untersuchungen sind zu beachten?
Alle langwirksamen Antirheumatika können mit möglichen unerwünschten Wirkungen (Nebenwirkungen) einhergehen. Dies gilt auch für Azulfidine RA.
Am häufigsten sieht man allergische Reaktionen, die sich meistens als Hautjucken und Hautausschläge zeigen. Seltener kommt es auch zu Schleimhautentzündungen, z.B. im Mund.
Eine relativ oft berichtete Nebenwirkung von Azulfidine RA ist ein gewisses Völlegefühl im Bauch, gerade zu Beginn der Therapie. Dies geht aber nicht mit Schädigungen von Magen oder Darm einher (im Gegenteil wird Azulfidine schon seit Jahrzehnten zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt).
Vergleichsweise oft berichten die Patienten gerade zu Beginn einer Azulfidinetherapie über eine starke Müdigkeit. Diese gibt sich bei den meisten dann im Verlauf der nächsten Wochen.
Eine sehr seltene, dafür gefährliche Nebenwirkung der Azulfidinetherapie ist eine Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) (Leukopenie) oder der Blutplättchen (Thrombozyten) (Thrombopenie). Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle des Blutbilds ein wichtiger Bestandteil des Sicherheitsmonitorings einer Azulfidinetherapie. Die Kontrollen müssen anfangs engmaschiger erfolgen (im Abstand von 7 bis 14 Tagen je nach individueller Situation; später können die Kontrollabstände bei guter Verträglichkeit von Azulfidine auf vier- bis sechswöchige Abstände gestreckt werden).
Werden die genannten Nebenwirkungen bei den regelmäßigen Kontrollen rechtzeitig erkannt und das Medikament abgesetzt, kommt es im Regelfall sehr rasch zu einer Normalisierung der Befunde. Bei sehr ausgeprägten Nebenwirkungen müssen darüber hinaus ggf. auch zusätzliche therapeutische Maßnahmen erfolgen, um die Normalisierung der veränderten Befunde zu beschleunigen.
Wird eine Azulfidinetherapie fachkundig überwacht, ist sie sehr sicher. Wir selber haben unter der ordungsgemäßen Durchführung einer Azulfidine-Therapie in den letzten knapp 20 Jahren keine gefährlichen Situationen erlebt, insbesondere wissen wir bei unseren Patienten auch nicht von bleibenden Schäden.