Wie verträgt sich Methotrexat mit anderen Medikamenten?
Methotrexat verträgt sich mit den meisten anderen Medikamenten gut. Dies gilt für die anderen Medikamente, die zur Behandlung der rheumatischen Erkrankung eingesetzt werden (z.B. cortisonfreie Entzündungshemmer = nicht-steroidale Antiphlogistika, NSA; Cortison) und für Medikamente, die der Patient u.U. zur Behandlung anderer Erkrankungen oder zur Vorbeugung von Organschäden einnimmt (z.B. blutdrucksenkende Medikamente).
Sehr gefährlich ist die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten, die ebenso wie Methotrexat in den Folsäurestoffwechsel eingreifen. Das in der Praxis bedeutsamste Medikament aus dieser Medikamentengruppe ist das Antibiotikum Trimethoprim/Sulfamethoxacol (enthalten z.B. in Bactrim oder Eusaprim). Wenn dieses Medikament z.B. wegen eines harmlosen Harnwegsinfektes verschrieben wird und dann zusammen mit Methotrexat eingenommen wird, kann es innerhalb von kürzester Zeit zu lebensgefährlichen Blutbildveränderungen oder anderen Komplikationen kommen. Deshalb müssen alle anderen behandelnden Ärzte (z.B. Gynäkologen, Urologen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, auch Zahnärzte!) unbedingt darüber informiert werden, daß man Methotrexat bekommt.
Wichtig: Für andere Antibiotika gilt diese sogenannte Arzneimittelinteraktion nicht. Sie können (unter Beachtung der üblichen Einnahmevorschriften und individuellen Einschränkungen) in der Regel ohne Probleme zusammen mit Methotrexat eingenommen werden.
Immer dann, wenn die Gabe von Antibiotika nötig ist, sollte mit dem Arzt unter Hinzuziehung des behandelnden Rheumatologen abgesprochen werden, ob u.U. eine Behandlungspause mit Methotrexat gemacht werden sollte. Bei schweren Infekten muß im Regelfall eine Methotrexat-Pause gemacht werden.