Sicherheitsmonitoring der Arava-Therapie
Wie bei allen hochwirksamen Medikamenten ist auch unter einer Therapie mit Leflunomid (Arava) eine regelmäßige Überwachung der Therapie notwendig. Neben der regelmäßigen Befragung des Patienten auf mögliche Nebenwirkungen und Nebenwirkungssymptome und entsprechender Untersuchung beinhaltet das Sicherheitsprogramm zum Therapiemonitoring der Leflunomid-Therapie vor allem die regelmäßige Kontrolle des großen Blutbildes einschließlich Differentialblutbild und Thrombozyten, der Nierenwerte (Kreatinin) und der Leberwerte.
Wichtig ist außerdem die regelmäßige Messung des Blutdrucks.
Die Kontrolle weiterer Parameter wie antinukleäre Antikörper (ANA) und ggf. Subtypisierung (in größeren Abständen) und anderer Blutwerte hängt von der individuellen Situation des Patienten ab (Dosierung, Risikofaktoren, Alter, Krankheitsschwere, Begleiterkrankungen, Begleitmedikation etc.).
In der Kombinationstherapie mit Methotrexat sind (mit Ausnahme der regelmäßigen Blutdruckmessungen) dieselben Kontrollen notwendig. Zusätzliche Untersuchungen speziell wegen der Kombinationstherapie sind nicht erforderlich.
Kontrolluntersuchungen sind bei der Einleitung einer Leflunomid-Therapie in den ersten 6 Monaten alle 1-2 Wochen nötig, danach im Abstand von 4-8 Wochen.
Diese Empfehlung setzt voraus, daß alle Werte immer normal sind. Falls sich bei einer Kontrolle pathologische (= krankhafte) Veränderungen zeigen, muß selbstverständlich je nach Werten und Ausmaß der pathologischen Veränderungen das Kontrollintervall mehr oder weniger stark verkürzt werden. Dies gilt selbstverständlich auch beim Auftreten von Komplikationen.
Nach dem jeweiligen Befund richtet sich auch die Entscheidung, ob die Therapie mit Arava unverändert fortgeführt werden kann, ob eine Dosisanpassung erforderlich ist, ob u.U. auch eine kurze Behandlungspause notwendig wird (z.B. beim einem starken Anstieg der Leberwerte oder bei einem starken Blutdruckanstieg) oder ob das Medikament sicherheitshalber zunächst vorläufig oder sogar ganz abgesetzt werden sollte.
Befragung und ggf. Untersuchung:
- Juckreiz / Hautausschlag / Hautveränderungen / Exanthem
- Mundschleimhautveränderungen / Stomatitis / Aphthen
- Gastrointestinale Symptome: Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall
- Gewichtsabnahme
- zentralnervöse Symptome: Müdigkeit, Schwächegefühl, Kopfschmerzen
- Fieber
- Messung des Blutdrucks
Laborbestimmungen:
- Blutbild einschl. Thrombozyten und Diff.-Blutbild
- Kreatinin
- Harnstoff
- GOT
- GPT
- Gamma-GT
- alk. Phosphatase
- Urinstatus
- Urinsediment
Zur Kontrolle des Therapieerfolgs und zur differenzierteren Therapieüberwachung werden natürlich beim Rheumatologen neben regelmäßigen Bestimmungen der Entzündungswerte (BSG, CRP) in größeren Abständen weitere Parameter (Rheumafaktoren, ANA, Immunglobuline, Elektrophorese etc.) gemessen.
Abweichungen von diesen Empfehlungen ergeben sich aus den individuellen Besonderheiten des einzelnen Patienten und aus dem Verlauf. So wird man bei älteren Patienten die Kontrollen u.U. engmaschiger vornehmen, auch bei Patienten mit Begleiterkrankungen und unter einer Begleitmedikation. Ebenso wird man die Kontrollabstände kürzer ansetzen, wenn sich bei den Untersuchungen grenzwertige Befunde oder sogar nicht ganz normale Befunde zeigen, deren Verlauf man kurzfristig überprüfen muss.
In klinischen Studien wird heute üblicherweise die sogenannte ACR-20-Response, ACR-50-Response und ACR-70-Response bestimmt oder eine Veränderung im DAS gemessen (Disease Activity Score = Messinstrument zur Beurteilung der Krankheitsaktivität). Insbesondere der DAS wird zunehmend auch in der täglichen rheumatologischen Routine eingesetzt.
Für das online-Monitoring der rheumatoiden Arthritis und zur Erfolgsüberprüfung von langwirksamen antirheumatischen Therapien wurde von rheuma-online eine elektronische Version des DAS (disease activity score) und eine elektronische Version des HAQ (health assessment questionnaire) entwickelt. Diese eDAS-online und eHAQ-online genannten Instrumente sind sehr gut zur Überprüfung der Wirksamkeit einer Arava-Therapie geeignet.
Empfehlenswert ist gleich zu Beginn der Arava-Therapie die Teilnahme an unserem OMORA-Programm (online-Monitoring der rheumatoiden Arthritis), mit dem die Erkrankung und die Wirksamkeit der Behandlung mit wissenschaftlich begleiteten Methoden auch im Verlauf dokumentiert und auf Wunsch auch graphisch dargestellt werden kann.
Die Häufigkeit der Kontrollen zur Überprüfung der Wirksamkeit richten sich nach der Krankheitsschwere, vor allem nach dem Ausmaß der Erkrankung und nach der Krankheitsaktivität. Weniger aufwendige Untersuchungen wie die Bestimmung der Blutsenkung und des c--reaktiven Proteins (CRP-Wert) sollten anfangs im Rahmen des Sicherheitsmonitorings in 14-tägigen bis 4-wöchentlichen Abständen mitbestimmt werden. Umfangreichere rheumatologische Kontrolluntersuchungen einschließlich Überprüfung des Gelenkstatus und weiterer Verlaufsparameter (z.B. Funktionskapazität) sollten im Regelfall etwa alle 3 Monate erfolgen. Auch hier sind die Kontrollintervalle sehr von der individuellen Problematik des einzelnen Patienten abhängig, so auch hier vor allem von der Krankheitsaktivität, dem Ausmaß der Erkrankung und der Krankheitsfolgen wie z.B. möglicher Behinderungen, dem Alter des Patienten sowie von zusätzlichen Begleiterkrankungen und zusätzlichen Behandlungen.
Ausführliche weitere Informationen unter der Page "Fragen und Antworten zu Arava " auf der wir die häufigsten Fragen unserer Patienten gesammelt und beantwortet haben. Daneben befinden sich dort auch weitere Antworten zu zum Teil sehr speziellen Fragestellungen.
Für alle, die an den Ergebnissen der klinischen Studien zu Arava interessiert sind, haben wir auf der Page klinische Studien zu Arava die wichtigsten Studien zu Leflunomid zusammengefaßt und kommentiert.