Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung betreffen in erster Linie schwerwiegende Infektionen. Wenn der Patient eine schwerwiegende Infektion entwickelt, sollte die Therapie mit Etanercept abgebrochen werden bzw. eine Therapiepause eingelegt werden.
In einer Studie, in der RA-Patienten unter MTX-Therapie zusätzlich gleichzeitig mit Etanercept und Anakinra behandelt wurden, traten in der Kombinationsgruppe im Vergleich zu den Patienten unter der jeweiligen Einzeltherapie vermehrt schwerwiegende Infektionen und Neutropenien auf. Außerdem zeigte die Kombination von Etanercept mit Anakinra keinen zusätzlichen Nutzen und wird deshalb nicht empfohlen.
Vorsicht geboten ist auch bei allergischen Reaktionen. Bei Auftreten ernster allergischer Komplikationen sollte die Etanercept-Therapie sofort abgebrochen werden. Bei Patienten mit bekannter Latexallergie ist zu berücksichtigen, dass die Verschlusskappe der Fertigspritze Latex enthält.
In seltenen Fällen sind unter Etanercept schwere Blutbildveränderungen (Panzytopenie, aplastische Anämie) berichtet worden. Bei Auftreten von länger dauerndem Fieber, Halsentzündungen, Blutergüssen, Blutungen oder Blässe sollte unverzüglich der behandelnde Arzt informiert werden.
Unter Etanercept sind selten demyelisierende Erkrankungen des zentralen Nervensystems berichtet worden. Bei Patienten mit vorbestehender ZNS-Entmarkungskrankheit (z. B. multiple Sklerose) sollte Etanercept nur unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Möglicherweise wird eine Herzinsuffizienz durch Etanercept verschlechtert. Etanercept sollte daher bei diesen Patienten mit Vorsicht eingesetzt werden.
Basierend auf den Daten einer kontrollierten Studie kann Etanercept auch nicht zur Behandlung der Wegener'schen Granulomatose empfohlen werden.
Möglicherweise beeinflussen gegen den Tumornekrosefaktor (TNF) gerichtete Therapien einschließlich Etanercept die Abwehrreaktion von Infektionen. Der Tumornekrosefaktor-alpha ist an der Entstehung von Entzündungen beteiligt und kann Reaktionen der Immunzellen verändern. Nach dem jetzigen Kenntnisstand kann daher ein mögliches Risiko für die Entwicklung von malignen Erkrankungen unter TNF-Antagonisten nicht ausgeschlossen werden. Sollte unter der Etanercept-Therapie eine Tumorerkrankung neu auftreten, muss individuell über das Fortführen der Therapie entschieden werden.