Immunosporin, Schwangerschaft und Stillzeit
Ein spezieller Vorteil von Ciclosporin besteht darin, daß dieses Medikament nach den bisherigen Erfahrungen keinen Einfluß auf eine Schwangerschaft hat und die Therapie nach dem Stand der gegenwärtigen Erkenntnis wahrscheinlich ohne Risiko auch während einer Schwangerschaft fortgesetzt werden kann.
So verfügen wir mittlerweile über Erkenntnisse aus mehreren hunderten Schwangerschaften unter der Behandlung mit Ciclosporin-haltigen Medikamenten, die wissenschaftlich begleitet wurden. Dabei konnte keine nachteilige Wirkung auf die Schwangere oder das ungeborene Kind festgestellt werden.
Die umfangreichsten Daten zu dieser Frage gibt es aus der Transplantationsmedizin, insbesondere von Frauen nach Nierentransplantation. Die Situation ist nicht in jeder Hinsicht mit der Behandlung bei entzündlich-rheumatischen oder immunologischen Erkrankungen vergleichbar. Dennoch kann man die dort gewonnenen Erkenntnisse auf die wesentlichen Fragestellungen bei der Behandlung von entzündlich-rheumatischen und immunologischen Systemerkrankungen mit Ciclosporin übertragen.
Bei nierentransplantierten Frauen, bei denen die Immunsuppression mit Ciclosporin beendet werden konnte und bei denen es später zu einer Schwangerschaft kam, war die Rate an kindlichen Missbildungen nicht erhöht.
Bei Frauen, bei denen während der Schwangerschaft die laufende Therapie mit Ciclosporin fortgesetzt werden musste, um keine Abstoßung der transplantierten Niere zu riskieren, gab es ebenfalls keine Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung von Ciclosporin.
Insgesamt kommen die entsprechenden Studien zu dem Ergebnis, dass Ciclosporin A nicht in der Gruppe der Substanzen mit einem beträchtlichen teratogenen Risiko, d.h. mit einem beträchtlichen Risiko für eine Fruchtschädigung, eingeordnet werden muß ("CsA does not appear to be a major human teratogen.").
Allerdings sollte jede Frau unter einer laufenden Therapie mit Immunosporin sofort ihren behandelnden Rheumatologen informieren, wenn sie eine Schwangerschaft plant oder wenn unter der Therapie eine Schwangerschaft eingetreten ist.
Grundsätzlich gilt, daß man während einer Schwangerschaft den Einsatz von Medikamenten soweit beschränken möchte, wie es irgend möglich ist. Außerdem zeigt die Erfahrung, daß die Krankheitsaktivität einiger entzündlich-rheumatischer und immunologischer Erkrankungen während einer Schwangerschaft zurückgeht, so daß deswegen oft auch eine Anpassung der antirheumatischen Therapie möglich ist.
Mehr Informationen: Schwangerschaft bei einer Immunosporin-Therapie