Wichtige Hinweise und Regeln für die optimale Einnahme von Immunosporin
Ciclosporin gehört zu den sogenannten dosiskritischen Medikamenten, d.h. zu den Medikamenten, bei denen die speziellen Medikamenteneigenschaften (z.B. Aufnahme in den Körper, Zusammenspiel mit anderen Medikamenten und Stoffen (auch Nahrungs- und Genussmittel), Verteilung und Verstoffwechslung im Körper, Ausscheidung etc.) nur einen sehr schmalen Dosierungsspielraum zulassen und zugleich die optimale Wirksamkeit in entscheidendem Maße von der richtigen Verabreichung abhängt (für Ärzte, Apotheker und andere medizinische Fachleute: Ciclosporin hat eine geringe therapeutische Breite und eine besondere pharmakokinetische Variabilität).
Wird durch Einnahmefehler oder eine behinderte Resorption (Aufnahme des Medikaments in den Körper) der Wirkspiegel im Blut nur gering unterschritten, kommt es bereits zu deutlichen Wirksamkeitsverlusten. Umgekehrt führen zu hohe Dosierungen (auch in der Folge einer Wirkungsverstärkung durch gleichzeitig eingenommene andere Medikamente) schnell zu unerwünschten Wirkungen (Nebenwirkungen).
Deshalb sind bei der Einnahme von Immunosporin einige wichtige Regeln zu beachten. Dies betrifft die gleichzeitige Einnahme von anderen Medikamenten ebenso wie die Nahrungsaufnahme. Bestimmte Nahrungsmittel und Getränke, speziell z.B. Grapefruit-Saft, beeinflussen die Aufnahme oder den Stoffwechsel von Ciclosporin, so daß Immunosporin nicht gleichzeitig mit diesen Speisen oder Getränken eingenommen werden darf.
Speziell gilt dies für Grapefruitsaft. Dies hängt damit zusammen, daß in der Grapefruit bestimmte Inhaltsstoffe vorliegen, die bei der Verstoffwechslung in der Leber über denselben Mechanismus abgebaut werden wie Ciclosporin (für Fachleute: der Metabolismus ist Cytochrom P-450-abhängig). Wenn nun eine gleichzeitige Einnahme von Grapefruitsaft und Immunosporin erfolgt, kommt es möglicherweise zu einem verzögerten Abbau von Ciclosporin in der Leber und damit zu einer Erhöhung der Wirkspiegel im Blut. Dies kann zu möglichen Nebenwirkungen führen.
Der entsprechende Stoff aus dem Grapefruitsaft ist in anderen Fruchtsäften (z.B. Orangensaft oder auch Zitronensaft) nicht enthalten. Deshalb können diese Säfte bedenkenlos zusammen mit Immunosporin getrunken werden.
Ein wichtige Verbesserung war Mitte der 90er Jahre die Entwicklung einer Mikroemulsion, d.h. einer speziellen, optimierten Zubereitungsform des Präparats. Die ursprüngliche Zubereitungsform war durch eine sehr hohe Störanfälligkeit bei der Resorption gekennzeichnet. So wurde die Aufnahme in den Körper durch zahlreiche Faktoren beeinflußt, u.a. auch durch die Nahrungsaufnahme und verschiedene Nahrungsmittel. Die Folge waren stark schwankende Wirkspiegel und erhebliche Beeinträchtigungen von Wirksamkeit und Verträglichkeit. Durch die neue Zubereitungsform als Ciclosporin-Mikroemulsion, wie sie in Immunosporin enthalten ist, konnte die Resorption des Medikaments, die Verfügbarkeit im Körper und die Erzielung stabiler Wirkspiegel entscheidend verbessert werden.
Eine größere Zahl von Arzneimitteln treten mit Ciclosporin in eine Wechselwirkung und können die Wirkung von Immunosporin entweder verstärken oder abschwächen. Dazu zählen auch rezeptfreie Medikamente wie beispielsweise Johanniskraut-haltige Präparate (für Johanniskraut-haltige Präparate gilt derselbe Grund wie für Grapefruitsaft, da auch sie über einen gemeinsamen Stoffwechselweg in der Leber abgebaut werden).
Bei einer Therapie mit Immunosporin ist es deshalb zwingend notwendig, daß alle behandelnden Ärzte über die laufende Medikation mit allen Medikamenten informiert sind. Dies betrifft auch Verschreibungen, die nicht als Dauerbehandlung erfolgen, sondern als einmalige Verordnung bei akuten Erkrankungen, z.B. im Rahmen eines Facharztbesuches beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Urologen, Neurologen etc.