Was unterscheidet Certolizumab Pegol von anderen TNF-alpha-Blockern?
Certolizumab Pegol (Cimzia) ist der erste pegylierte (deshalb „Pegol“), Fc-freie monoklonale Antikörper gegen TNF-alpha. Pegylierung bedeutet, daß Polyethylenglycol (PEG)-Anteile in den Antikörper eingebaut werden. Dadurch kann die sogenannte Halbwertszeit, d.h. die Zeit, in der die Substanz im Körper wirkt, verlängert werden. Fc-frei heißt, daß auf einen Bestandteil des Immunglobulins, den Fc-Anteil, verzichtet wurde. Das Fehlen des Fc-IgG-Anteils wird insofern als Vorteil angesehen, als vermutlich einige mögliche Nebenwirkungen von monoklonalen Antikörpern mit dem Fc-Anteil in Verbindung stehen.
Typischerweise sieht ein monoklonaler Antikörper Y-förmig aus und besteht aus einem langen Anteil, der Fc-Region, sowie einem kurzen Anteil, der FAB´-Region. Der eigentlich wirksame Bestandteil des Antikörpers, der an das Antigen (im Fall von TNF-alpha-Blockern an TNF-alpha) Fall andockt, sitzt endständig in der FAB´-Position.
Bei den konventionellen monoklonalen Antikörpern sorgt der Fc-IgG-Anteil dafür, daß der Antikörper nicht innerhalb von kürzester Zeit vom Körper abgebaut und ausgeschieden wird.
Bei Certolizumab Pegol wurde der lange (Fc-)Anteil abgetrennt; um die verbliebenen FAB´-Fragmente zu stabilisieren, wurden sie mit Polyethylenglycol (PEG) quasi umwickelt. Mit dieser Technik wird zum einen die Halbwertszeit des Antikörpers verlängert; zum anderen wird durch die im Vergleich zu dem kompletten Antikörper kleine Molekülgröße sein Eintritt in das entzündete Gewebe („Penetration“) begünstigt.