Therapie-Monitoring von Humira: Überprüfung der Wirksamkeit
Wie bei jeder anderen langwirksamen antirheumatischen Therapie sollte in regelmäßigen Abständen eine Überprüfung der Wirksamkeit der Behandlung mit Humira erfolgen. Diese Wirksamkeitsüberprüfung sollte in der Regel von einem internistischen Rheumatologen vorgenommen werden, der zur Wirksamkeitsbeurteilung beispielsweise u.a. folgende Kriterien heranzieht:
- Schmerz (z.B. über eine --> numerische Ratingskala mit Bewertung des Schmerzes zwischen 0-10; = 0 kein Schmerz, 10 = maximaler Schmerz; alternativ ist auch der Einsatz einer --> visuellen Analogskala möglich)
- Krankheitsaktivität global aus der Sicht des Patienten (z.B. ebenfalls auf einer Analogskala von 0-10)
- Zahl schmerzender Gelenke (Gelenkstatus)
- Zahl geschwollener Gelenke (Gelenkstatus)
- Morgensteifigkeit (Dauer in Minuten oder Stunden)
- Krankheitsaktivität global aus der Sicht des Arztes (z.B. auch über eine Analog-Skala)
- Systemische Krankheitsaktivität:
- Blutsenkung (BSG)
- C-reaktives Protein (CRP)
- Weitere Laborparameter wie Immunglobuline, Elektrophorese etc.
- In der Rheumatologie gilt die systemische Krankheitsaktivität als kontrolliert, wenn folgende Werte erreicht sind:
- CRP < 0.5 mg/dl oder < 5.0 mg/l (Achtung: es gibt auch Tests, bei denen andere Normalwerte gelten!)
- BSG < 20 mm/h bei Männern (erster Wert der Blutsenkung)
- BSG < 30 mm/h bei Frauen (erster Wert der Blutsenkung)
- Funktionskapazität (Fehlen oder Vorhandensein sowie Ausmaß einer Behinderung, z.B. Steinbrocker-Index, FFbH = Funktionsfragebogen Hannover oder HAQ = Health Assessment Questionnaire)
In klinischen Studien wird heute üblicherweise die sogenannte ACR-20-Response, ACR-50-Response und ACR-70-Response, neuerdings sogar schon die ACR-90-Response bestimmt oder eine Veränderung im DAS gemessen (Disease Activity Score = Messinstrument zur Beurteilung der Krankheitsaktivität). Insbesondere der DAS wird zunehmend auch in der täglichen rheumatologischen Routine eingesetzt.
Früher war man dabei mit teilweisen Verbesserungen schon zufrieden ("partielle Remission"). Ein wesentliches Merkmal der modernen Rheumatologie zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist ihr wachsender Anspruch, nicht mehr nur die Krankheit zu bremsen, sondern sie zu stoppen und im optimalen Fall auch langfristig zu kontrollieren. Das neue therapeutische Ziel in der Rheumatologie heißt damit komplette Remission, d.h. das Fehlen von Symptomen, Krankheitszeichen und Entzündungswerten im Blut.
Leider gelingt es heute noch nicht bei allen Patienten, dieses Ziel zu erreichen, als Vorgabe sollte es aber schon heute Maßstab des Handelns und der therapeutischen Entscheidungen sein.
Für das online-Monitoring der rheumatoiden Arthritis und zur Erfolgsüberprüfung von langwirksamen antirheumatischen Therapien wurde von rheuma-online eine elektronische Version des DAS (disease activity score) und eine elektronische Version des HAQ (health assessment questionnaire) entwickelt. Diese eDAS-online und eHAQ-online genannten Instrumente sind sehr gut zur Überprüfung der Wirksamkeit einer Humira-Therapie geeignet.
Empfehlenswert ist gleich zu Beginn der Humira-Therapie die Teilnahme an unserem OMORA-Programm (online-Monitoring der rheumatoiden Arthritis), mit dem die Erkrankung und die Wirksamkeit der Behandlung mit wissenschaftlich begleiteten Methoden auch im Verlauf dokumentiert und auf Wunsch auch graphisch dargestellt werden kann.