Der moderierte Experten-Chat vom 07. Juli 2002
Thema: Weltweit Lieferengpass für Etanercept (Enbrel): Was nun?
Teil 1: 18:00 bis 19:00 Uhr
18:00:02 [Moderator] Einen wunderschönen guten Abend alle zusammen
18:00:13 [Mni] guten Abend!
18:00:17 [Moderator] ich begrüsse wieder einmal alle zu unserem moderierten Expertenchat
18:00:30 [Moderator] Experte ist Dr. Langer aus Düsseldorf
18:00:57 [Moderator] Thema heute ist eine Situation, wie wir sie alle noch nie in der Rheumatologie erlebt haben
18:01:23 [Moderator] wir haben einen Versorgungsengpass bei einem der wichtigsten Rheumamedikamente, nämlich Enbrel
18:01:35 [Moderator] Herr Dr. Langer, wie konnte das passieren?
18:01:49 [DrLanger] Erst einmal auch von mir einen schönen guten Abend an alle
18:02:06 [DrLanger] Das ist sicher eine gute Frage
18:02:25 [tu] Guten Abend aus Düsseldorf
18:02:31 [DrLanger] Warum gibt es kein Enbrel mehr, wie ist es zu diesem Versorgungsengpass gekommen ?
18:02:42 [Moderator] Es gibt ja enorm viele Gerüchte
18:03:03 [DrLanger] dabei ist alles ebenso einfach zu erklären, wie die Folgen für alle Betroffenen schlimm sind
18:03:10 [kukana] liegt es vielleicht daran, dass der Erfolg bei den Erkrankungen nicht absehbar war?
18:03:23 [DrLanger] Enbrel hat eine unglaubliche Erfolgsstory hinter sich
18:03:32 [DrLanger] immer mehr Patienten wollten Enbrel haben
18:03:45 [Franka] irgendwie kann ich mir immer noch nicht vorstellen, daß ganz plötzlich soviel unvorhersehbare Patienten mit Enbrel behandelt werden sollten, daß dieser Engpaß aufgetreten ist?
18:04:38 [DrLanger] in den USA gibt es eine Indikationsausweitung für Enbrel, d.h. auch für Psoriasisarthritis (Arthritis bei Schuppenflechte) und für die frühe chronische Polyarthritis
18:05:22 [DrLanger] und es gibt weltweit nur eine einzige Produktionsstätte für Enbrel, weil es unglaublich schwierig ist, dieses Präparat in Großproduktion herzustellen
18:05:36 [DrLanger] das können nur ganz wenige Firmen
18:06:22 [Stefan] N'abend!
18:06:26 [DrLanger] interessanterweise wird Enbrel in Deutschland produziert, ich habe vorher auch nicht gewußt, dass wir in Deutschland so gut in der Gentechnologie bzw. gentechnologischen Großproduktion sind
18:06:51 [tu] und tschüss
18:07:02 [Franka] In Amerika sind die Enbrel-Patienten meines Wissens schon längere Zeit registriert. Warum ist das in Deutschland nicht geschehen?
18:07:27 [DrLanger] Enbrel ist ein biologisches Medikament, d.h. es wird in Zellen produziert, genau in den Eierstockszellen (in der Zellkultur, also nicht in lebenden Tieren, sondern in einzelnen Zellen), in den Eierstockszellen des chinesischen Goldhamsters
18:07:58 [Stefan] ähm...bitte?
18:08:08 [DrLanger] es braucht dann 6 Monate, bis diese Zellen den Grundstoff Etanercept (was in Enbrel drin ist), fertig produziert haben
18:08:38 [Mni] oh, sehr interessant, wusste ich auch nicht
18:08:58 [DrLanger] und dabei kann es passieren, dass sie mal weniger und mal mehr Enbrel herstellen. Es ist wie auch sonst in der Biologie, genau wie im Ackerbau oder bei der Imkerei mit Honig oder im Weinbau, es gibt mal bessere und mal schlechtere Ernten
18:09:22 [Stefan] wie teuer ist eine enbrel-therapie?
18:09:44 [Hulda] DrLanger> ja das ist interessant, und die Zahl der Hamster kann nicht erhöht werden?
18:10:15 [DrLanger] und beim letzten Mal waren die Goldhamsterzellen offensichtlich nicht so fleissig, so dass die Ernte nicht so gut ausgefallen ist wie sonst, d.h. am Ende der letzten Produktion standen nur ca. 80% der erwarteten Produktionsmenge für die Weiterverarbeitung zu dem endgültigen Medikament zur Verfügung. D.h. es ist nichts verdorben oder mit der Produktion schiefgegangen oder so was, es gab nur nicht die übliche Ausbeute
18:10:48 [DrLanger] Und das hat dann bei der zusätzlich noch steigenden Nachfrage zu den Versorgungsengpässen geführt
18:10:57 [kukana] wie weit ist denn der bau der neuen fabrik in usa?
18:11:48 [DrLanger] Die Situation war vorher schon so, dass es weltweit zu wenig Enbrel gab; in Europa hatte nur Deutschland genügend Enbrel. Das liegt an einer deutschen Besonderheit im Arzneimittelrecht, nämlich dem § 73
18:12:59 [DrLanger] nach §73 kann Enbrel importiert werden, d.h. die deutschen Patienten waren eigentlich von der Herstellerfirma her schon auf eine bestimmte Zahl kontingentiert, d.h. weniger als die Hälfte der Enbrelpatienten in Deutschland war schon vorher über die offiziellen Vertriebswege versorgt worden, alle anderen bekamen das Enbrel über den Import. Die Enbrel-Patienten kennen das, dass sie manchmal Packungen mit englischer Packungsbeilage bekamen, manchmal sogar mit griechischer Beilage, die müssen dann auf ganz eigenartigen Wegen zu uns gekommen sein.
18:13:00 [Franka] Daß nur Deutschland genügend Enbrel hatte, habe ich nicht erlebt; denn für mich kam Enbrel bereits seit Monaten aus Amerika.
18:13:29 [Moderator] in Europa hatte nur Deutschlang genügend
18:14:39 [Hulda] DrLanger> wie lange kann das noch dauern bis genügend im handel ist?
18:15:11 [DrLanger] Nun werden in den USA etwa 80.000 Patienten mit Enbrel behandelt. Wenn es also 20% weniger Produktion gibt, waren in den USA 16.000 Patienten betroffen. In Deutschland werden nach Schätzungen etwa 4.000 Patienten mit Enbrel behandelt
18:15:29 [Hulda] OH
18:15:40 [Hulda] das ist viel
18:15:51 [DrLanger] Damit ist klar, dass der Import nach Deutschland von jetzt auf gleich nicht mehr funktionierte, weil alles überschüssige Enbrel sofort von dem Markt in den USA aufgesaugt wurde
18:16:35 [DrLanger] Und da vorher die Versorgungslage schon extrem knapp war und es auch keine Lagerhaltung oder so gab, hat sich das in Deutschland ohne Vorankündigung sofort in dieser Schärfe ausgewirkt, wie wir es erlebt haben.
18:17:03 [DrLanger] jetzt zu den einzelnen Fragen
18:17:21 [DrLanger] kukana> so ist es. Der Erfolg von Enbrel war in diesem Umfang nicht absehbar
18:18:09 [DrLanger] Franka> die Frage hat sich, glaube ich, geklärt? Es hängt speziell in Deutschland mit diesem Importmarkt zusammen
18:19:22 [DrLanger] Franka> in der Tat, in den USA gibt es schon seit langem ein Patientenregistrierungsprogramm für Enbrel, um für die Patienten die Versorgung so weit wie möglich sicherzustellen. In Deutschland gab es das bislang nicht, da in den USA und in Deutschland unterschiedliche Gesundheitssysteme bestehen und auch unterschiedliche rechtliche Voraussetzungen, z.B. dieser § 73, nach dem eben Enbrel auch an Registrierungsprogrammen vorbei importiert werden kann.
18:19:57 [kleechen] DrLanger> was geschieht wenn das medikament jetzt nicht mehr gegeben werden kann?
18:21:07 [kukana] haben die behörden für die fabrikation in west greenwich schon zugestimmt?
18:21:21 [DrLanger] Franka> ausserdem ist es in Deutschland nicht möglich, dass man als Patient das Enbrel direkt vom Hersteller beziehen kann, sondern es muss über die Apotheke gehen. Die Registrierung ist damit in Deutschland auch anders als in den USA und bringt wegen der unterschiedlichen Rechtssysteme und Gesundheitssysteme auch keine Garantie, dass man als registrierter Patient auch wirklich und garantiert zu jedem Zeitpunkt genügend Enbrel bekommt
18:21:51 [Franka] Inzwischen bin ich registriert. Bedeutet das, daß ich, Enbrel-Lieferungen vorausgesetzt, bevorzugt versorgt werde?
18:22:16 [Moderator] Wie ist denn das mit der Registrierung, verstösst denn das nicht gegen den Datenschutz?
18:23:38 [kukana] oder handelt es sich da um eine anonyme Registrierung, so dass der Patient somit an den Arzt gebunden, ist von dem er es verordnet bekommt?
18:23:39 [DrLanger] nein, da die Registrierung anonym erfolgt, d.h. die Herstellerfirma (Wyeth in Münster) erhält bei der Registrierung keine personenbezogenen Daten. Das Verfahren ist so, dass im Prinzip der Arzt, in der Regel der Rheumatologe, über das Registrierungsverfahren ein Kontingent an Enbrel bekommt, in dem er seine Patienten anonym bei Wyeth anmeldet
18:24:05 [kukana] was passiert wenn der patient den arzt wechselt wegen umzug?
18:24:23 [DrLanger] Der Arzt meldet seine Enbrel-Patienten mit einem Kürzel (z.B. A.N.), d.h. mit einem Buchstaben für den Vornamen und einem Buchstaben für den Nachnahmen
18:25:47 [DrLanger] Der Arzt bekommt dann von Wyeth das Registierungskärtchen mit der Nummer. Mit Hilfe dieser Nummer kann dann das Enbrel über die Apotheke bei Wyeth bestellt werden. Normalerweise sollte der Apotheker ohne eine solche Registrierungsnummer kein Enbrel bekommen. Es gibt aber auch mit dem Registrierungsverfahren durchaus noch die Situation, dass man möglicherweise über den einen oder anderen Importeur trotzdem noch Enbrel ohne Registrierungsnummer bekommen kann.
18:26:48 [Franka] Bedeutet es für mich, als registrierte Patientin, daß ich neuerdings Enbrel nicht mehr über die Apotheke, sondern über den Rheumatologen erhalte?
18:26:54 [DrLanger] Pro registriertem Patient gibt es pro Jahr maximal 26 Packungen Enbrel
18:28:10 [DrLanger] Wenn ein Patient weniger braucht, hat der Rheumatologe auf das Kärtchen von diesem Patienten "noch etwas Enbrel über", d.h. wenn er viele Enbrel-Patienten hat und es gut managt, kann er wechselnde Versorgungslagen damit etwas ausgleichen
18:28:31 [DrLanger] Stefan> Enbrel kostet im Jahr ca. 25.000 EUR
18:28:40 [Franka] Können sie den "einen oder anderen Importeur" vielleicht beim Namen nennen?
18:29:44 [DrLanger] Hulda> es kann die Zahl der Hamster nicht erhöht werden, da es gar nicht lebende Hamster sind, sondern nur einzelne Zellen, die in einem großen Bottich mit 48.000 l Inhalt in einer speziellen Nährlösung in Zellkultur gehalten werden. Solche Eierstockszellen des chinesischen Goldhamsters sind sehr empfindlich, deshalb ist es auch so schwierig, Enbrel in der Großtechnologie herzustellen.
18:31:23 [Mni] finde ich faszinierend
18:31:43 [DrLanger] Was möglich ist, ist eine neue Fabrik zu bauen. Es ist auch schon so eine Fabrik fertig, in den USA in Rhode Island. Aber eine solche Fabrik muß natürlich von den Behörden abgenommen werden, d.h. es wird alles ganz genau geprüft, ob alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten worden sind, und vor allem wird auch geprüft, ob bei der Produktion auch wirklich stabil das gewünschte Produkt am Ende herauskommt und ob es nicht zwischendurch im Laufe der 6monatigen Produktion z.B. zu Verunreinigungen kommt. Ausserdem muss ja auch sichergestellt sein, dass sich die Zellen während dieser 6 Monate nicht mit irgendetwas infizieren, z.B. einem Virus. Und bis so etwas den behördlichen Segen hat, dauert es sehr lange. Das ist auch gut so ,denn es geht ja um die Sicherheit und um die Gesundheit der Patienten
18:31:55 [Mni] ja, auf jeden Fall
18:33:40 [Stefan] gibt es studien über remissionen bei enbrel?
18:34:35 [DrLanger] Vor Ende des Jahres 2002 oder Anfang 2003 wird die neue Fabrik in Rhode Island kaum mit der Produktion beginnen können, d.h. das Versorgungsproblem wird noch eine Zeitlang bestehen bleiben, hoffentlich allerdings nicht so stark wie es Ende Juni war
18:35:00 [Mni] ohje
18:35:42 [DrLanger] Kukana> ich denke, das habe ich gerade beantwortet. Die Fabrik ist fertig und könnte morgen mit der Produktion beginnen, allerdings fehlt noch die Endabnahme durch die amerikanischen Aufsichtsbehörden, bzw. das endgültige o.k., dass sie mit der Produktion beginnen können
18:37:18 [DrLanger] Franka> In Deutschland gab es deshalb genug Enbrel, weil es aus Amerika importiert wurde und eben wegen diesem § 73 auch von da importiert werden konnte. So hat meines Wissens bis Juni jeder Patient, der auf Enbrel eingestellt war, genug Enbrel bekommen, vielleicht mal mit etwas Verspätung, wenn er es nicht rechtzeitig vorbestellt hatte bei seinem Apotheker
18:38:41 [DrLanger] und auch nur in Deutschland war es möglich, auch neue Patienten auf Enbrel einzustellen. Heute sollen ja mit Beginn des Registrierungsverfahrens keine neuen Patienten mehr auf Enbrel eingestellt werden, bis sich die Situation mit dem Versorgungsengpass etwas entschärft hat.
18:38:49 [kukana] was ist mit der zweiten stufe der neuen fabrik , die 2005 zu abnahme kommt. wird dann nicht eine überproduktion von enbrel erfolgen, bzw. wird sich das im preis bemerkbar machen?
18:39:44 [Franka] Ich konnte leider nicht rechtzeitig beim Apotheker vorbestellen; denn ich konnte den Versorgungsengpaß nicht voraussehen. Auch meine Apotheke war völlig überrascht von dem plötzlichen Engpaß.
18:40:12 [DrLanger] Hulda> habe ich im Prinzip für die mittelfristige Perspektive schon beantwortet. Mit der Fabrik in Rhode Island wird es Ende 2002 / Anfang 2003 etwas besser werden, allerdings wird sich die dortige Produktionsaufnahme nicht sofort auf den Markt auswirken, da man ja für die Produktion von Enbrel 6 Monate braucht
18:41:16 [DrLanger] Hulda> Es ist meines Wissens eine weitere Fabrik in Irland in Planung oder schon im Bau, so dass dann eine weitere Fabrik zur Verfügung steht. Mit der Produktion dort dürfte allerdings erst in den nächsten Jahren zu rechnen sein
18:42:02 [DrLanger] Hulda> im Augenblick sieht es so aus, dass es in Deutschland wenigstens wieder die ersten Packungen Enbrel gibt, nachdem es ja eine Zeit (ca. 2-3 Wochen) überhaupt kein Enbrel mehr gab
18:42:45 [Mni] danke, das war sehr interessant
18:42:57 [DrLanger] Hulda> ich weiss von meinem Apotheker, dass letzte Woche 100 Packungen auf dem Importweg hineingekommen sind; ich habe ihm gesagt, er soll davon bestellen, so viel er bekommen kann
18:44:12 [DrLanger] und vom Hersteller habe ich die Information, dass auch auf dem offiziellen Weg, d.h. nicht durch Importeure, ein größerer Posten Enbrel in Münster eingetroffen ist, so dass nun auch für die offiziell registrierten Patienten wieder eine begrenzte Menge Enbrel zur Verfügung steht
18:44:33 [DrLanger] kleechen> Es gibt einen Unterschied bei Erwachsenen und Kindern
18:45:34 [DrLanger] Wyeth hat sich festgelegt, dass Kinder auf jeden Fall und in dem benötigten, ausreichenden Umfang ihr Enbrel bekommen, wenn sie offiziell registriert sind. Für die rheumakranken Kinder, die auf Enbrel eingestellt sind, wird es also in Zukunft immer genug Enbrel geben
18:45:49 [DrLanger] Kleechen> bei den Erwachsenen ist die Lage schwieriger
18:46:26 [DrLanger] ich fürchte, dass in den nächsten Monaten nicht für jeden Enbrel-Patienten zu jedem Zeitpunkt genug Enbrel vorhanden sein wird, auch nicht für die registrierten Patienten
18:46:56 [DrLanger] Kleechen> d.h. die Enbrel-Patienten müssen zusammen mit ihrem Rheumatologen nach Lösungen suchen, wie man mit dieser Situation umgeht.
18:47:10 [DrLanger] kleechen> Es gibt dabei verschiedene "Szenarien":
18:47:19 [kukana] ist es ein Ausweg auf z.B. das Konkurrenzprodukt umzusteigen?
18:48:37 [DrLanger] kleechen> Szenario 1: Enbrel wirkt supergut, dem Patienten geht es supergut, und eigentlich haben alle das Gefühl, dass die cP weg ist. Manchmal überlegt der Patient schon von sich aus, ob er überhaupt noch 2 Spritzen Enbrel in der Woche braucht. In einem solchen Fall würde ich schauen, ob Enbrel nicht auf 1 Injektion pro Woche gestreckt werden kann. Ich habe bereits jetzt einige Enbrel-Patienten, die Enbrel nicht nach dem starren Schema 2mal in der Woche spritzen, sondern z.B. nur einmal in der Woche, z.T. sogar in noch längeren Abständen
18:51:02 [DrLanger] Ausgangspunkt war eine Patienten, die die 2 Spritzen in der Woche nicht vertrug; sie wurde ohne Grund plötzlich depressiv, dabei ging es ihr von der Arthritis her excellent, keine Schmerzen, keine Schwellungen, keine Morgensteifigkeit, keine Probleme irgendwelcher Art. Weil Enbrel so gut geholfen hatte, wollten wir es trotz der Depressionen nicht absetzen und haben versucht, ob diese Patientin nicht mit größeren Injektionsintervallen auskommt, d.h. größeren Abständen zwischen den Spritzen. Und siehe da, es hat hervorragend geklappt. Gut bzw. unverändert excellente Wirkung trotz größerer Spritzabstände (z.T. nur alle 4 oder sogar mal alle 8 Wochen), und nun ohne jegliche Nebenwirkungen. Deshalb habe ich eine solche Verlängerung der Spritzabstände auch bei anderen Patienten in einer vergleichbaren Lage mit sehr gutem Erfolg durchgeführt
18:54:24 [DrLanger] kleechen> schwierig ist es, wenn die Spritzabstände nicht verlängert werden können. Dann kommt meines Erachtens nur ein Umsteigen auf ein anderes Präparat in Frage oder auf andere Präparate, d.h. Kombinationen
18:55:19 [DrLanger] kukana> gegenwärtig gibt es außer der Produktionsstätte in Deutschland weltweit keine weiteren Produktionsstätten, für die eine Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden vorliegt
18:56:00 [kleechen] DrLanger> danke für die ausführliche Erklärung
18:56:55 [DrLanger] Franka> ja, das heisst es. Registrierte Patienten sollten nach Möglichkeit ausreichend Enbrel erhalten. Allerdings ist die Registrierung dafür keine Garantie, da in Deutschland eben mehr Patienten mit Enbrel behandelt wurden, als Wyeth aus den USA von der Mutterfirma zugestanden bekommen hat
18:58:08 [kukana] rhode island ist geplant mit 2 fabriken, eine ist fertig für genehmigung 2002,eine ist im bau (bionext) für 2005, dann irland dazu? das meinte ich mit "überproduktion" irgendwann einmal.
18:58:13 [DrLanger] wir hatten das oben schon mal besprochen. Die Versorgung der registrierten Patienten wird ganz wesentlich auch zukünftig davon abhängen, dass über das normale Kontingent noch zusätzliche Ware über den Importweg nach Deutschland kommt, allerdings ist derzeit die Situation so geregelt, dass sich die meisten Importeure wohl mit Wyeth verständigt haben und sich damit indirekt an dem Registrierungsprogramm beteiligen, d.h. sie liefern die Importware an Wyeth und nicht an die Apotheken
19:00:24 [DrLanger] kukana> im Prinzip ist der Patient an den Arzt gebunden, von dem er Enbrel verordnet bekommen hat, d.h. es kann sich kein Patient selber bei Wyeth registrieren lassen. Dann gäbe es in der Tat Probleme mit dem Datenschutz und noch weitere mit deutschem Recht und Gesetz
19:01:15 [Silvia] wie wirkt enbrel, bin leider zu spät dran
19:01:19 [DrLanger] kukana> wie das dann mit der Registrierungskarte ist, kann ich nicht sagen. Ich weiss auch nicht, ob dass überhaupt geklärt ist, d.h. ob die Karte dann "Eigentum" des Patienten ist und er sie mitnehmen kann, wenn er z.B. den Arzt wechselt
19:02:09 [DrLanger] kukana> oder aber ob die Karte "Eigentum" des behandelnden Arztes ist, der sie seinem Patienten sozusagen ausleiht, solange er mit Enbrel behandelt werden muss
19:02:22 [Moderator] oh, es ist 19 Uhr
19:02:33 [kukana] macht nix moderator :)
19:02:35 [DrLanger] oh ja, die Zeit ist ja davongerast
19:02:45 [Moderator] wir müssen Schluss machen
19:02:52 [Moderator] aber keine Frage soll offen bleiben
19:02:57 [Moderator] wir beantworten sie dann im 2. Teil
19:03:07 [Moderator] in unserer Spätausgabe von 21:00-22:00 Uhr
19:03:16 [Moderator] alle sind herzlich eingeladen
19:03:26 [Moderator] vor allem, weil es sicherlich noch viele andere Fragen gibt, die wir jetzt noch nicht besprochen haben
19:03:32 [kleechen] danke einstweilen, war sehr interessant
19:03:40 [kukana] ok bis später
19:03:40 [DrLanger] bis nachher, zunächst ciao!