Integriertes Versorgungsmanagement der frühen Arthritis: Die innovative Antwort auf die Grenzen der traditionellen Systeme
In Deutschland besteht ein eklatanter Engpaß bei der spezialisierten rheumatologischen Versorgung durch internistische Rheumatologen. Dies gilt auch für Düsseldorf. Die Anmeldefristen für neue Patienten liegen in den Schwerpunktpraxen und in den Ambulanzen der Rheumakliniken zwischen vielen Wochen und mehreren Monaten.
Für Patienten mit einer beginnenden rheumatoiden Arthritis steht nach dem Krankheitsbeginn das therapeutische Fenster für einen optimalen Behandlungserfolg nur etwa 12-16 Wochen weit offen. Erfolgt die Erstvorstellung beim spezialisierten internistischen Rheumatologen und die rechtzeitige Einleitung einer zielgerichteten Therapie später, werden therapeutische Chancen unwiederbringlich verpasst.
Mit neuen Versorgungsmodellen eröffnet sich die Möglichkeit, die logistischen Grenzen und strukturell bedingten Begrenzungen der traditionellen rheumatologischen Versorgung zu überwinden. Dazu wurde zusammen mit der DAK (Deutsche Angestellten Krankenkasse) und der HMK (Hamburg Münchner Krankenkasse) für ihre Versicherten die integrierte Versorgung der frühen rheumatoiden Arthritis entwickelt.
Mit einem Expreßzugang („fast track“) zum Spezialisten stellt sie sicher, daß Patienten beim Verdacht auf eine frühe Arthritis nach einem Vor-Screening bei ihrem Hausarzt oder bei einem anderen vorbehandelnden Facharzt (z.B. Internist, Orthopäde, Chirurg) innerhalb von 7-14 Tagen einen Termin in der speziell dafür konzipierten Früharthritis-Klinik bekommen. Dort wird zunächst ein zweites Screening nachgeschaltet und eine rheumatologische Basisdiagnostik durchgeführt. Bestätigt sich der Anfangsverdacht, wird nach einer differenzierten rheumatologischen Diagnostik in kürzestmöglicher Zeit eine adäquate Therapie eingeleitet.