Zuckergesüßte Softdrinks und das Risiko für eine rheumatoide Arthritis
Autoren um K. Costenbader und D. H. Solomon haben untersucht, inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem Trinken von zuckergesüßten Softdrinks und dem Auftreten einer seropositiven oder –negativen RA besteht.
Vom 25. bis 30. Oktober 2013 findet in San Diego, Kalifornien der jährliche Kongress der "American College of Rheumatology/Association of Rheumatology Health Professionals" statt. Wir berichten von ausgewählten, aktuellen Daten und Forschungsergebnissen, die wir für relevant erachten.
Am Sonntag, 27. Oktober 2013, wurden in der Session: Epidemiology and Health Services Research Ergebnisse einer weiteren Analyse der Nurses' Health Studien (NHS) vorgestellt, in der es um den Einfluss von zuckergesüßten Getränken auf das Risiko, an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken, geht.
Der Einfluss des Lebensstils auf (rheumatische) Erkrankungen wird zunehmen besser untersucht. So ist bekannt, dass das Trinken von zuckergesüßten Softdrinks (sugar-sweetened soft drink, SSSD) zur Gewichtszunahme, Adipositas und erhöhtem Risiko für einen Diabetes 2 und den damit assoziierten kardiovaskulären Erkrankungen führen kann.
In früheren Studien wurde gezeigt, dass eine Adipositas das Risiko für eine rheumatoide Arthritis (RA) erhöhen kann. Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen sind dabei wahrscheinlich über gemeinsame Mechanismen mit der Entstehung einer RA verbunden.
Die Autoren um Karen Costenbader, Rheumatologin und Daniel H. Solomon, Bostoner Brigham and Women’s Hospital, haben auf der Basis dieser Ergebnisse nun untersucht, inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem Trinken von SSSD und dem Auftreten einer seropositiven oder –negativen RA besteht. Als Datenquelle dienten die Nurses' Health Study (NHS) und die Nurses' Health Study II (NHS II), zwei große prospektive Kohortenstudien.
Die NHS wurde 1976 begonnen und rekrutierte 121.701 US-amerikanische Krankenschwestern im Alter von 30-55 Jahren. In die NHS II wurden ab 1989 116.430 Krankenschwestern aufgenommen. Der Verzehr von SSSD (Cola und stille Nicht-Cola-Getränke, nicht jedoch kalorienreduzierte Softdrinks) wurden über standardisierte Fragebogen zum Lebensmittelverzehr alle vier Jahre von 1980 bis 2006 in der NHS und von 1991 bis 2009 in der NHS II ermittelt.
Während der 1.906.661 Personenjahre der Beobachtung in der NHS wurden 366 Fälle einer seropositiven (RF und ACPA-positiv) und 215 Fälle einer seronegativen RA diagnostiziert. Während der 1.524.433 Personenjahre in der NHS II wurden 197 Fälle einer seropositiven und 105 Fälle einer seronegativen RA bestätigt.
In der zusammengefassten Analyse der Daten wurden das Alter, Rauchen, Alkohol, hormonelle Faktoren, körperliche Bewegung, die Einnahme von Multivitaminpräparaten, die Qualität der Ernährung und ein Diabetes berücksichtigt.
Es stellte sich heraus, dass eine signifikant positive Assoziation zwischen dem Trinken von SSSD und dem Risiko für eine seropositive RA bestand. Frauen, die mehr als ein ein Getränk SSSD täglich konsumierten, hatten ein um 1,71 fach erhöhtes Risiko, an einer seropositiven RA zu erkranken, als die Frauen, die weniger als ein Getränk pro Monat zu sich nahmen (Tabelle).
In beiden Kohorten konnte allerdings kein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von zuckergesüßten Softdrinks und einer seronegativen RA ermittelt werden.
Fazit:
Die Autoren gehen auf der Basis dieser Ergebnisse davon aus, dass das regelmäßige Trinken zuckergesüßter Softdrinks das Risiko für eine seropositve rheumatoide Arthritis bei Frauen erhöhen kann.
Literatur und Link
ACR 2013-October 27, Abstract #112
Sugar-Sweetened Soft Drink Consumption and Risk of Developing Rheumatoid Arthritis in Women
Hu, Yang; Costenbader, Karen H. MD, MPH; Hu, Frank ; Karlson, Elizabeth W. MD; LU, Bing DrPH; Solomon, Daniel H. MD, MPH