Zeitdruck und steigende Bürokratie erschweren Ärzten den Berufsalltag
Für Ärzte und Psychotherapeuten steht Hilfe für Patienten an erster Stelle. Viele Ärzte fühlen sich jedoch oft nicht in der Lage, ihr Versprechen, ausreichend für ihre Patienten da zu sein, einzulösen. Dies geht aus einer Befragung von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und dem NAV-Virchow-Bund hervor.
Die meisten Mediziner tun gerne Dienst am Patienten. Dies geht aus dem "Ärztemonitor 2014" hervor, für den das Meinungsforschungsinstitut infas im Auftrag der KBV und des NAV-Virchow-Bundes von Februar bis Mai 2014 mehr als 10.000 niedergelassene Ärzte per telefonische Interviews befragt hat. Trotz der oft schwierigen Bedingungen gaben 93 Prozent der Befragten an, Spaß an ihrer Arbeit zu haben. Mehr als acht von zehn Ärzten und Psychotherapeuten gaben an, ihren Beruf erneut ergreifen zu wollen. Fast 100 Prozent empfinden ihre Arbeit als nützlich.
Bei aller positiver Grundstimmung ist der Blick auf die Zahl der Unzufriedenen jedoch ernüchternd: "39 Prozent der Praxisärzte sind unzufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Situation, 46 Prozent beklagen eine fehlende finanzielle Planungssicherheit", stellte Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des NAV-Virchow-Bundes fest. Bei einer durchschnittlichen Arbeitsbelastung von 54 Stunden bei täglich 45 behandelten Patienten fehle 66 Prozent der Befragten ausreichend Zeit für jeden einzelnen, so Heinrich weiter.
Dies und die ständig steigende Bürokratie sowie der wirtschaftliche Druck verschlechterten die Stimmung und führten dazu, dass 67 Prozent der Praxisärzte sich wünschen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Jeder vierte Haus- und Facharzt plant, in den kommenden fünf Jahren die Praxis abzugeben. Viele finden aber keinen Nachfolger. Auch deswegen sagen rund 75 Prozent, dass die Praxis ihre Funktion als Altersvorsorge verloren hat.
Mit Pressematerial der KBV