Wenn Lichtmangel unglücklich macht
Wer im Winter unter Schlafproblemen leidet, Heißhunger auf Kohlenhydrate oder Appetit auf Süßigkeiten hat und unter Angstzuständen oder Lethargie leidet, der hat möglicherweise eine saisional abhängige Depression (SAD). Auch ein sozialer Rückzug kann auf die Erkrankung hindeuten. Nach Angaben der Barmer GEK gibt es Schätzungen, dass bis zu einem Fünftel der Bevölkerung in der dunklen Jahreszeit über Abgeschlagenheit und Müdigkeit klagt.
Die Ursache von SAD ist zu wenig helles Licht im Winter. "Wenn das Gehirn über das Auge Licht aufnimmt, werden Hormone ausgeschüttet, die unseren Tagesrhythmus bestimmen. Bei manchen Menschen reicht die geringe Lichtmenge in der dunklen Jahreszeit nicht aus, um diese Hormonproduktion ausreichend zu regulieren", so Dr. Thomas Giese, Neurologe bei der Barmer GEK.
Der Experte empfiehlt als erstes: mehr Licht! Manchmal können schon regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft die Stimmung wieder heben. Ideal wäre eine Dauer von 30 bis 60 Minuten pro Tag. Dabei ist es übrigens egal, ob es bewölkt ist oder die Sonne scheint.
Ausdauersport wirkt antidepressiv
Reichen die Spaziergänge nicht aus, können spezielle Lichttherapie-Lampen helfen. Darüber hinaus wirken regelmäßige körperliche Aktivitäten wie leichter Ausdauersport und die bewusste Pflege sozialer Kontakte nachweislich antidepressiv.
Weil bei einer schweren SAD zusätzlich oft eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung notwendig ist, sollten sich Betroffene an einen Psychiater oder Neurologen wenden.
Mit Pressematerial der Barmer GEK
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