Welchen Einfluß hat das Wetter auf die rheumatoide Arthritis?
Hohe Luftfeuchtigkeit und Kälte verstärken die Beschwerden einer rheumatoiden Arthritis.
Dass das Wetter einen erheblichen Einfluß auf die Beschwerden und Symptome der rheumatoiden Arthritis ausübt, ist bekannt. Eine holländische Arbeitsgruppe der Universität Groningen stellte sich der Aufgabe, vorhandene Literatur von 1995 bis 2003 zum Thema `Wetter - rheumatoide Arthritis ´ zu durchforsten, um diesem Thema auf wissenschaftlicher Ebene zu begegnen.
Ein Zusammenhang zwischen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und rheumatypischer Symptome lies sich herausarbeiten, wobei nicht in allen vorhandenen Studien Konsens herrschte.
Zusammenfassend stellten die Autoren fest, dass Beschwerden bei Patienten mit rheumatoider Arthritis vorallem mit der Feuchtigkeit an der Hautoberfläche korrelieren. Eine hohe umgebende Luftfeuchtigkeit ist nachteilig, hat aber einen geringeren Einfluß, wenn die Haut die Möglichkeit zum verdunsten hat. Die Verdunstung kann durch Klimaanlagen gefördert oder durch ungünstige Kleidung gehemmt werden. Hohe Temperaturen sind ungünstig, wenn sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen, haben aber den Vorteil, dass weniger Kleidung getragen wird.
Die klassische Meinung, dass kalt und nass schlecht und warm und trocken gut für Patienten mit rheumatoider Arthritis sind gilt nur, wenn die Luftfeuchtigkeit mit einbezogen wird.
Literatur:
Patberg WR, Rasker JJ.
Department of Medical Physiology, University of Groningen, PO Box 196, 9700 AD Groningen, The Netherlands. Weather effects in rheumatoid arthritis: from controversy to consensus. A review. J Rheumatol. 2004 Jul;31(7):1327-34.