Welche Patienten profitieren am ehesten von einer Totalendoprothese?
In dieser Kohorte von Patienten mit vielen betroffenen Gelenken und vielen Begleiterkrankungen wurde nur bei der Hälfte der Patienten ein gutes Ergebnis nach einer Totalendoprothese der Hüfte oder des Knies erreicht - definiert als Verbesserungen der Schmerzintensität und des Ausmaßes der Behinderung.
Ziel dieser Untersuchung war, prognostische Patientendaten für ein gutes Ergebnis nach einer Totalendoprothese (TEP) zu sammeln und auszuwerten.
In den Jahren 1996 bis 1998 wurde eine Kohorte von Patienten mit Hüft- oder Kniearthritis (Osteoarthritis (Arthrose, OA), entzündlicher Arthritis (IA)) im Alter von 55+ rekrutiert und jährlich weiter untersucht (demografische Daten, betroffene Gelenke, Gesundheitsstatus und der generelle Schweregrad der Hüft-/Kniearthritis [WOMAC]).
Die Daten aus der Befragung wurden mit Verwaltungsdaten kombiniert, um die Patienten mit Erst-TEPs zu identifizieren. Ein gutes Ergebnis war definiert als eine Verbesserung des WOMAC Summenscores um ≥ den kleinsten relevanten Unterschied (Minimal Important Difference (MID = 0,5 Standardabweichung (SD) mittlere Veränderung).
Insgesamt hatten 202 Personen erstmalig eine TEP erhalten (mittleres Alter 71,0 Jahre, 79,9 % weiblich, 82,7 % mehr als ein betroffenes Knie/Hüfte, 65,8 % Knieersatzoperationen).
Die mittlere Verbesserung im WOMAC Summenscore betrug 10,2 Punkte (SD 18,05 = MID 9 Punkte). Bei 53,5 Prozent der Patienten wurde ein gutes Ergebnis festgestellt. Vier prognostische Faktoren erweisen sich als optimal: der WOMAC vor der TEP, Begleiterkrankungen, Zahl der betroffenen Gelenke und der Arthritis-Typ.
Die Wahrscheinlichkeit für ein gutes Ergebnis war größer bei schlechteren (höheren) WOMAC Summenscores vor der TEP (adjustiertes relatives Risiko (RR) 1,32 pro 10 Punkte Anstieg, p<0,0001), weniger betroffenen Hüften/Knien (adjustiertes RR 0,82 pro Gelenk, OA (adjustiertes RR für eine Rheumatoide Arthritis 0,33, p=0,009) und weniger Begleiterkrankungen (adjustiertes RR pro Erkrankung 0,88, p=0,01).
Fazit:
In dieser Kohorte von Patienten mit vielen betroffenen Gelenken und vielen Begleiterkrankungen wurde nur bei der Hälfte der Patienten ein gutes Ergebnis nach einer Totalendoprothese der Hüfte oder des Knies erreicht - definiert als Verbesserungen der Schmerzintensität und des Ausmaßes der Behinderung. Die Autoren halten umfassendere Untersuchungen zu Nutzen und Risiken von Totalendoprothesen für angebracht.
Literatur und Link
Which patients are most likely to benefit from total joint arthroplasty?
Gillian A. Hawker MD, MSc, Elizabeth M. Badley PhD, Cornelia M. Borkhoff PhD, Ruth Croxford MSc, Aileen M. Davis PhD, Sheila Dunn MD, MSc, Monique A. Gignac PhD, Susan B. Jaglal PhD, Hans J. Kreder MD, MPH, Joanna E.M. Sale PhD
Arthritis & Rheumatism
Accepted Article (Accepted, unedited articles published online and citable. The final edited and typeset version of record will appear in future.)
Abstract