Vitamin D und kutaner Lupus – Wirksamkeit einer Supplementierung auf den Schweregrad der Erkrankung
In dieser aktuell veröffentlichten spanischen Studie wird gezeigt, dass ein Vitamin D-Mangel bei Patienten mit einem kutanen Lupus erythematodes häufiger war als bei den gesunden Kontrollpersonen. Wurde das Vitamin D-Defizit behandelt, trat eine Verbesserung der Schwere der Erkrankung ein, wie Ärzte und Patienten bescheinigten.
Der kutane Lupus erythematodes (CLE) ist laut AWMF-Leitlinien ein eigenes Krankheitsbild. In Abhängigkeit vom Typus des CLE können jedoch die Symptome an der Haut variieren.
Für die Patienten ist diese Erkrankung sehr unangenehm, weil die Hautsymptome überwiegend an den Körperarialen auftreten, die der Sonne ausgesetzt sind, wie z. B. das Gesicht, Dekolleté oder der Oberkörper und die Außenseiten der Arme (und Beine).
Problematisch ist auch die Versorgung mit Vitamin D. Die wichtigste Quelle der Vitamin D-Versorgung ist im Allgemeinen die Einwirkung von UV-Strahlen auf die Haut, die aber wiederum die Symptome des CLE verschlechtert. Daher liegt es nahe, den Vitamin D-Status und die Auswirkungen auf die Erkrankung unter die Lupe zu nehmen.
Unter Federführung von Eugenia Cutillas-Marco ist ganz aktuell in LUPUS eine Studie veröffentlicht, die zum Ziel hatte, die Variablen zu identifizieren, die mit niedrigeren Vitamin D-Spiegeln (25-Hydroxyvitamin D, 25(OH)D) verbunden sind. Darüber hinaus wurde der Effekt einer Supplementierung mit Vitamin D3 auf den Schweregrad des CLE ein Jahr lang beobachtet.
Bei 60 CLE-Patienten und 117 gesunden Personen wurde der Vitamin D-Status verglichen. Die Autoren empfahlen 27 Patienten eine orale Einnahme von Vitamin D3. Nach einem Jahr wurden die Veränderungen des Schweregrads des CLEs bei diesen Patienten mit denen der 33 Patienten ohne Einnahme von Vitamin D3 verglichen.
Der Schweregrad des CLEs wurde mit dem Cutaneous Lupus Erythematosus Disease Area and Severity Index (CLASI), der Zahl der Schübe, der Dauer der aktiven Läsionen und mithilfe der Beurteilung durch die Patienten ermittelt.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Vitamin D-Mangel war bei den CLE-Patienten um den Faktor 3,47 (Odds Ratio 3,47) im Vergleich zu den Gesunden größer. Höheres Alter und längere Krankheitsdauer waren zusätzlich mit einem erhöhten Risiko für einen Vitamin D Mangel verbunden.
Nach einem Jahr war der Schweregrad des CLE unter Vitamin D Supplementierung besser (CLASI 2.7 ± 2.9 vs. 0.9 ± 1.4, p = 0.003) als ohne Gabe von Vitamin D. Das wurde auch durch die Patienten bestätigt (p = 0.01).
Fazit:
Diese Studienergebnisse zeigen, dass ein Vitamin D-Mangel bei Patienten mit einem kutanen Lupus erythematodes häufiger war als bei den gesunden Kontrollpersonen. Wurde das Vitamin D-Defizit behandelt, trat eine Verbesserung der Schwere der Erkrankung ein, wie Ärzte und Patienten bescheinigten.
Literatur und Links
Vitamin D and cutaneous lupus erythematosus: effect of vitamin D replacement on disease severity
E Cutillas-Marco, A Marquina-Vila, WB Grant, JJ Vilata-Corell, MM Morales-Suárez-Varela
LUPUS Published online before print February 6, 2014, doi: 10.1177/0961203314522338 Lupus February 6, 2014 0961203314522338
Abstract
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