Vitamin D-Status, Knochendichte und Entstehung bzw. Progredienz einer Kniearthrose
Eine niedrige Vitamin D-Zufuhr mit der Nahrung erhöhte in dieser Untersuchung das Risiko für eine Verschlechterung einer bestehenden Kniearthrose. Insbesondere bei Patienten mit einer niedrigen Knochendichte schien der Vitamin Status sowohl das Neuauftreten als auch die Progression zu beeinflussen.
In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Status, der Knochendichte und der Entstehung einer (radiologisch sichtbaren) Arthrose des Knies in einer großen Kohorte männlicher und weiblicher Patienten untersucht.
1.248 Personen der Rotterdam-Studie (eine prospektive Bevölkerungs-Kohorte mit älteren Personen) wurden separat untersucht. Zu Studienbeginn wurde die Einnahme von Vitamin D erhoben, die Knochendichte und die Serumspiegel an 25-Hydroxyvitamin D (25(OH)D) gemessen. Nach einer durchschnittlichen Zeit von 6,5 Jahren wurde dann das Neuauftreten bzw. das Fortschreiten einer radiologisch sichtbaren Kniearthrose ermittelt.
Die mittlere tägliche Einnahme an Vitamin D in dieser Studienpopulation betrug 64 IE. Der mittlere Serumspiegel an 25(OH)D lag bei 66nmol/l. Es bestand ein Zusammenhang zwischen den Vitamin D-Spiegeln zu Untersuchungsbeginn und der Knochendichte. Das galt besonders für Patienten mit bestehender Kniearthrose.
Ein Fortschreiten der Arthrose wurde bei 5,1 Prozent der Personen in dem Fünftel der Patienten mit der höchsten Vitamineinnahme beobachtet. Dagegen verschlechterte sich die Arthrose bei den Patienten mit der niedrigsten (Tertil) Vitamin D Einnahme bei 12,6 Prozent der Patienten – eine adjustierte Odd Ratio von 7,7.
Es bestand keine signifikante Assoziation der Vitamin D Einnahme bzw. des 25(OH)D-Spiegels mit dem Neuauftreten einer Kniearthrose. Die Studienleiter fanden hingegen eine Interaktion bei einer niedrigen Knochendichte der Lendenwirbelsäule zu Beginn: Bei Personen mit einer niedrigen Knochendichte in dieser Region zu Studienbeginn wurde ein gehäuftes Neuauftreten einer Kniearthrose bei abnehmender Vitamin D Einnahme und niedrigen Serumspiegeln festgestellt.
Fazit
Eine niedrige Vitamin D Zufuhr mit der Nahrung erhöhte das Risiko für eine Verschlechterung einer bestehenden Kniearthrose. Insbesondere bei Patienten mit einer niedrigen Knochendichte schien der Vitamin Status sowohl das Neuauftreten als auch die Progression zu beeinflussen.
Die Autoren ziehen aus ihrer Untersuchung den Schluss, dass die Verbesserung des Vitamin D Status bei älteren Menschen – insbesondere bei Patienten mit niedriger Knochendichte – vor einer Entstehung und Verschlechterung einer Arthrose des Knies schützt.
Literatur und Link
Vitamin D Status, Bone Mineral Density, and the Development of Radiographic Osteoarthritis of the Knee: The Rotterdam Study
Bergink, Arjan P. MD; Uitterlinden, André G. PhD; Van Leeuwen, Johannes P. T. M. PhD; Buurman, Cok J. BSc; Hofman, Albert MD, PhD; Verhaar, Jan A. N. MD, PhD; Pols, Huibert A. P. MD, PhD
JCR: Journal of Clinical Rheumatology:
August 2009 - Volume 15 - Issue 5 - pp 230-237
doi: 10.1097/RHU.0b013e3181b08f20
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