Vitamin D-Mangel bei einer Reihe von rheumatischen Erkrankungen bestätigt
In zwei verschiedenen Studien ist jetzt bestätigt worden, so die aktuelle Meldung auf dem EULAR Kongress, dass ein Vitamin D-Mangel bei Patienten mit unterschiedlichen rheumatischen Erkrankungen häufig ist. Über die Hälfte der Patienten hatten Vitamin D-Serumspiegel unterhalb des als normal angesehenen Niveaus. In einer weiteren Studie fanden die Wissenschaftler, dass die empfohlene tägliche Dosis an Vitamin D nicht ausreichte, um die Serumspiegel bei Rheumatikern zu normalisieren.
Eine Studie aus Großbritannien untersuchte bei 90 Patienten mit rheumatischen Beschwerden (rheumatoide Arthritis (RA), Osteoporose und ungeklärten Muskelschmerzen, jeweils 30 Patienten) die Vitamin D-Spiegel im Serum. Bei den RA-Patienten lagen die Vitamin D-Konzentrationen im Serum im Mittel bei 36 nmol/l (14,4 ng/ml), bei den Patienten mit Osteoporose bei 31 nmol/l (12,4 ng/ml) [1].
Von einem Vitamin D-Mangel spricht man der Einteilung von Whiting und Calvo aus dem Jahr 2005 zufolge bei 25-OH-Cholecalciferol(25-(OH)D)-Werten von < 20ng/ml (< 50nmol/l). Eine Vitamin D-Insuffizienz liegt bei 20 bis < 40 ng/ml (50-100 nmol/l) 25-(OH)D vor.
In einer italienischen Studie mit 1.191 RA-Patienten sollte die Korrelation zwischen Vitamin D-Mangel und verschiedenen klinischen Parametern der Krankheitsaktivität aufgezeigt werden. Bei 85 Prozent der Patienten, die kein Vitamin D einnahmen, und 60 Prozent der Patienten, die mindestens 800 IE Vitamin D zuführten, lagen die 25-(OH)D-Spiegel niedriger (<50 µmol/l, < 16 ng/ml) als bei Gesunden.
Bei den Patienten ohne Vitamin D Supplementation korrelierten der HAQ, der Mobilities of Daily Living Score und die Zahl der geschwollenen Gelenke signifikant mit den 25-(OH)D-Spiegeln.
„Wir haben bereits in einer Reihe von Studien festgestellt, dass ein Vitamin D-Mangel bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen häufig ist“, sagte Prof. Silvano Adami, Universität Verona und Mitglied der „Vitamin D in Rheumatoid Arthritis (VITAR) Study Group“ während des EULAR-Kongresses. "Was wir jetzt brauchen sind Langzeitstudien, in denen das klinische Ansprechen bei Patienten, die Vitamin D supplementieren, untersucht wird" [2].
In einer weiteren italienischen Studie wurde der Effekt einer Nahrungsergänzung mit Vitamin D bei Patienten mit entzündlichen und mit nicht-entzündlichen Autoimmunerkrankungen analysiert. Nur 29 Prozent der Patienten erreichten mit der Supplementation Vitamin D-Spiegel, die höher lagen als die, die man bei Gesunden als ausreichend bezeichnen würde. Dabei gab es keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen [3].
„Diese Ergebnisse zeigen, dass die tägliche Gabe von 800-1000 IE Vitamin D nicht ausreicht, bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen den Vitamin D-Spiegel zu normalisieren. Es ist allerdings auch nicht klar, ob höhere Dosierungen effektiver wären.“ kommentierte Dr. Pier Pier Paolo Sainaghi von der „Clinical Immunology, DMCS Università del Piemonte Orientale "A. Avogadro" and AOU "Maggiore della Carità".
Literatur und Links
1) EULAR 2010 - SAT0093 VITAMIN D DEFICIENCY IN RHEUMATOID ARTHRITIS: PREVALENCE, DETERMINANTS AND ASSOCIATIONS WITH DISEASE ACTIVITY. A CROSS SECTIONAL STUDY
L. Idolazzi 1,*, G. Bagnato 2, G. Bianchi 3, M. Caminiti 4, F. P. Cantatore 5, A. Del Puente 6, B. Frediani 7, A. Iagnocco 8, M. Muratore 9, M. L. Sorgi 8, S. Adami 1, M. Rossini 1 and Vitamin D in Rheumatoid Arthritis (VITAR) Study Group
Abstract
3) EULAR 2010 - SAT0506 RESPONSE TO VITAMIN D SUPPLEMENTATION IN INFLAMMATORY AUTOIMMUNE DISEASES; A RETROSPECTIVE STUDY
P. P. Sainaghi 1, 2,*, M. Bellan 1, S. Carda 3, C. Cerutti 1, D. Sola 1, C. Cisari 3, G. C. Avanzi 1, 2
Abstract
3) EULAR 2010 - FRI0509 VITAMIN D LEVELS IN A SPECTRUM OF RHEUMATIC DISEASE
C. Kelly 1,*, K. Scott 1, G. Bell 1, E. Pellas 1, C. Tully 1, J. Dyson 1
Abstract