Vitamin D hat positive Wirkungen am Herzen
Auch die US-Kardiologen beginnen sich für Vitamin D zu interessieren. Grund ist u. a. eine Studie, die auf der Konferenz der American Heart Association in Orlando, USA, im November 2009 vorgestellt wurde.
Die Ergebnisse beweisen jedoch nicht, dass ein Vitamin D-Mangel ursächlich für Herzerkrankungen ist, sondern sie zeigen lediglich, dass eine Verbindung besteht. Die Kardiologen verfolgen jetzt aufmerksamer die Forschungsergebnisse zur Bedeutung von Vitamin D bei Regulation des Blutdruckes, der Entzündung und der Glucose-Kontrolle – alles
entscheidende Prozesse des Körpers für die kardiovaskuläre Gesundheit.
In früheren Experimenten mit Mäusen, die genetisch so verändert waren, dass sie nicht auf Vitamin D ansprachen, entwickelten die Tiere hohen Blutdruck und eine Hypertrophy des linken Herzventrikels.
Bevölkerungsstudien an Menschen zeigten umso mehr koronare Herzerkrankungen und hohen Blutdruck je weiter weg die Personen vom Äquator lebten. Ein Vitamin D-Mangel ist bei Menschen in den Tropen aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung, die die Bildung von Vitamin D in der Haut anregt, selten.
Am Medical Center in Salt Lake City, USA, wurde bei 27.686 Patienten, die wenig Alkohol und Tabak konsumierten, der Vitamin D-Spiegel im Blut gemessen. Anhand dieser Werte wurden die Patienten in drei Gruppen unterteilt: „Normal“ – Patienten mit einer Vitamin D-Konzentration von mehr als 30 Nanogramm pro Milliliter, „niedrig“ – bei Konzentrationen von 15-30 ng/ml und „sehr niedrig“ bei weniger als 15 ng/ml.
Bei den Patienten mit den niedrigsten Vitamin D-Spiegeln war die Wahrscheinlichkeit, in der sich anschließenden Beobachtungszeit zu versterben um 77 Prozent, die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden um 78 Prozent und das Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln um 45 Prozent höher als bei den Patienten mit normalen Spiegeln. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit, an einer Herzinsuffizienz zu erkranken, doppelt so hoch. Selbst die Patienten mit moderatem Mangel trugen noch ein erhöhtes Risiko.
Weiterhin war das Risiko für einen Diabetes doppelt so hoch und es bestand ein Trend zu hohem Blutdruck. Der Vitamin D-Mangel war insgesamt eine unabhängiger Risikofaktor für schlechte Studienergebnisse, so Dr. Muhlestein, Forscher des Intermountain Medical Center in Murray, Utah USA, und einer der Autoren dieser neuen Studie.
„Wir Kardiologen haben gelernt, dass Vitamin D einen Einfluss auf eine Rachitis und den Calcium-Stoffwechsel ausübt. Wir haben uns daher nicht um Vitamin D gekümmert und erst Recht keine Spiegelbestimmung im Blut angeordnet.“
Das ändert sich jedoch jetzt. „Vitamin D spielt eine wesentlich größere Rolle, wie wir den Forschungsergebnissen der letzten Jahre entnehmen können“ so Dr. Muhlestein. „Es gibt wahrscheinlich 200 verschieden metabolische Prozesse, an denen Vitamin D als Co-Faktor beteiligt ist.
Literatur und Link:
Vitamin D Shows Heart Benefits in Study
RONI CARYN RABIN
The New York Times
Monday, December 7, 2009
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