Verzehr von Milchprodukten mit Omega-3-Fettsäuren und deren Einfluss auf Biomarker bei RA
Auf der Tagung der European Nutraceutical Association (ENA) am 7. März 2009 in Wiesbaden wurde die Untersuchung von Frau Christine Dawczynski und ihren Kollegen der Friedrich Schiller Universität in Jena mit dem Posterpreis ausgezeichnet. Gegenstand der prämierten Arbeit war der Effekt von mit Omega-3-Fettsäuren angereicherten Milchprodukten auf pathophysiologische Biomarker bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA).
Omega-3-Fettsäuren haben bei kardiovaskulären und entzündlichen Erkrankungen positive Effekte gezeigt. Inwieweit Milchprodukte (Joghurt, Käse, Butter), die mit Omega-3-Fettsäuren angereichert waren, Wirkungen bei RA-Patienten zeigen, wurde in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Cross-over-Studie analysiert.
Gemessen wurden kardiovaskuläre Risikofaktoren (Serumlipide, Entzündungsparameter) immunologische Biomarker, Biomarker für oxidativen Stress, Crosslinks und die Krankheitsaktivität der RA.
45 RA-Patienten (43 Frauen und zwei Männer) erhielten auf zwei Gruppen randomisiert je drei Monate lang (zwei Monate Auswaschphase) die Milchprodukte mit (Verum) oder ohne (Placebo) Omega-3-Fettsäuren.
Die tägliche Portion der angereicherten Milchprodukte enthielt 2,4 g Omega-3-Fettsäuren (1,1 g Alpha-Linolensäure, 0,7 g EPA, 0,1 g DHA, 0,1 g DPA und 0,4 g DHA).
Blutproben wurden zu Beginn und am Ende jeder Periode entnommen.
Die Milchprodukte verbesserten generell die Serumlipide, indem das HDL-Cholesterin erhöht und das Lipoprotein a gesenkt (beide Parameter signifkant in der Verumgruppe) wurden. Die Omega-3-Fettsäuren bewirkten eine Senkung der Triglyceride.
Weiterhin wurde eine Abnahme der (stimulierten) Expression von Cyclooxygenase-2 nach Verzehr der angereicherten Milchprodukte beobachtet.
Die Omega-3-Fettsäuren supprimierten die Immunantwort, wie an der signifikanten Reduktion der Lymphozyten und Monozyten festzustellen war.
Unbeeinflusst blieben die Biomarker für den oxidativen Stress (8-Iso-PGF2alpha und 15-Keto-Dihydro PGF2alpha) und für DNA-Schäden (7,8-Dihydro-8-Oxo-2'-Deoxyguanosin).
Der Verzehr der mit Omega-3-Fettsäuren angereicherten Milchprodukte über jeweils drei Monate verminderte die Ausscheidung von Hydroxypyridin Crosslinks und hatte einen günstigen Einfluss auf den diastolischen Blutdruck.
In dieser Studie mit moderaten Dosen an Omega-3-Fettsäuren wurde keine Verbesserung der Krankheitsaktivität der RA beobachtet. Kardioprotektive Effekte waren hingegen offensichtlich. Außerdem wirkte der dauerhafte Verzehr von Milchprodukten den Knorpel- und Knochenschäden bei RA entgegen.
Literatur und Link
Long-term moderate intervention with n-3 long-chain PUFA-supplemented dairy products: effects on pathophysiological biomarkers in patients with rheumatoid arthritis
Dawczynski C, Schubert R, Hein G, Müller A, Eidner T, Vogelsang H, Basu S, Jahreis G. Department of Nutritional Physiology, Institute of Nutrition, Friedrich Schiller University of Jena, Dornburger Str. 24, D-07743 Jena, Germany.
Br J Nutr. 2009 Feb 27:1-10
Link zum Abstract