Vergleich zwischen Kernspin, Ultraschall und Röntgenuntersuchung der Hand bei Patienten mit früher rheumatoider Arthritis
Zur Aufdeckung von Knochendefekten (Erosionen) bei Patienten im frühen Stadium einer rheumatoiden Arthritis ist die Kernspinuntersuchung am empfindlichsten. Die Ultraschalluntersuchung ist besonders geeignet, um Flüssigkeitsansammlungen im Gelenk oder in der Sehnenscheide nachzuweisen.
Um in der modernen Therapie der rheumatoiden Arthritis möglichst frühzeitig die geeignete Behandlung beginnen zu können, sind effektive Methoden notwendig, die Klarheit über Krankheitsaktivität und Ausmaß des Gelenkschadens liefern.
Eine Arbeitsgruppe von der Universität Melbourne unter Leitung von JL. Hoving verglich, welche der drei gängigsten Untersuchungsmethoden Kernpin (MNR), Ultraschall und Röntgen am geeignetsten ist, um im frühen Stadium einer rheumatoiden Arthritis Knochendefekte (Erosionen) nachweisen zu können.
46 Patienten mit einer Krankheitdauer unter zwei Jahren nahmen an der Studie teil. Zu Beginn und nach 6 Monaten wurden von der rechten Hand eine Kernspinaufnahme, ein Ultraschall und ein normales Röntgenbild angefertigt.
Bereits zu Beginn der Studie ließen sich im Kernspin bei 85% der Patienten Erosionen nachweisen, während im normalen Röntgenbild nur bei 37% Erosionen zu sehen waren und im Ultraschall nur bei 30%. Nach 6 Monaten zeigten sich im Kernspin bei 91% Erosionen, versus 48% im Röntgen und 40% im Ultraschall.
Die Kernspinuntersuchung ist demnach der effektivste Weg, um Erosionen bereits in einem frühen Krankheitsstadium nach zu weisen. Die Ultraschalluntersuchung war in der vorliegenden Studie dem Kernspin allerdings beim Nachweis von Flüssigkeitsansammlungen in den Sehnenscheiden oder im Gelenk überlegen.
Literatur: Hoving JL, Buchbinder R, Hall S, Lawler G, Coombs P, McNealy S, Bird P, Connell D. Department of Clinical Epidemiology, Monash University, Melbourne, Australia. A comparison of magnetic resonance imaging, sonography, and radiography of the hand in patients with early rheumatoid arthritis.
J Rheumatol. 2004 Apr;31(4):663-75.