Validierung der ASAS-Kriterien und Defintion eines positiven MRTs der Iliosakralgelenke in einer Inzeptionskohorte von Patienten mit axialer Spondyloarthritis während einer bis zu achtjährigen Beobachtungszeit
Beide Arme der ASAS-Kriterien waren in dieser Untersuchung bei der Diagnose einer frühen Spondyloarthritis von hohem diagnostischen Nutzen, obwohl sie hinsichtlich der Vorhersage einer radiografisch darstellbaren Progression von eingeschränktem Wert waren. Dies mag an der Definition eines „positiven MRT“ für die Sakroiliitis liegen, der die Spezifität der Basisdaten fehlt.
Die neuen Assessment of SpondyloArthritis international Society (ASAS) Kriterien teilen die dieagnostischen Merkmale für die axiale Spondyloarthritis (SpA) nach einem zweiarmigen System ein, basierend auf dem Leukozyten Antigen-B27 (HLA B27) und/oder bildgebenden Verfahren. Zur Erleichterung der Umsetzung hat die ASAS eine Definition eines "positiven Magnetresonanztomogramms" (MRT) für die aktive Sakroiliitis vorgeschlagen.
Um den diagnostischen und prädiktiven Wert der ASAS Kriterien zu testen und ein „positives MRT“ zu definieren, wurden MRT-Aufnahmen von 29 Patienten mit frühen entzündlichen Rückenschmerzen und von 18 Kontrollpersonen von vier erfahrenen Rheumatologen unabhängig ausgewertet.
Aus den individuellen und konkordanten Daten der auswertenden Rheumatologen wurden die Sensitivität, Spezifität und die Wahrscheinlichkeitsquotienten für die Diagnose der axialen SpA zu Beginn berechnet. Das gleiche wurde für die Entwicklung einer radiografisch sichtbaren Sakroiliitis nach acht Jahren, die die modifizierten New York Kriterien erfüllte, durchgeführt.
Beide Arme der Kriterien wurden gegen einen “Goldstandard“ der ärztlichen Diagnose einer SpA getestet. Anomale Befunde im MRT wurden gemäß den globalen Untersuchungsmethoden eines MRTs und gemäß den ASAS Kriterien erhoben.
Bei allen Patienten wurde eine axiale SpA klassifiziert, wobei mehr Patienten die Kriterien des Arms der Bildgebung erfüllten (83%, n=24/29) als die des HLA-B27-Arms (62%, n=18/29).
Die konkordanten Daten der auswertenden Rheumatologen zeigten, dass die Basis-MRT-Aufnahme einen hohen diagnostischen Nutzen für die SpA hatte (Sensitivität/ Spezifität: 66%/94%, positiver Wahrscheinlichkeitsquotient +11,8, negativer Wahrscheinlichkeitsquotienten -0,4).
Der Nutzen der Definition nach den ASAS-Kriterien betrug: Sensitivität/ Spezifität: 79%/89%, positiver Wahrscheinlichkeitsquotient +7,4, negativer Wahrscheinlichkeitsquotienten -0,2.
Ein positives Basis-MRT hatte ebenfalls eine hohe Sensitivität (100%) bezüglich einer späteren radiografisch darstellbaren Sakroiliitis, obwohl die Spezifität niedriger war (56% für die allgemeine Untersuchung und 33% für die ASAS-Definition).
Fazit:
Beide Arme der ASAS-Kriterien waren in dieser Untersuchung bei der Diagnose einer frühen Spondyloarthritis von hohem diagnostischen Nutzen, obwohl sie hinsichtlich der Vorhersage einer radiografisch darstellbaren Progression von eingeschränktem Wert waren. Dies mag an der Definition eines „positiven MRT“ für die Sakroiliitis liegen, der die Spezifität der Basisdaten fehlt.
Literatur und Links
Validation of the ASAS criteria and definition of a positive MRI of the sacroiliac joint in an inception cohort of axial spondyloarthritis followed up for 8 years
Sibel Z Aydin, W P Maksymowych, A N Bennett, D McGonagle, P Emery, H Marzo-Ortega
Annals of the Rheumatic Diseases, Published Online First 6 September 2011
Abstract
Weitere Informationen zu den ASAS-Kriterien bei rheuma-online:
Mittwoch, 26.05.2010
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