User-Workshop 2005 in Düsseldorf - Der Bericht
Die wichtigsten Ergebnisse für alle zusammengefaßt, die nicht selber dabei sein konnten. Heute: Teil 1 - Die neuen therapeutischen Chancen in der Rheumatologie
Unter dem Titel „ Auf dem Weg in eine Rheumatologie der Zukunft“ fand im September 2005 in Düsseldorf der 3. rheuma-online User-Workshop statt.
Die Schirmherrschaft hatte der Gesundheitsdezernent der Stadt Düsseldorf übernommen, Herr Dr. Wilfried Kruse.
Gabriele Langer begrüßte uns herzlich und gab uns eine kurze Einführung in den Ablauf des Workshop, anschliessend sprach Herr Dr. Kruse ein Grusswort an die mehr als 70 Teilnehmer, die nicht nur aus ganz Deutschland angereist waren, sondern auch aus Schweden, Italien und Österreich.
Die neuen therapeutischen Chancen besprach dann Priv. Doz. Dr. med. H. E. Langer, indem er uns einen kurzen Einblick gab in die Entwicklungen in der Rheumatologie, die durchaus ein neues Verständnis für die Problematik erkennen ließen. Nicht nur gibt es neue, modifizierte Medikamente und Behandlungsmethoden, sondern auch die interaktiven Medien und der schnelle Informationsaustausch per Internet machen es möglich, rheumatische Erkrankungen besser und gezielter zu behandeln.
Der schleichende Beginn einer rheumatischen Erkrankung zeigt sich zu Anfang oft mit Schmerzen und Schwellungen im betroffenen Gelenk. Eine beginnende Zerstörung ist häufig bei Krankheitsbeginn im Röntgenbild noch nicht sichtbar. Dass es sogar zu einer erhöhten Sterblichkeit bei einer unzureichenden Behandlung kommen kann, ist den wenigsten bewusst. Es kommt durchaus auch zu Organbeteiligungen von Herz, Darm, Nerven, Nieren und Gefäßen sowie dem zentralen Nervensystem. Die Lebensdauer ist bei einer unzureichenden Behandlung um 10-12 Jahre geringer als bei einem gesunden Mitmenschen. Die Prognose ist durchaus vergleichbar mit einem Patienten, der an einer schweren Herz-Kreislauf Erkrankung leidet oder an Lymphdrüsenkrebs. Mit einer adäquaten Behandlung mittels MTX oder einem der neuen TNF-alpha Produkte kann aber wieder eine normale Lebenserwartung erreicht werden. Nicht die Medikamente sind gefährlich, sondern die (unbehandelte) Erkrankung !
Die reinen Schmerzmittel sowie Cortison und cortisonfreie Entzündungshemmer (nicht-steroidale Antirheumatika) können manchmal bereits die Besserung der Erkrankung suggerieren. Jedoch erst die Langzeitmedikamente zeigen auch im Röntgen ein Verbesserung. Das geht sogar soweit, dass Erosionen nicht nur gestoppt werden können und die Zerstörungen rückgängig sind, sondern auch dass wieder Substanz hinzugewonnen wird. Die Aussichten sind also für Erkrankte sehr viel besser als noch vor 20 Jahren.
Nach einer kurzen Kaffeepause ging es dann in die verschiedenen Workshops. Die Themen Ernährung und Recht wurden zweimal abgehandelt, dazu noch das Thema Cortison und Methotrexat (Mtx). Dazu kommen in den nächsten Tagen eigene Berichte:
Dienstag, 18.10.2005: Bericht zum Workshop 1, Cortison-Therapie, richtig gemacht
Mittwoch, 19.10.2005: Bericht zum Workshop 2+5, Rheuma und Ernährung
Donnerstag, 20.10.2005: Bericht zum Workshop 3+6, Sozialrecht
Freitag, 21.10.: Bericht zum Workshop 4, Mtx-Therapie, richtig gemacht
Samstag, 22.10.2005: Bericht zu den neuen Therapien in der Rheumatologie und zur neuen Integrierten Versorgung der frühen Arthritis