Umwelt und genetische Faktoren bei der Entstehung einer RA
Die Umwelt, der Lifestyle und zufällige Faktoren sind möglicherweise wichtiger als die genetische Ausstattung eines Menschen, wenn es darum geht herauszufinden, wer Anticitrullinierte Protein/Peptid-Antikörper entwickeln wird. Genetische Faktoren (besonders das Shared Epitop) haben dagegen wahrscheinlich einen größeren Einfluss darauf, wer von den ACPA-positiven Personen später auch an einer RA erkranken wird.
Inwieweit die Umwelt und genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Anticitrullinierten Protein/Peptid-Antikörpern (ACPA) und einer ACPA-positiver rheumatoider Arthritis (RA) spielen, wollte eine Team vom Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden, wissen und haben dazu 12.590 Zwillinge untersucht.
Bei den Geschwisterpaaren wurde u. a. untersucht, ob sie ACPA-positiv waren, HLA-DRB1 Shared Epitop* Genallele vorlagen und der Raucherstatus erhoben.
Insgesamt 2,8 Prozent (350/12.590) der Zwillinge waren ACPA-positiv und 1,0 Prozent (124/12.590) waren an einer ACPA-positiven RA erkrankt.
Der größte Anteil der Schwankungsbreite beim ACPA-Status war eher auf fehlende gemeinsame Umwelt- und zufällige Faktoren zurückzuführen als auf bestehende gemeinschaftliche Umwelt- und genetische Einflüsse.
Die Analyse der spezifischen Risikofaktoren ergab einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen und dem Vorliegen des Shared Epitops und positiven ACPAs.
Zwillinge mit einer ACPA-positiven RA waren häufiger auch Träger des Shared Epitops als ACPA-positive Zwillinge, die nicht erkrankt waren.
Fazit:
Die Umwelt, der Lifestyle und zufällige Faktoren sind möglicherweise wichtiger als die genetische Ausstattung eines Menschen, wenn es darum geht herauszufinden, wer Anticitrullinierte Protein/Peptid-Antikörper entwickeln wird. Genetische Faktoren (besonders das Shared Epitop) haben dagegen wahrscheinlich einen größeren Einfluss darauf, wer von den ACPA-positiven Personen später auch an einer RA erkranken wird.
*Unter Shared Epitop versteht man gemeinsame Aminosäuresequenzen auf einer Gruppe von Genen des Haupthistokompatibilitätskomplex (Hauptgewebeverträglichkeitskomplex, MHC) die für den Kontakt mit dem T-Zellrezeptor entscheidend sind. Das Vorhandensein des „Shared Epitop“ ist ein Risikofaktor, an einer RA zu erkranken, und ein prognostischer Marker für den Schweregrad der Erkrankung und deren Verlauf.
Literatur und Link
Environmental and genetic factors in the development of anticitrullinated protein antibodies (ACPAs) and ACPA-positive rheumatoid arthritis: an epidemiological investigation in twins
Aase Haj Hensvold1, Patrik K E Magnusson2, Vijay Joshua1, Monika Hansson1, Lena Israelsson1, Ricardo Ferreira3, Per-Johan Jakobsson1, Rikard Holmdahl4, Lennart Hammarström3, Vivianne Malmström1, Johan Askling1,5, Lars Klareskog1, Anca Irinel Catrina1
Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2013-203947 Published Online First 25 November 2013
Abstract
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